Punkmusik im Wahlkampf Tote Hosen wollen gefragt werden
28.08.2013, 13:34 Uhr
Campino füllt lieber Stadien als Parteitagshallen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Zu guter Stimmung gehört ein guter Song, das wissen auch die großen Parteien im aktuellen Bundestagswahlkampf. Allerdings fühlt sich nicht jeder Künstler geehrt, wenn ausgerechnet seine Musik ertönt. Die Toten Hosen müssen das mal ganz deutlich sagen.
Die Düsseldorfer Punkband Die Toten Hosen hat sich von der Verwendung ihrer Musik im Bundestagswahlkampf distanziert. "In letzter Zeit sind wir mehrmals darauf aufmerksam gemacht worden, dass unser Lied 'Tage wie diese' immer wieder auf verschiedenen Wahlkampfveranstaltungen eingesetzt wird, vor allen Dingen bei CDU und SPD", heißt es in einem aktuellen Newsletter der Band. Die Rechtslage sei "leider so, dass wir dagegen nichts tun können".
Weiter schreiben Die Toten Hosen, sie hätten "nie ein Problem damit gehabt, wenn unser Lied vom Punkschuppen bis zum Oktoberfest den unterschiedlichsten Menschen Freude bereitet". "Wir empfinden es aber als unanständig und unkorrekt, dass unsere Musik auf politischen Wahlkampfveranstaltungen läuft." Hier werde die Musik der Band "klar missbraucht und von Leuten vereinnahmt, die uns in keiner Weise nahe stehen".
"Die Gefahr, dass Menschen auf die Idee kommen können, dass es eine Verbindung zwischen der Band und den dort beworbenen Inhalten gibt, macht uns wütend", heißt es in dem Newsletter. "Es wäre in unseren Augen ein Zeichen des Anstands gewesen, uns vorher zu fragen, ob wir ein Problem mit der Verwendung unserer Musik bei diesen Abenden haben und zu respektieren, wenn wir das nicht wollen."
Auf ihrer Webseite erzählt die Band, dass sie bereits 1990 eine Anfrage der SPD abgelehnt hätten, das Wahlkampflied für den Bundestagswahlkampf zu schreiben. Die Partei habe ihnen eine Million D-Mark dafür geboten. Man habe aber "natürlich dankend abgelehnt". Die Band habe sich generell herausgehalten, was Parteien angeht.
Quelle: ntv.de, AFP