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Ökosystem gerät aus der Balance Grünen-Studie: Schmetterlingssterben in Deutschland setzt sich fort

Passau (AFP) - Immer mehr Schmetterlingsarten in Deutschland sterben einer Studie zufolge aus. Aktuell gelten 53 Arten als verloren, 106 sind demnach vom Aussterben gefährdet, wie aus der für die Grünen-Bundestagsfraktion erstellten Untersuchung hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP am Freitag vorlag. Bundesweit vom Aussterben bedroht ist demnach etwa der Eschen-Scheckenfalter, auch Maivogel oder Kleiner Maivogel genannt.

Bei den Tagfaltern sind dem Papier zufolge bundesweit 41,5 Prozent der bekannten 184 Arten bereits ausgestorben oder bestandsgefährdet. In Nordrhein-Westfalen liegt der Tagfalter-Artenschwund sogar bei 69,8 Prozent. Als Ursache nennt die Studie vor allem den Einsatz von Pestiziden, die Intensivierung der Landwirtschaft sowie die Zerstörung natürlicher Lebensräume und artenreicher Kulturlandschaften für Siedlung, Industrie und Gewerbe.

Zum Artenschwund trage aber auch die Forstwirtschaft erheblich bei. Ursachen seien hier die Aufforstung bisher als Grünland genutzter, nicht mehr rentabler Flächen oder Waldlichtungen. Der Ausbau von Hochwäldern mit dichtem Kronenschluss führe zur Verschattung und dem Verlust von Raupenfutterpflanzen.

"Weniger Raupen heißt auch weniger Futter für die Vögel, weniger Schmetterlinge heißt auch weniger Obstbestäuber - ein ganzes Ökosystem gerät aus der Balance", sagte Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt der "Passauer Neuen Presse". Für den Schmetterlingsschutz brauche es in Deutschland klare Vorgaben durch den Bund. "Ich möchte, dass meine Enkel die Schönheit der Natur durch Schmetterlinge in ihrem Garten und nicht aus einem Umweltgeschichtsbuch erfahren."

Quelle: ntv.de, AFP

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