Interaktion mit Artgenossen Schüchterne Fische sind sozialer
23.07.2008, 01:01 UhrSchüchterne Stichlinge halten zusammen. Das haben britische Biologen bei Verhaltensanalysen der Fische beobachtet. Auch die Tiere haben demnach eine Art Persönlichkeit, die ihr Verhalten gegenüber den Artgenossen beeinflusst.
So haben "mutige" Stichlinge zu allen Mitgliedern ihrer Gruppe ungefähr gleichviel Kontakt, unternehmen aber insgesamt mehr auf eigene Faust. Ängstliche Exemplare hingegen fänden sich häufig in einer kleinen Untergruppe zusammen, berichten die Forscher um Thomas Pike von der Universität Glasgow in den "Proceedings B" der britischen Royal Society.
Kein zufälliger Kontakt
Die Biologen hatten untersucht, warum der Kontakt zwischen verschiedenen Individuen in einer Tiergruppe offensichtlich nicht zufällig zustande kommt. Dafür hatten sie Dreistachlige Stichlinge (Gasterosteus aculeatus) mit einem Käscher aus dem schottischen Fluss Endrick gefangen und zunächst in sechs Aquarien an die Laborbedingungen gewöhnt.
Jedes Tier bekam eine Nummer und musste seinen "Mut" beweisen, in dem die Forscher die Wartezeit des Tiers stoppten, bis es sich nach einem milden Schreck wieder dem Futter zuwandte. Aus diesen katalogisierten Fischen stellten die Forscher per Zufallszahlengenerator Gruppen zusammen und beobachteten das Verhalten jedes einzelnen Tiers und seine Interaktion mit den Artgenossen.
Ergebnisse sind sehr bedeutend
Die Verteilung der unterschiedlichen "Persönlichkeiten" in der Gruppe könne die Struktur eines sozialen Netzwerks erheblich beeinflussen, betonten die Forscher und fügten hinzu: "Unsere Ergebnisse haben große Bedeutung für das Verständnis der Verbreitung von Krankheiten und Informationen in sozialen Gruppen."
(Fachartikelnummer: DOI 10.1098/rspb.2008.0744)
Quelle: ntv.de