Geldbeutel und Umwelt profitieren Mut zur Komplettsanierung
19.11.2010, 13:42 Uhr
Eine Komplettsanierung kostet, jedoch entflieht dann auch weniger Geld durch Wände und Dächer.
(Foto: Margot Kessler, pixelio.de)
Für Hauseigentümer gibt es viele Möglichkeiten, Energie zu sparen und die Umwelt zu schonen: Die richtige Dämmung, anständige Fenster oder eine effiziente Heizungsanlage. Geht es nach der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, sollten sich sparwillige Hausbesitzer jedoch keineswegs auf eine einzelne Umbaumaßnahme konzentrieren.
Ein energieeffizientes Haus entlastet nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern ist auch ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Immerhin verringert es den Ausstoß des umweltschädlichen Kohlendioxids - allein Wohnhäuser tragen zu einem Drittel des gesamten Kohlendioxid-Ausstoßes in Deutschland bei.
Wer meint, sein Haus mit Einzelmaßnahmen grundlegend energieeffizient sanieren zu können, der irrt jedoch. Zumindest wenn es nach Markus Große Ophoff von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) geht. "Entscheiden sich Sanierungswillige für neue Fenster, ohne die wärmedurchlässige Fassade zu berücksichtigen oder setzen eine neue Heizungsanlage ein, ohne die Fenster zu erneuern, werden oft deutliche Einsparmöglichkeiten vertan", meint der Experte. Und auch das Klima würde dann nur bedingt profitieren.
Der Staat hilft
Den größten Wärmeverlust muss ein Hauseigentümer durch ein schlecht gedämmtes Dach hinnehmen – Große Ophoff beziffert ihn auf 35 Prozent. Eine Dachsanierung allein dürfte also maßgeblich zum Energiesparen beitragen. Trotzdem kann man sich dann noch nicht auf die Schulter klopfen. So kann ein Haus laut Große Opphoff 25 Prozent Energie über die Fenster und die Kellerdecke einbüßen. Eine Komplettsanierung, da ist sich der Experte sicher, zeugt von Weitsicht. Schließlich sei damit auch eine Wertsteigerung verbunden, von der gar der eigene Nachwuchs einmal profitieren könne. Auch weil so die Umwelt geschont wird.
Bei einer Vollsanierung können Hausbesitzer mit dem Staat rechnen. Der Fachmann der DBU verweist auf Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die dem Sanierer bis zu 75.000 Euro bringen können und zudem durch einen Tilgungszuschuss nicht einmal komplett zurückgezahlt werden müssen. Die Kredite werden über das Programm "Effizient Sanieren" angeboten. Für Selbstfinanzierer hält die KfW im Rahmen der Aktion "Wohnraum modernisieren" Unterstützungen bis zu 13.125 Euro bereit, jedoch zu ungünstigeren Konditionen, wie Große Ophoff festhält.
Quelle: ntv.de, mkr