VW Polo in premium Audi A1 - Qualität auch nach Jahren
25.12.2014, 12:47 Uhr
Den Audi A1 gab es zunächst nur als Dreitürer.
In der Erfolgsgeschichte von Audi spielt der A1 nur eine kleine Rolle: Es fanden sich nicht übermäßig viele Kunden, die den hohen Preis für das Polo-Upgrade aus Ingolstadt zahlen wollten. Als deutlich günstigerer Gebrauchtwagen ist der grundsolide Kleinwagen aber ein Knaller.
Dem Mini von BMW kann der Audi A1 weder beim Absatz noch bei den Sympathiewerten das Wasser reichen. Dafür ist der seit 2010 gebaute Ingolstädter erwachsener, praktischer und deutlich mehr "premium" als sein leichtlebiger Münchner Konkurrent. Das liegt auch an der vom VW Polo stammenden Plattform, die Audi nur in Details veredeln musste.
Karosserie
Kein Kindchen-Schema, kein Retro-Chic, keine Design- Experimente: Auch der kleinste Audi ist klar als Mitglied der weitgehend einheitlich gekleideten Markenfamilie zu erkennen. Schon allein durch den Kühlergrill. Mini, Alfa Mito oder Citroen DS setzen da optisch mehr Akzente, der A1 wagt nur mit den Dachbögen aus Alu ein wenig Eigensinn. Zunächst gab es den Kleinwagen nur als Dreitürer, 2012 folgte als Absatzbeschleuniger ein Fünftürer mit dem Namenszusatz Sportback. Der ist deutlich praktischer als die genannten Konkurrenten, die jeweils mit drei Portalen auskommen müssen.
Insgesamt bietet der A1 mit seiner schnittigeren Karosserie aber etwas weniger Platz als der Polo, vor allem im Fond. Auch beim Kofferraumvolumen hat der preiswertere Wolfsburger die Nase vorn. Prunkstück des A1 ist aber der Innenraum, der bei Materialauswahl und Verarbeitung in dieser Klasse seinesgleichen sucht. Auch Ergonomie und Nutzbarkeit überzeugen voll.
Motoren
Die Motoren stammen großteils von der norddeutschen Verwandtschaft. Allerdings spart sich Audi die Einstiegs-Triebwerke und startet erst mit dem 86 PS starken 1,2-Liter-Turbobenziner, der bereits flottes Fahren ermöglicht, aber anfangs Probleme mit der Steuerkette hatte. Besser zum sportlichen Fahrwerk passt der 1,4-Liter-Turbo mit zunächst 122 PS, später 125 PS. Alles andere ist Luxus.
Als Topmodell fungiert der seit 2014 angebotene S1 mit 231 PS und Allradantrieb, noch darüber rangiert der allerdings nur 333 Mal gebaute A1 Quattro mit 256 PS. Wer wirklich viel fährt, kann zudem zwischen fünf Dieseln mit 90 PS bis 143 PS wählen.
Für die Kraftübertragung steht neben manuellen Getrieben mit fünf oder sechs Gängen auch ein Doppelkupplungsgetriebe zur Verfügung; einige Kunden klagen hier immer wieder über Vibrationen und Geruckel.
Sicherheit und Ausstattung
Beim A1 ist bei der Wahl der Ausstattung eine Grundsatzentscheidung zu fällen: Denn ab der zweiten Trim-Linie "Ambition" ist standardmäßig ein Sportfahrwerk an Bord, das die Fahrt in den Kleinwagen automatisch zum harten Ritt werden lässt. Wer es bequem will, muss daher die Basis-Linie "Attraction" wählen und hoffen, dass der Vorbesitz
Generell gibt es beim A1 vieles nur gegen Zuzahlung. Zu den interessantesten Posten zählen Klimaanlage, Xenonlicht und ein Panorama-Schiebedach. Immerhin ist die Sicherheitsausstattung mit sechs Airbags und ESP recht komplett. Hightech-Assistenten wie in anderen Audi-Modellen gibt es bei dem Kleinen aber auch nicht gegen Aufpreis.
Qualität
Schon der Polo schneidet bei der HU gut ab, der Audi ist noch besser. Mehr als 90 Prozent der Kandidaten schaffen die erste Prüfung laut TÜV Report ohne erkennbare Mängel. Achsen, Antriebswellen, Lenkung, sogar Licht - der A1 hat eine blendendweiße Weste. Nur beim Bremsenverschleiß kann der stark motorisierte Ingolstädter die Konkurrenz nicht deklassieren.
Fazit
Schick und teuer: Was für den Neuwagen gilt, gilt auch für den Gebrauchten. Wer auf das Premium-Ambiente Wert legt, kann bei Audis Kleinstem aber bedenkenlos zugreifen. 10.000 Euro sollten aber schon im Budget stehen. Wer eher an günstigen Preisen interessiert ist, kann stattdessen einen Blick auf einen vergleichbaren Polo werfen.
Quelle: ntv.de, sni/sp-x