Im Notfall nicht verkehrssicher Brenner-Autobahnbrücke
18.06.2004, 10:50 UhrEine der meistbefahrenen Autobahnbrücken, die Europabrücke der Brenner-Autobahn bei Innsbruck, ist nach Ansicht von Experten im Notfall nicht verkehrssicher. Das bemängelt der TÜV Süddeutschland.
So gebe es weder Standspuren noch Haltebuchten, auch seien keine Notrufsäulen oder Hinweistafeln vorhanden, so der TÜV in einem Gutachten im Auftrag des Wissensmagazins P.M., das im Verlag Gruner + Jahr erscheint. Die Brücke berge für die Benutzer im Falle von Unfällen ein erhebliches Gefahrenpotenzial, zitiert der Verlag in einer Pressemitteilung aus dem Gutachten.
Weiter kritisiert der TÜV unter anderem, dass die Brücke nicht beleuchtet sei. Ebenfalls nicht feststellbar sei eine Beschilderung von Fluchtwegen. An seiner schmalsten Stelle sei der Fluchtweg gerade einmal 52 Zentimeter breit. Dies sei viel zu wenig, falls nach Unfällen hunderte Autoinsassen in Panik die Brücke verlassen wollten. Bei Dunkelheit, Nebel oder Schneefall könne man sich nicht orientieren. Außerdem seien die Geländer der Brücke zu niedrig und hätten kein Fanggerüst, heißt es in der Mitteilung des Verlags.
Die 190 Meter hohe und 820 Meter lange Europabrücke führt über das Silltal und wird nach Angaben von P.M. jährlich von 15 bis 17 Millionen Autos befahren, darunter 1,5 Millionen Lastwagen.
Quelle: ntv.de