David Browns Speedback Ist das ein Aston Martin?
28.03.2014, 13:11 Uhr
Die Unzuverlässigkeit des Aston Martin DB5 veranlasste David Brown, den Speedback zu erschaffen.
Er sieht aus wie eine Aston Martin aus den 1960er-Jahren, wird von einem V8 von Jaguar befeuert, in Handarbeit in Coventry gefertigt und stammt von einem gewissen David Brown. Dem David Brown?
Bereits Anfang des Jahres hieß es, dass ein britischer Karosseriebauer namens David Brown ein Auto unter dem Namen Speedback auf den Markt bringen will. David Brown? Sir David Brown? Mitnichten. Der Mann hat nichts mit dem legendären Vorstand von Aston Martin zu tun. Weder verwandt noch verschwägert. Dabei hat der Vater von David Brown, also dem, der den Speedback bauen will, zur selben Zeit wie der Aston-Martin-Chef Traktoren konstruiert. Was nichts Schlechtes ist, denn auch Ferruccio Lamborghini baute, bevor er seine Rennpferde in die Spur schickte, bekanntermaßen Traktoren.
Grundlagen kommen von Jaguar
Trotz der nicht vorhandenen verwandtschaftlichen Beziehungen sieht der Speedback aus wie ein klassischer Aston Martin. Ja am ehesten wohl noch wie ein DB5. Die Basis bildet aber der Jaguar XKR. Eben jenes Modell, das seit 2006 auf dem Markt ist und in Kürze eingestellt wird. Über Jahre kontinuierlich weiterentwickelt, bietet das Chassis größtmögliche Freiheit, betont Brown. Gezeichnet wurde der Speedback vom ehemaligen Land-Rover-Chefdesigner Alan Mobberley. Er hat ein Blechkleid entworfen, das sich mit aller Deutlichkeit an den klassischen Formen von Aston Martin orientiert.
Unter der langen Haube trägt der Speedback einen ebenfalls von Jaguar stammenden 5,0-Liter-V8-Kompressormotor, der über 500 PS leisten wird. Brown betont aber, dass jeder Kunde die Möglichkeit haben wird, seine Tuningwünsche vorzutragen und diese auch erfüllt werden. "Dieses Auto wird ein wirklich individueller Sportwagen mit einem feinen britischen Stammbaum sein, der nur in begrenzten Stückzahlen produziert wird", so Brown. "Das gibt uns aber die Möglichkeit, auch ganz individuelle Wünsche zu erfüllen." Gefertigt wird der 2+2-Sitzer in Coventry, dem einst so stolzen Zentrum der britischen Automobilindustrie. Selbstredend von Hand. Es sei an dieser Stelle nur eines der feinen Details erwähnt, das den Wagen ganz in die Tradition britischer Autobaukunst stellt: Am Heck des Speedback wird es einen ausklappbaren Picknicksitz geben.
Summe aus Retro und Moderne
Natürlich wird der Retrolook mit moderner Technik gepaart. So werden die Scheinwerfer mit LED-Licht ausgestattet und selbstverständlich gehören auch Navi, Klimaautomatik, Bluetooth und Freisprecheinrichtung zu den neuzeitlichen Annehmlichkeiten. Darauf möchte selbst Classic-Fan Brown nicht mehr verzichten. Warum? Auf einer Oldtimer-Rallye in Spanien ging sein Auto kaputt. Er und sein Freund mussten sich ein Peugeot 106 mieten, um wieder zum Flughafen zu kommen. Aber es machte unter der brütenden Sonne Spaniens einfach Spaß, ihn zu fahren, so Brown, weil er eine Klimaanlage hatte.
Also - wegen der Klimaanlage muss der Speedback nicht gekauft werden. Zumal die anvisierten homöopathischen Größenordnungen und die verordnete Handarbeit auf einen mit Sicherheit nicht für jeden erschwinglichen Preis schließen lassen. Was genau der Retro-Renner kosten wird, ist noch nicht bekannt. Aber da die Käuferschaft auch in China und unter neureichen Russen rekrutiert werden soll, ist mit einem erklecklichen Sümmchen zu rechnen. Für einen gepflegten Aston Marttin DB5 zahlen Sammler bis zu 300.000 Euro. Viel günstiger dürfte der Quasi-Nachfolger dann auch nicht werden. Die erste Möglichkeit, Kaufverträge zu unterzeichnen, gibt es übrigens ab dem 17. April in Monaco auf der "Top Marques". Einer der exklusivsten Autoshows der Welt.
Quelle: ntv.de