Ratgeber

Kompakte Klimageräte Kühler wohnen oder Werbegag?

Die Sonne brennt. Auch in den Innenräumen ist es unerträglich. Das öffnet die Herzen für Klimageräte, die es vorzugsweise in den Baumärkten zu kaufen gibt. Doch können die kompakten Geräte für angenehme Raumluft sorgen?

Eine kühle Dusche hilft meist mehr als kleine Klimageräte.

Eine kühle Dusche hilft meist mehr als kleine Klimageräte.

(Foto: sassi, pixelio.de)

Das Wochenende ist heiß. Teilweise über 40 Grad Celsius sind angesagt – in der Sonne wird es noch viel wärmer. Bereits ab 33 Grad können die meisten Menschen nur noch die Hälfte ihrer Leistungsfähigkeit abrufen. Gerichte halten schon eine dauerhafte Temperatur von über 26 Grad am Arbeitsplatz für gesundheitsschädlich.

In den Werbeblättchen der Baumärkte ist jetzt viel Raum für Klimageräte. Sie versprechen kühlere Räume. Doch die Investition lohnt nur selten und ist mit hohen Folgekosten verbunden. Besonders schlecht ist die Energiebilanz von Kompakt- bzw. Monoblock-Geräten. So groß wie ein kleiner Kühlschrank stehen sie in Fensternähe und versuchen der warmen Raumluft Energie zu entziehen und diese abzukühlen. Die warme Abluft muss mit Hilfe eines dicken Schlauchs nach draußen geleitet werden – und da liegt das Problem. Dieser wird in der Regel durch ein leicht geöffnetes oder gekipptes Fenster geführt. So kann die warme Luft von draußen relativ problemlos nach innen gelangen. Das bedeutet: viel Arbeit für das Klimagerät, eine hohe Stromrechnung und nicht wirklich kalte Räume.

Monoblock-Geräte laut und ineffizient

Wer ein Monoblock-Gerät sein eigen nennt, sollte also versuchen, den Abluftschlauch zum Beispiel durch eine Sperrholzplatte zu führen, die das Fenster relativ gut schließt und weniger Wärme wieder zurück in den Innenraum lässt. Vorraussetzung hierfür ist, dass sich im Raum noch ein weiteres Fenster befindet, damit noch Licht in den Raum kommt. Um die Platte leicht wieder entfernen zu können, eignet sich zum Beispiel Klettband. Wer trotz schlechter Energiebilanz ein Monoblock-Gerät kauft, sollte sowohl die Energieeffizienzklasse als auch die Geräuschentwicklung im Auge behalten. Monoblock-Geräte erreichen eine Lautstärke von bis zu 57 Dezibel, was Gespräche im Raum deutlich erschwert und als Schlafkulisse unerträglich ist.

In der Energieausbeute sind zweiteilige Splitgeräte günstiger. Diese werden allerdings fest im Raum und an der Außenwand installiert. Das Kältemittel wird durch ein Loch in der Wand nach draußen befördert. Draußen sorgt ein Ventilator für den Wärmeaustausch. Die Geräuschentwicklung von Splitgeräten findet draußen statt, da Kompressor und Ventilator an der Außenwand angebracht werden. Das kann schon mal zu Ärger mit dem Nachbarn führen. Besonders an schwülen Hochsommertagen schaffen die Klimageräte jedoch eine gewisse Erleichterung, da sie der Raumluft auch Luftfeuchtigkeit entziehen, was warme Temperaturen für den Menschen erträglicher macht.

Der letzte Test der Stiftung Warentest zu Klimageräten fällt mehr als ernüchternd aus. Kein Monoblockgerät kommt über ein "befriedigend" hinaus. Das beste Splitgerät bringt es zwar auf ein "gut", kostet aber aktuell immer noch über 1300 Euro. Splitgeräte dürfen zudem nur von einem Fachmann installiert werden.

Tipps für kühlere Räume

Die Fenster von außen zu verschatten hält am meisten Wärme draußen.

Die Fenster von außen zu verschatten hält am meisten Wärme draußen.

(Foto: Rainer Sturm, pixelio.de)

Damit es auch ohne Klimageräte in den Räumen erträglich bleibt, sollte man seine üblichen Lüftgewohnheiten ändern. Erst nach Einbruch der Dunkelheit bis zum Tagesanbruch ist das Öffnen der Fenster angesagt, damit die angenehmere Nachtluft die Räume wieder abkühlen kann. Tagsüber hingegen bleiben Fenster und Türen möglichst geschlossen. Zudem sollte man alle Fenster, die der Sonne ausgesetzt sind, von außen verschatten – zum Beispiel durch Fensterläden, Rolläden, Außenjalousien oder Markisen. Im Innenraum sorgt Luftbewegung durch einen Ventilator für ein angenehmeres Wärmegefühl.

Freuen können sich übrigens Bewohner von besonders energieeffizienten Häusern. Diese lassen nicht nur im Winter wenig Kälte herein, sondern auch im Sommer wenig Wärme hinein. Wurde das Energiesparhaus mit einer Wärmepumpe ausgestattet, kann man in der Regel im Sommer auch genau den umgekehrten Effekt erzielen.

Quelle: ntv.de

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