Umweltbilanz beim Grillen Grillkäse schädlicher als Bratwurst
06.07.2011, 02:00 Uhr
Jetzt wird wieder gebrutzelt.
(Foto: dpa)
Letztlich ist es wohl sowieso Geschmackssache, was auf den Grill kommt. Doch wer sein Barbecue guten Gewissens angehen will, der sollte auf Rindersteaks und Grillkäse besser verzichten. Bei der Wahl des Geräts trumpft der Elektrogrill mit der besten Ökobilanz auf.
Auch beim Grillen können Verbraucher Gutes für die Umwelt tun: Wer nicht nur Wert auf Geschmack und Qualität seiner Steaks legt, sondern auch die Umwelt schonen will, sollte schon beim Einkauf auf die richtige Auswahl achten. Der TÜV Rheinland hat die Ökobilanz von Fleisch, Käse und Gemüse untersucht und gibt Tipps für einen umweltfreundlichen Grillabend.
Was schneidet bei der Ökobilanz am schlechtesten ab?
"Klimasünder" ist demnach vor allem Rindfleisch, gefolgt von Grillkäse. Hähnchenfleisch liegt im Mittelfeld. Schwein und Würstchen schneiden noch deutlich günstiger ab. Am besten für das Klima aber ist gegrillter Mais.
Wie lassen sich umweltschädliche Emissionen vermeiden?
Allein rund 18 Prozent klimaschädlicher Emissionen spart man, wenn auf Rindfleisch und Grillkäse verzichtet wird und stattdessen Gemüse, Würstchen oder Schweinefleisch auf den Rost kommen. Die TÜV-Experten haben für eine achtköpfige Grillrunde die Umweltauswirkungen der jeweiligen Produkte analysiert, angefangen von der Herstellung und Erzeugung über den Transport und Verkauf bis hin zur Verwertung. Einkaufspreis, Qualität oder Geschmack spielten keine Rolle.
Welchen Einfluss hat die Wahl des Grills?
Die Wahl zwischen Holzkohle, Gas- oder Elektrogrill ist laut TÜV für die Umwelt längst nicht so wichtig wie die Auswahl des Grillguts, das nahezu 95 Prozent der klimarelevanten Emissionen beim Grillen verursacht. Allerdings entstehen je nach Grillart Emissionen, die etwa einer Autofahrt von rund 120 Kilometern mit einem Mittelklassewagen entsprechen.
Welcher Grill ist am umweltfreundlichsten?
Der Elektrogrill schneidet bei der Ökobilanz am günstigsten ab, gefolgt vom konventionellen Holzkohlegrill sowie dem Gas- und dem Einweggrill. Beim Materialverbrauch kommen der Gas- und der Einweggrill am schlechtesten weg - der Gasgrill, weil er für die Herstellung des verwendeten Butans eine nicht erneuerbare Ressource nutzt und der Einweggrill, weil er nur einmal verwendet werden kann. In punkto Abfallvermeidung ist der Einweggrill ohnehin die ungünstigste Alternative.
Quelle: ntv.de, AFP