Trotz Winterreifenpflicht Autovermieter kassieren extra
15.12.2010, 14:14 UhrSeit Anfang Dezember ist es Gesetz: Bei Schnee, Eis und Matsch müssen Autos mit Winterreifen fahren. Wer sich ohne erwischen lässt, zahlt mindestens 40 Euro Bußgeld. Für Autovermieter ist das aber kein Grund, den Winterreifenzuschlag zu streichen. Wer sicher sein will, ein wintertaugliches Fahrzeug zu bekommen, muss zahlen – und zwar nicht wenig. Das hat die Stiftung Warentest in einem kurzen Marktcheck unter Autovermietern festgestellt.
Will ein Fahrer am Freitag um 16 Uhr einen Golf VI für ein Wochenende am Berliner Flughafen Tegel mieten und ihn am Sonntag um 18:00 Uhr wieder zurückgeben, zahlt er demnach zwischen 35 Euro und 58 Euro extra für die Winterreifen. Den höchsten Zuschlag kassiert Sixt, wo die Gesamtmiete durch die Winterreifen von 145 auf 203 Euro steigt. Mit Abstand am günstigsten fährt der Beispielkunde bei Europcar, wo zur Wochenendmiete von 119 Euro noch 40 Euro Aufschlag dazukommen. Hertz rangiert mit 125 Euro plus 45 Euro im Mittelfeld.
Wer die Winterreifen nicht extra dazu bucht, fährt auf eigenes Risiko. Zwar sind laut ADAC die Flotten der großen Autovermieter zu 80 Prozent winterfest. Die übrigen 20 Prozent dürfen die Verleiher aber auch herausgeben. Für die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung haftet nämlich nicht der Halter, sondern der Fahrer des Wagens. Sparen kann man aber unter Umständen auf andere Weise: Beim Preisvergleich haben die Tester festgestellt, dass auch der Abholungsort eine Rolle spielt. Am Flughafen ist die Anmietung teils deutlich teurer als an anderen Stationen.
Quelle: ntv.de, ino