Fahrtüchtigkeit von Senioren Ehrlich hinterfragen
16.07.2010, 10:01 Uhr
Ältere Autofahrer sollten sich ehrlich fragen, ob sie sich dem turbulenten Straßenverkehr noch gewachsen fühlen.
Ehrlich zu sich selbst sein – das sollten Senioren, wenn es um ihre Fahrtüchtigkeit geht. Letztes Jahr verunglückten mehr als 1100 ältere Menschen im Straßenverkehr tödlich. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl gestiegen.
Eine kritische Selbstbetrachtung kann Senioren vor schweren Verkehrsunfällen bewahren. Wenn die Sehleistung ab- und die Zahl der Dellen am Auto zunimmt, sollten ältere Menschen ihre Fahrtüchtigkeit frühzeitig hinterfragen.
Das rät die ADAC-Verkehrsmedizinerin Almut Schönermarck mit Blick auf die Verkehrsunfallbilanz für 2009, die das Statistische Bundesamt in Wiesbaden vorgelegt hat. Demnach verunglückten im vergangenen Jahr bundesweit 1104 Menschen im Alter von 65 Jahren oder mehr tödlich. Das war eine Steigerung von 3,6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2008. Die Gesamtzahl der Verkehrstoten ging dagegen zurück.
Neben einer altersbedingten Seh- und Konzentrationsschwäche erhöhen laut Schönermarck auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine eingeschränkte Beweglichkeit das Unfallrisiko. Hinweise von Angehörigen oder Ärzten auf solche Defizite sowie die Empfehlung, das Auto besser stehen zu lassen, sollten sich Ältere deshalb zu Herzen nehmen. "Auch wenn der Gedanke an den Verzicht auf einen eigenen Wagen natürlich schwer fällt, wenn man ein ganzes Leben lang mobil war", sagte die ADAC-Medizinerin.
Quelle: ntv.de, dpa