Shutdown mindert Urlaubsvergnügen Kann man USA-Reisen canceln?
08.10.2013, 16:45 UhrAuch wer in den USA nur zu Besuch ist, bekommt die Folgen des Haushaltsstreits zu spüren: Nationalparks sind nicht zugänglich, Monumente und Museen lassen sich allenfalls von außen angucken. Wer eine anstehende USA-Reise absagen möchte, hat unter Umständen gute Chancen.

In Nationalparks wie Yosemite sind derzeit nur die öffentlichen Durchgangsstraßen passierbar.
(Foto: AP)
Reisende, die kurz vor dem Abflug in die USA stehen, müssen wegen des Verwaltungsstillstands dort mit erheblichen Beeinträchtigungen rechnen . Nationalparks wie der Yosemite-Park oder der Grand Canyon sind geschlossen, ebenso Sehenswürdigkeiten wie die Freiheitsstatue in New York, Museen und Theater. Städtereisen mit dem Besuch kultureller Höhepunkte oder Rundreisen mit dem Besuch mehrerer Nationalparks sind daher im Moment nicht unbedingt sinnvoll.
Wer unter diesen Umständen lieber zu Hause bleiben will, hat möglicherweise ganz gute Karten – aber nur, wenn er eine Pauschalreise gebucht hat. Pauschalreisen lassen sich nämlich kündigen, wenn "eine erhebliche Beeinträchtigung der Reise zu erwarten ist", so die Verbraucherzentrale Sachsen. Man könne auch beim Reiseveranstalter nach einer kostenlosen Umbuchung oder Stornierung zu fragen. Teilweise würden die Veranstalter Alternativprogramme anbieten - ein solches Angebot kann, müsse man aber nicht annehmen, erklären die Verbraucherschützer.
Denkbar sei auch, eine Reise unter dem ausdrücklichen Vorbehalt anzutreten, Minderungsansprüche wegen Mängeln geltend zu machen. Für Mängel haften Reiseveranstalter nämlich generell - unabhängig vom Verschulden.
Flugpreis gibt es nicht zurück
Individualtouristen haben dagegen keine Möglichkeit, ohne Verlust kurzfristig auf eine USA-Reise zu verzichten. Sie können bestenfalls versuchen, ihren Flug umzubuchen. Doch dafür werden in der Regel weitere Kosten fällig. Kostenlos stornieren lassen sich Flüge nur, wenn das Auswärtige Amt eine Reisewarnung ausgegeben hat. Immerhin: Die US-Fluglotsen sind nicht in den Zwangsurlaub geschickt worden und auch das meiste Sicherheitspersonal an den Flughäfen arbeitet Teil weiter. Beim Fliegen gibt es also keine größeren Einschränkungen.
Grund für den Stillstand in den USA ist der Haushaltsstreit zwischen US-Präsident Barack Obama und den Republikanern im Kongress. Die Republikaner wollen mit ihrer Mehrheit im Repräsentantenhaus einem Haushalt für das am 1. Oktober begonnene Fiskaljahr 2014 nur zustimmen, wenn gleichzeitig die umstrittene Gesundheitsreform von Obama gestutzt wird. Der Präsident wies die Bundesbehörden am 1. Oktober an, die Pläne für einen Haushaltsnotstand umzusetzen. Seitdem sind viele Behörden, Nationalparks und Museen geschlossen.
Quelle: ntv.de, ino/AFP