Dank Wissenschaft und Gore Weltfrieden gestärkt
12.10.2007, 13:23 UhrDer Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an den früheren US-Vizepräsidenten Al Gore und den UN-Klimarat IPCC. Das Nobelkomitee in Oslo begründet die Vergabe ausführlich:
"Das norwegische Nobelkomitee hat entschieden, dass der Friedensnobelpreis 2007 in gleichen Teilen zwischen dem "Intergovernmental Panel on Climate Chance" (IPCC) und Albert Arnold (Al) Gore Jr. aufgeteilt wird. Sie erhalten ihn für ihre Bemühungen, das Wissen über den vom Mensch verursachten Klimawandel zu vermehren und zu verbreiten und eine Grundlage für notwendige Maßnahmen zu schaffen, die diesen Veränderungen entgegenwirken."
Das Komitee argumentiert weiter, dass die Anzeichen der Klimaveränderungen mit größtem Ernst und unter dem Prinzip der Vorsoge in unser Bewusstsein eingehen müssten. "Ausgedehnte Klimaveränderungen können die Lebensbedingungen für einen großen Teil der Menschheit ändern und bedrohen. Sie könnten Migrationsbewegungen in großem Maßstab und eine schärfere Konkurrenz um die Ressourcen der Erde auslösen. Solche Veränderungen werden vor allem den schwächsten Ländern der Welt schwere Lasten auferlegen", warnt das Komitee. Dadurch könnten gewalttätige Konflikte und Kriege zwischen oder innerhalb von Staaten verstärkt werden.
Fast 20 Jahre tätig
Das IPCC, so das Preiskomitee, habe seit seiner Gründung 1988 wertvolles Wissen über Wechselbeziehungen zwischen dem menschlichen Handeln und der Entwicklung des Erdklimas zusammengetragen und mit wissenschaftlichen Berichten länderübergreifend einen immer breiteren Konsens in Bezug auf den Klimawandel hergestellt. "Tausende von Wissenschaftlern und Beamten aus über hundert Ländern haben zusammengearbeitet, um größere Sicherheit darüber zu schaffen, in welchem Ausmaß sich die Erwärmung vollzieht. Während die Erderwärmung in den achtziger Jahren noch eine interessante Hypothese zu sein schien, erhärteten sich die Beweise zunehmend in den neunziger Jahren", würdigt die Jury die Arbeit des Panels. "In den letzten Jahren sind die Verflechtungen noch deutlicher und die Konsequenzen noch offensichtlicher geworden."
Klimasch ützer der ersten Stunde
Al Gore bezeichnet das Komitee als einen seit langem "weltweit führenden Umweltpolitiker". Ihm sei früh bewusst geworden "vor welche Herausforderungen der Klimawandel die Welt stellt. Seine starke Überzeugung, die sich in politischen Aktivitäten, Vorlesungen, Filmen und Büchern niederschlug, hat den Kampf gegen den Klimawandel gestärkt." Gore sei wohl der Mensch, der als Einzelner und weltweit am meisten zum Verständnis für heute erforderliche Klimaschutzmaßnahmen beigetragen habe.
Die Verleihung des Nobelpreises 2007 an das IPCC und Al Gore die Aufmerksamkeit auf die Prozesse und Entscheidungen lenken, die offensichtlich notwendig sind, um das Erdklima in Zukunft zu schützen und so die Sicherheit der Menschheit zu sichern. "Handeln ist notwendig, bevor der Klimawandel für Menschen außer Kontrolle gerät", schreibt das Panel in seiner Erklärung.
Quelle: ntv.de