ADAC weist Manipulationsvorwürfe zurück Golf ist Lieblingsauto der Deutschen
16.01.2014, 14:47 Uhr
Die Vergabe des "Gelben Engel" in München stand angesichts der Manipulationsvorwürfe unter keinem guten Stern.
(Foto: picture alliance / dpa)
In München hat der ADAC den VW Golf zum Lieblingsauto der Deutschen gekürt. Gleichzeitig weist der Automobilclub Vorwürfe der Manipulation zurück. Von Unterstellungen und Unwahrheiten ist die Rede.

ADAC-Chef Obermeir hüllt sich bei den Zahlen der Wähler weiter in Schweigen.
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Der Golf ist das Lieblingsauto der Deutschen. Das zumindest hat der ADAC in seinem Voting zum "Gelben Engel" ermittelt. Er hat zudem erneut in aller Schärfe Manipulationsvorwürfe bei der Wahl zurückgewiesen. Bei der offiziellen Feier zur Auszeichnung des VW Golf sprach Karl Obermair, Vorsitzender der ADAC-Geschäftsführung, vor den geladenen Gästen von "Unterstellungen und Unwahrheiten". Die Leser der Kundenzeitschrift "Motorwelt" hatten den Golf nach ADAC-Angaben mehrheitlich gewählt. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" sollen die Zahlen bei der Abstimmung aber manipuliert worden sein.
VW hält sich raus und Obermair schweigt
Obermair sagte dazu, er könne nur versichern, dass die vier Buchstaben "ADAC" richtig abgedruckt worden seien. Im Übrigen sei nichts älter als die Tageszeitung von gestern: "Mit der packt man den Fisch ein." Wie viele Leser sich tatsächlich an der Abstimmung beteiligt hatten, teilte der ADAC auch anlässlich der Preisverleihung nicht mit.
VW-Chef Martin Winterkorn, der den Preis für das Lieblingsauto in München entgegennahm, wollte sich nicht zu den Manipulationsvorwürfen äußern. "Das sollte die 'Süddeutsche Zeitung' mit dem ADAC ausmachen, da halte ich mich raus", sagte er. "Ich glaube nicht, dass hier der Eindruck entstanden ist, dass es hier einen Klüngel gibt." Auf Nachfrage der Moderatorin Nina Ruge sagte Obermair, der Kern des Vorwurfs bestehe doch darin, dass angeblich nur einige tausend Stimmen ausgewertet worden seien. Bei gängigen Umfragen zur Beliebtheit von Politikern genügten dagegen schon einige hundert Befragte. Er könne versichern, dass das Ergebnis ein "hochrepräsentatives Abbild der Meinungen unserer Mitglieder" darstellt.
Schumacher ist Persönlichkeit des Jahres
Der seit einem Skiunfall im künstlichen Koma liegende Michael Schumacher wurde vom ADAC als Persönlichkeit des Jahres geehrt. Der langjährige Ferrari-Teamchef Jean Todt sagte, er glaube fest an eine Genesung des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters. "Michael ist ein Kämpfer, ich kenne seine Energie, seinen Mut und seine Beharrlichkeit. Ich glaube fest daran, dass dies den Unterschied ausmacht zu einem Zeitpunkt, an dem das Schicksal zögert", sagte der Präsident des Weltmotorsportverbandes FIA, der mit Schumacher seit Jahren eng befreundet ist. Der ADAC würdigte Schumachers Einsatz für die Verkehrssicherheit und für soziale Belange.
Insgesamt wurden neun Preise verliehen. VW siegte auch in den Kategorien "Familienauto" und "Eco-Auto", während BMW in den Bereichen "Reiselimousine" und "Qualität" gewann und zudem als beste Marke geehrt wurde. Daimlers Smart fortwo ed wurde bestes "Stadtauto". Der Preis für "Innovation und Umwelt" ging an die Motorrad-Stabilitätskontrolle von Bosch.
Quelle: ntv.de, hpr/dpa