Hoverbike vor Marktreife Ein bisschen sein wie Marty McFly
29.07.2014, 12:49 Uhr
Während die einen ein Hoverboard vorgaukeln, machen sich die anderen an die Entwicklung eines Hoverbikes. In ersten Tests hat sich der Quadcopter auch schon bewährt. Nun geht es darum, ihn zur Produktionsreife zu bringen.
Wer erinnert sich nicht an das Hoverboard aus "Zurück in die Zukunft", mit dem Marty McFly die Familie Tannen in den unterschiedlichen Zeiten zur Weißglut bringt? Auf einem solchen Skateboard-ähnlichen Brett durch die Luft zu schweben ist also seit den 1980er-Jahren ein Traum. Anfang dieses Jahres nun kündigte die Firma HUVr mit der prominenten Unterstützung von Schauspieler Christopher Lloyd alias Doc Brown aus dem Kultfilm "Zurück in die Zukunft" , Skateboard-Legende Tony Hawk und Musiker Moby an, dass das Hoverboard Ende 2014 auf den Markt kommen werde. Hawk selbst skatet in einem Video auf dem Hoverboard.
Die virale Kampagne, die durchs Netz ging, löste nicht nur Hoffnungen aus, sondern auch heftige Diskussionen. Hinweise von Wissenschaftlern auf die Erkenntnisse der theoretischen Physik zeigten schnell, warum das Unterfangen eines funktionierenden Hoverboards bis auf absehbare Zeit Science-Fiction bleiben wird: "Die Gravitation ist eine Kraft, die sich weder abschirmen noch umkehren lässt – sie wirkt immer und unmittelbar." Später entschuldigte sich der Skater-Star für den Fake, gab aber seiner Hoffnung Ausdruck, dass "alle irgendwann auf einem Hoverboard fahren werden". Wer die Kampagne angestiftet hat und wozu, ist noch immer ein Rätsel. Die Firma HUVr hat zwar eine aufwendige Web-Präsenz, die wirklich gut gemacht ist, aber geben soll es das Team, das sich dort vorstellt nicht. Einige vermuten hinter der Kampagne Niki, die schon vor einiger Zeit ankündigten, die selbstschließenden Marty-McFly-Schuhe aus Teil zwei 2015 auf den Markt bringen zu wollen.
Das Hoverbike von Chris Malloy
Kein Fake ist aber die Erfindung von Chris Malloy. Der in London lebende Australier hat zwar eher ein Hoverbike denn ein Hoverboard entwickelt, aber es funktioniert. Sein Hoverbike ist eine Kombination aus Motorrad und Hubschrauber. Bei den ersten Prototypen waren es noch zwei große Rotoren, die von einem 1170 Kubikzentimeter großen Boxermotor von BMW angetrieben wurden. Jetzt hat Malloy sein Hoverbike verfeinert. Statt der zwei Propeller sind es vier, die das Gefährt in die Lüfte heben. In einigen dokumentierten Tests hat sich das Hoverbike, das inzwischen von Elektromotoren angetrieben wird, durchaus bewährt.
Das Hoverbike fliegt, so Malloy wie ein "Quadcopter", bemannt oder eben unbemannt. Allerdings ist es noch nicht so weit, dass es einen Menschen tragen und von ihm in der Luft gesteuert werden kann. Der Australier experimentiert im Augenblick noch mit einer Art ferngesteuerter Drohne, die aber so Malloy, wenn sie denn in Serie geht, das Leben der Menschen durchaus vereinfachen könnte. Sei es, dass sie die Pizza brächte oder Getränke am Pool einschweben lässt. Mit Hilfe eines 3DR Pixhawk Flugreglers kann das 1/3-Hoverbike sogar allein eine vorgegebene Strecke fliegen und zum Ausgangsort zurückkehren. Es kann anderen Drohnen folgen oder, wenn es zu früh dran ist, einfach bummeln, um zur gegebenen Zeit einzuschweben.
Natürlich ist nicht ausgeschlossen, dass irgendwann auch Menschen mit dem Hoverbike abheben werden. Doch bevor es so weit ist, muss Malloy Geld sammeln. Mit einer Kickstarter-Kampagne wirbt er im Augenblick im Internet, um die finanzielle Grundlage zu schaffen, seine kleinen Hoverbikes in Serie zu produzieren. Wer also Lust hat, Malloy bei seiner Idee zu unterstützen, findet auf seiner Website alle Informationen für eine Spende.
Quelle: ntv.de