Van-Limousinen Geräumig - aber riskant
03.07.2002, 16:50 UhrIn den USA gehören sie schon seit Jahrzehnten zum Straßenbild, in Deutschland erfreuen sie sich immer größerer Beliebtheit - die unter der Bezeichnung "Vans" bekannten Großraumlimousinen. 1,2 Millionen dieser Gefährte sind mittlerweile auf Deutschlands Straßen unterwegs, dies entspricht einem Anteil von 2,7 Prozent des Fahrzeugbestands.
Risiko durch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten
Beliebt sind die oft komfortabel ausgestatteten Fahrzeuge wegen ihrer vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten: Durch den großzügig dimensionierten Innenraum bleibt viel Platz für Passagiere und Fracht. Genau dies aber ist die Achillesferse der Vans. Experten des Stuttgarter Autoprüfkonzerns DEKRA und der Winterthur Versicherung wiesen bei den diesjährigen Unfallforschungstagen im schweizerischen Wildhaus auf gravierende Sicherheitsmängel hin. Gefährlich ist nach Angaben der Experten das Nebeneinander von Passagieren und Ladegut, aber auch die geringe Knautschzone für die dritte Sitzreihe.
Viel Raum und die Variabilität des Innenraums verleiten dazu, Ladung unsystematisch und unbefestigt im Van unterzubringen. Crash-Tests zeigten, dass Passagiere im Falle einer Kollision mit schweren Verletzungen durch umherfliegende Gegenstände rechnen müssten. Da die Sitzreihen in den Vans nicht als "Gepäckrückhaltewand" geeignet seien, sollte Ladegut immer mit Spanngurten befestigt werden.
Richtig gefährlich kann es für Passagiere werden, die in der hintersten Sitzreihe eines Vans Platz nehmen. Bei einer Heckkollision macht sich die zu geringe Knautschzone zwischen Sitz und Hecktür negativ bemerkbar. Beim Kauf eines Vans sollte nach Ansicht der Experten deshalb auf eine möglichst große Knautschzone geachtet werden, die dritte Sitzreihe nur in Notfällen genutzt werden.
Die für viele Vans charakteristischen Schiebetüren sind nach Erkenntnissen der Experten dagegen nicht gefährlicher als reguläre Flügeltüren. Bei einem Unfall seien die Van-Türen allerdings schwerer zu öffnen, da die Laufschienen relativ leicht verbiegen. Die Bergung von Verletzten könne somit unter Umständen erschwert sein.
Quelle: ntv.de