Der Fehler eines Zulieferers zwingt Audi weltweit zum Rückruf von 30.000 Q5. Bei Fahrzeugen mit Glasdach besteht die Gefahr, dass es bei extremer Kälte reißt und auf die Insassen als Glaskrümel niederregnet.

Audi ruft weltweit 30.000 Geländewagen in die Werkstätten. Betroffen sind Fahrzeuge des Modells Q5, die zwischen Juni und Dezember 2011 gebaut wurden, wie ein Sprecher der Ingolstädter Volkswagen-Tochter bestätigte. Grund ist demnach ein Produktionsfehler bei der Herstellung des Glas-Schiebedachs: Bei extrem niedrigen Temperaturen - die Rede ist von minus 20 Grad Celsius - könnten sich Risse im Glas bilden und das Schiebedach in Splittern auf die Fahrzeuginsassen herabfallen.

Dieser Extremfall stellt sich laut Audi aber erst ein, wenn durch eine Erschütterung, zum Beispiel das Zuschlagen der Türen, starke Schwingungen auf das Glasdach übertragen werden. Bislang sind aber noch keine Schadensfälle bekannt geworden, versichert Audi.

Aufmerksam auf den Fehler wurden die Ingolstädter durch die Beanstandung eines Q5-Besitzers. Der wies in der Werkstatt auf Risse in seinem Glas-Schiebedach hin. Untersuchungen ergaben dann, dass bei der Härtung des Glases und dem anschließenden Tempern durch die Zulieferfirma Fehler gemacht wurden.

In den USA werden jetzt rund 15.000 Fahrzeuge in die Werkstätten beordert, in Deutschland etwa 3000, bei denen die Glasdächer ausgetauscht werden müssen. Zu den Kosten der Rückrufaktion machte Audi keine Angaben.