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Wie weit kommen sie bei Kälte? ADAC testet Winter-Reichweite von Elektroautos

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Der Sieger im ADAC-Reichweitentest: Mercedes-Benz EQS 450+.

Der Sieger im ADAC-Reichweitentest: Mercedes-Benz EQS 450+.

(Foto: ADAC)

Im Winter mit einem Elektroauto auf lange Tour? Viele würden hier abwinken. Doch es gibt einige Stromer, die auch bei Kälte sehr weit fahren. Das schaffen allerdings längst nicht alle. Der ADAC hat 25 Modelle getestet - wer liegt vorn, wer schneidet schlecht ab?

Der ADAC hat die Langstreckentauglichkeit von 25 aktuellen Elektroauto-Modellen unter winterlichen Bedingungen getestet. Gegenüber dem Vorurteil, Stromer seien bei Kälte nicht für große Touren geeignet, konnte der Test den Gegenbeweis liefern. Allerdings gibt es auch große Unterschiede und deshalb einige klare Sieger, aber auch einige Verlierer.

E-Autos können sehr große Unterschiede beim Reichweitenpotenzial aufweisen. Eine Regel: Je teurer, desto weiter geht's.

E-Autos können sehr große Unterschiede beim Reichweitenpotenzial aufweisen. Eine Regel: Je teurer, desto weiter geht's.

(Foto: ADAC)

Getestet hat der ADAC auf einem Klimakammer-Fahrprüfstand bei niedrigen Temperaturen und Autobahntempo. Simuliert wurde die Fahrt von München nach Berlin. Am weitesten kam dabei der Mercedes-Benz EQS 450+, der ohne Ladepause 582 Kilometer abspulte. Dabei blieb der Verbrauch mit 20,4 kWh auf vergleichsweise niedrigem Niveau.

Die Ladeperformance überzeugte ebenfalls, denn 20 Minuten am Schnelllader reichen dem EQS, um für mehr als 300 Kilometer Strom zu tanken. Als Gesamtnote erhielt der Stromer aus Stuttgart Note 0,9 beziehungsweise "sehr gut".

Einige E-Autos im Test haben weniger als die Hälfte ihres vorgeblichen Reichweitenpotenzials in tatsächliche Reichweite übertragen.

Einige E-Autos im Test haben weniger als die Hälfte ihres vorgeblichen Reichweitenpotenzials in tatsächliche Reichweite übertragen.

(Foto: ADAC)

Auf dem zweiten Rang folgt der Porsche Taycan mit Performance-Batterie, der mit der Note 1,4 ebenfalls ein "sehr gut" erhielt. Seine Testreichweite gibt der ADAC mit 504 Kilometern an. Einziger Proband, der noch weiter als der Taycan fuhr, war der Lucid Air Grand Touring AWD, der 518 Kilometer schaffte, damit allerdings von der Normreichweite von 839 Kilometern um 38 Prozent abgewichen ist. Deshalb gab es nur eine 1,8 und ein "gut" sowie den dritten Platz im Ranking.

Die ersten drei sind Luxusautos

Die Top 3 gehören der Luxusklasse an und sind entsprechend teuer. Der Mercedes-Benz EQS 450+ und der Porsche Taycan liegen noch etwas unter 110.000 Euro, der Lucid Air Grand Touring AWD kostet fast 130.000 Euro.

Mehr als 500 Kilometer mit einer Akkuladung haben nur drei Testkandidaten erreicht.

Mehr als 500 Kilometer mit einer Akkuladung haben nur drei Testkandidaten erreicht.

(Foto: ADAC)

Hinter den ersten drei landeten mehrere günstigere Alternativen. Platz 4 belegt der unter 60.000 Euro teure VW ID.7 Pro S, der die Note 1,9 beziehungsweise "gut" erhielt. Seine Praxisreichweite beträgt 436 Kilometer.

Rang 5 belegt der 68.500 Euro teure Nio ET5 LR mit der Gesamtnote 2,2 und 421 Kilometer Reichweite. Mit 21 Prozent weist der Chinese die geringste Abweichung von der Normreichweite von 532 Kilometern auf. Auf Platz 6 fuhr Teslas rund 45.000 Euro teures Model 3 MR RWD, das 423 Kilometer weit fuhr (minus 40 Prozent) und wie der Nio die Gesamtnote 2,2 erhielt.

Die schlechtesten Modelle im Test

In puncto Ladeperformance liegt der Porsche Taycan einsam an der Spitze.

In puncto Ladeperformance liegt der Porsche Taycan einsam an der Spitze.

(Foto: ADAC)

Am schlechtesten schnitten die Modelle Volvo EC40 SM ER (Note 3,9 und 285 Kilometer Reichweite), Peugeot e-3008 210 (Note 4,0/263 Kilometer Reichweite) sowie MG 4 ER (Note 4,1/254 Kilometer Reichweite) ab.

Günstigstes Modell im Vergleich war der Toyota bz4X FWD, der 43.000 Euro kostet. Der erzielte mit 233 Kilometern allerdings die praktisch geringste Testreichweite und fuhr mit der Gesamtnote 3,8 auf Rang 22.

Quelle: ntv.de, Mario Hommen, sp-x

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