100 Minuten Vorspiel Sicherer Sex mit der Spinne
24.10.2009, 16:23 Uhr
Die Schwarze Witwe gehört zur Gattung der Echten Witwen.
Ein langes Vorspiel könnte der Auslösemechanismus der Schwarzen Witwe sein, starke und ausdauernde Männchen auszuwählen. Anderenfalls werden sie vorher von ihr gefressen.
Nur ein langes Vorspiel macht die Begattung für australische Spinnenmännchen einigermaßen sicher. Ist eine Grenze von etwa hundert Minuten überschritten, so werden sie nicht vorzeitig gefressen. Davon profitieren allerdings auch später hinzukommende Männchen, berichten kanadische Biologen in den "Proceedings" der britischen Royal Society.
Jeffrey Stoltz von der Universität Toronto hatte die Begattungen australischer Kugelspinnen beobachtet. Diese töten häufig ihre Männchen noch vor vollendetem Akt und werden auch Schwarze Witwen genannt. Ihr Gift ist auch für Menschen gefährlich. Der Forscher beobachtete, dass es eine bestimmte zeitliche Grenze gibt – wird das Weibchen vor der eigentlichen Kopulation mehr als etwa hundert Minuten stimuliert, so steigen die Überlebenschancen des Männchens. Es wird nur noch selten, nicht mehr regelmäßig zur Beute.
Dieses lange Vorspiel könnte ein Auswahlmechanismus der Weibchen sein, der hilft, starke und ausdauernde Männchen auszuwählen, glauben die Forscher. Die Früchte der Vorbereitung ernten aber nicht alleine die geduldigen Männchen, sie bedeutet auch eine Chance für Eindringlinge. Diese können nach der anstrengenden Vorarbeit eines anderen an das beruhigte Weibchen herankommen, kopulieren und sich wieder unbehelligt davonmachen.
Quelle: ntv.de, dpa