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Manzoni spielt mit der Zukunft Ein Ferrari für die Lüfte

Das Ferrari-Raumschiff von Flavio Manzoni hat alles, was ein Auto der Scuderia braucht.

Das Ferrari-Raumschiff von Flavio Manzoni hat alles, was ein Auto der Scuderia braucht.

Flavio Manzoni ist der Chefdesigner von Ferrari und normalerweise schwingt er den Bleistift, um einen LaFerrari entstehen zu lassen. Aber insgeheim ist der Italiener von UFOs fasziniert. Jetzt hat er sich davon inspirieren lassen und den Ferrari der Zukunft gezeichnet.

Wenn Autodesigner freie Hand haben und über die kommende Mobilität in Bildern fabulieren dürfen, kommt häufig Erstaunliches dabei heraus. So auch bei Flavio Manzoni, der einst bei Volkswagen den Stift führte und seit 2010 die scharfen Linien von Ferrari verantwortet. Für die Wolfsburger zeichnet der Italiener Fahrzeuge wie den Up, den Scirocco, den neuen Golf und den neuen Polo. Bei der Scuderia ist er der Mann für den LaFerrari, den F12berlinetta und den FXX K.

Es ist die Liebe zu Raumschiffen

Der Pininfarina Module war 1970 als Konzeptauto ein Kracher.

Der Pininfarina Module war 1970 als Konzeptauto ein Kracher.

Aber Manzoni hat noch eine andere Leidenschaft: die Liebe zu Raumschiffen. "Das begann alles als Spaß", begründet Manzoni die Entstehung seiner Zeichnungen, die abseits des Ferrari-Designs eine ganz andere Art des Transportes in der Zukunft zeigen. "Am Anfang war es lediglich eine Skizze, die zeigen sollte, wie ein Ferrari-Raumschiff aussehen könnte", so Manzoni. Bereits als Kind begeistert sich der Designer, der in Sizilien aufgewachsen ist, für UFOs und glaubte fest daran, dass jeden Tag eines landen könnte.

Schön wie ein Supercar ist der Ferrari der Lüfte.

Schön wie ein Supercar ist der Ferrari der Lüfte.

Da das nie passierte, hat Manzoni sein UFO jetzt in Maranello landen lassen, in einem militärischen Sperrgebiet wie der Area 51 und im Design eines Ferraris der Zukunft. Und wer genau hinschaut, wird auch hier die typischen Elemente eines Autos der Scuderia wiederfinden. Eben jene traditionellen Vorgaben für ein Supercar: schlank, dünn, weich und doch aggressiv in der Form. Wer will, findet sogar Anleihen des von Paolo Martin bereits 1970 gezeichneten Pininfarina Modulo wieder. Und da Manzoni ein Autodesigner ist, hat er selbst bei seinem fliegenden Ferrari nicht den Frontspoiler vergessen, der in ähnlicher Form auch beim LaFerrari oder beim FXX K zu finden ist.

Von Comics beeinflusst

"Ich habe mir vorgestellt, wie etwas in der Zukunft aussehen könnte, das aufgrund der Tatsache, dass es immer weniger Raum auf der Erde gibt, auch fliegen kann", sagt Mazoni. "Ich fokussierte mich auf ein Ding, das anders ist als der Traum in meiner Kindheit, als ich dachte, Autos würden in der Zukunft auf Kissen gleiten."

Bis heute beeinflussen die Kreation von Manzoni zahlreiche Filme, Bücher und Comics. Die wiederum spielten mit den Mythen um die Area 51 und das Bermudadreieck. Manzoni selbst ist ein großer Fan von Flash Gordon. Jenem Superhelden, den Alex Raymond bereits 1934 erfand. Wichtig waren hier vor allem die futuristischen Städte. Ein Meilenstein war für Manzoni der Film "Odyssee im Weltraum". Auch an eine Reminiszenz von Blade Runner hatte der Designer gedacht, bevor er sein Ferrari-Raumschiff skizzierte, aber das war ihm dann doch zu düster.

Aber auch das italienische Industriedesign von Joe Cesare Colombo und der französische Möbeldesigner Pierre Paulin haben seine Arbeit beeinflusst. "Ich war beeindruckt, wie sie die Zukunft mit der Ästhetik der 70er-Jahre in Einklang gebracht haben", so Manzoni. Letztlich bleibt das Raumschiff von Manzoni aber nur eine Fingerübung - inspiriert von der Idee, dass es außerirdisches Leben gibt, und beflügelt von dem Glauben, dass es irgendwann, in ferner Zukunft, tatsächlich fliegende Autos geben wird.

Quelle: ntv.de, hpr

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