Auto

"Persönlichkeit mit Esprit" Endlich ein echtes E-Klasse Coupé

Das E-Klasse Coupé steht jetzt auf seiner eigenen Plattform.

Das E-Klasse Coupé steht jetzt auf seiner eigenen Plattform.

Seinen Anfang hat das E-Klasse Coupé im "Strich-Acht" aus dem Jahr 1968. Später war es auch unter der Bezeichnung CLK unterwegs. Mit frischem Design, modernster Technik und auf einer größeren Plattform sortiert sich das Luxus-Coupé noch einmal neu ein.

Das neue E-Klasse Coupé dürfte der letzte Streich der Stuttgarter für dieses Jahr sein. Als "automobile Persönlichkeit mit Esprit" empfiehlt Mercedes Entwicklungschef Thomas Weber den Sportler dem interessierten Publikum. Denn anders als sein Vorgänger ist dieses E-Klasse Coupé tatsächlich eine E-Klasse. Baute der Vorgänger noch auf dem Chassis der kleineren C-Klasse auf, ist das neue Familienmitglied nunmehr auch von der DNA als Familienmitglied zertifiziert.

Das lässt sich natürlich in erster Linie in der Länge messen. War der Vorgänger lediglich 4,70 Meter lang, misst das Coupé jetzt 4,83 Meter. Die Breite wuchs um 7,8 Zentimeter auf 1,86 Meter und auch die Höhe legte um 3 Zentimeter zu. Wichtig für den Platz im Innenraum ist aber der Radstand, der um 11,3 Zentimeter auf 2,87 Meter gewachsen ist. Das garantiert mehr Bein- und Kopffreiheit im Fond und mehr Schulterfreiheit auf allen Plätzen. Das Coupé lädt laut Mercedes - was nicht alle Artgenossen von sich behaupten können - auf vier sportlich ausgeformten Einzelsitzen auch zu Langstreckenfahrten ein.

Dauerläufer oder Kraftpaket

Weite Flächen fast ohne Sicken bestimmen die Seitenansicht des Mercedes E-Klasse Coupés.

Weite Flächen fast ohne Sicken bestimmen die Seitenansicht des Mercedes E-Klasse Coupés.

Wer sich tatsächlich dazu entscheidet, ein E-Klasse Coupé als Dauerläufer zu ordern, der dürfte mit dem Vierzylinder-Diesel aus der neuen Motorenfamilie der Schwaben die größte Freude haben. Mit knapp zwei Litern Hubraum leistet der neue Selbstzünder 194 PS und weist im Datenblatt einen kombinierten Durchschnittsverbrauch nach NEFZ von 4,0 Liter pro 100 Kilometer aus. Weiterhin verspricht Mercedes dank einstufiger Aufladung und variabler Turbinen-Geometrie eine ausgezeichnete Laufruhe. Sollte den Piloten des Diesel aber doch mal der Hafer stechen, kann er den Fahrmodi-Schalter auf Sport + tippen und sich so in 7,4 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Das Ende der Fahnenstange ist bei 242 km/h erreicht.

Wer sein Sportcoupé mit mehr Schmackes um die Kurve fliegen lassen möchte, kann sich noch für den E 300 oder den E 400 mit Allradantrieb entscheiden. In der kleineren Variante treibt ein Zweiliter Vierzylinder Benziner das Coupé mit 254 PS voran. Was in der Spitze abgeregelte 250 km/h bedeutet und den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 in 6,4 Sekunden abschließt. Der E 400 beherbergt unter der Haube den bekannten Dreiliter V6 mit 333 PS. Hier braucht es aus dem Stand lediglich 5,3 Sekunden bis auf Landstraßentempo. Für die Spitze gilt auch hier die Selbstbeschränkung von 250 km/h.

Einsteiger oder Luxusliner

Betonte Sportlichkeit herrscht auch im Fond mit zwei Einzelsitzen.

Betonte Sportlichkeit herrscht auch im Fond mit zwei Einzelsitzen.

Wie viel in Stuttgart für das schnittige E-Klasse Coupé aufgerufen wird, ist noch nicht verraten worden. So viel ist aber sicher: Der E 200 dürfte das Budget am wenigsten belasten. Der Vierzylinder leistet hier 184 PS, treibt die Fuhre in 7,8 Sekunden auf Tempo 100 und läuft in der Spitze 240 km/h schnell. Wer sich für das Einstiegsmodell entscheidet, puffert den Preis auch dadurch, dass ihn nicht zwei hochauflösende 12,3 Zoll große Displays mit allen relevanten Fahrdaten versorgen, sondern zwei Rundinstrumente und ein 17,8-Zentimeter-Kombi-Farbdisplay. Damit aber auch hier ausreichend Mercedes-Luxus durchschimmert, sind Kombiinstrument und Zentraldisplay in einem gemeinsamen Rahmen in Hochglanz-Klavierlack-Optik installiert.

Allen E-Klasse Coupés gemein sind die neuen Luftdüsen, die jetzt noch mehr an Turbinentriebwerke erinnern und damit sehr ansprechende dynamische Akzente setzen. Ansonsten gibt es beim E-Klasse Coupé selbstredend alle Features, die auch Limousine und Kombi bieten. Das fängt bei den berührungsintensiven Touch Control Buttons im Lenkrad an - von wo aus sich Kombiinstrument und Multimediasystem per Finger-Wisch steuern lassen - und geht mit der Anbindung ans WLAN im Fahrzeug weiter. Wer will, kann sich Stauumfahrungen über die Live Traffic Information holen oder manigfache Serviceleistungen über den Concierge Service abrufen. Dazu gehören Restaurantreservierungen ebenso wie touristische Routentipps oder das Senden von Navigationsdaten direkt an das Fahrzeug.

Die Luftauslassdüsen im E-Klassse Coupé haben eine Turbinenoptik bekommen.

Die Luftauslassdüsen im E-Klassse Coupé haben eine Turbinenoptik bekommen.

Serienmäßig hat das Coupé von der E-Klasse den aktiven Bremsassistenten übernommen, der den Fahrer vor drohenden Kollisionen warnt und bei Notbremsungen aktiv unterstützt, notfalls auch autonom bremst. Der Drive Pilot ist ebenfalls verfügbar, kostet allerdings wie bei der E-Klasse ordentlich Aufpreis. Dafür kann er Fahrzeugen bis zu einer Geschwindigkeit von 210 km/h im richtigen Abstand folgen und mit Hilfe des adaptiven Spurhalteassistenten Langstrecken- und Staufahrten deutlich entspannen. Neu ist der Remote Park-Pilot. Das System erlaubt es, das Fahrzeug von außen via Smartphone-App in Garagen und Parklücken ein- und auszuparken.

Heiß und Kalt

Den Luxus, den das Coupé im Innenraum verströmt, will es natürlich auch nach außen tragen und so ist es an der Zeit, auf die optischen Veränderungen hinzuweisen. Chefdesigner Gorden Wagner läutet nämlich mit dem Coupé die Weiterentwicklung der Designsprache ein. Der Philosophie entsprechend zeigt sich auch hier ein flächenbetontes Design mit reduzierten Linien. Wagner selbst spricht in diesem Bezug gerne von einem Gesamtbild, das heiß und kalt zugleich ist. Was nichts anderes heißt, als dass die "reduzierte Formsprache" die "Schönheit und Eleganz" ebenso betont wie "die sportlich-luxuriöse Persönlichkeit" des Coupés.

Die für die neuen Daimler-Modelle inzwischen typische markante Frontpartie, ein sehr tief positionierter Sportgrill mit großem Zentralstern, die sehr lange Motorhaube mit Powerdomes und die weit zurückgesetzte Fahrgastkabine sowie das kräftige Heck prägen die Coupé-Proportionen. Doch es gibt auch Dinge, die es bei anderen Mercedes-Modellen noch nicht gibt. So feiert die Begrüßungsfunktion der Heckleuchten ihre Weltpremiere im E-Klasse Coupé. Wie das funktioniert? Nun, beim Öffnen des Fahrzeuges laufen die LEDs der Schlussleuchten nach außen, beim Schließen nach innen. Zudem erinnert das Licht der Heckleuchten mit Hilfe einer "Kristalloptik" im Dunkeln an das Glimmen von Jet-Triebwerken.

Wer seinem Coupé eine richtig sportliche Optik verpassen will, greift natürlich wie sonst auch bei den einzelnen Mercedes-Modellen zum AMG-Paket. Verschärfte Stoßfänger und größere Räder unterstützen optisch die Tatsache, dass das Coupé 15 Millimeter näher an den Asphalt gerückt ist. Die Dots im Diamantkühlergrill sind verchromt und die Bremsscheiben an der Vorderachse gelocht.

Im Zusammenspiel mit einem amplitudenabhängigen Dämpfersystem verspricht das selbst ohne das optional angebotene Fahrwerk mit Verstelldämpfung ausreichend Komfort und bei Bedarf Sportlichkeit. Highend ist natürlich die Mehrkammer-Luftfederung inklusive Wank-, Nick- und Hubstabilisierung. Es steht jedenfalls zu vermuten, dass man mit dem E-Klasse Coupé eine Menge Fahrspaß haben kann.

Quelle: ntv.de

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