ADAC schlägt Alarm Italienische Tunnel schlecht
23.10.2003, 17:05 UhrDer ADAC hat wegen schwerer Sicherheitsmängel in italienischen Tunneln Alarm geschlagen. In den Röhren in Oberitalien fehlten oftmals Sicherheitseinrichtungen, bemängelte der ADAC. Dazu gehörten Standstreifen, Fluchtnotbeleuchtungen, Belüftungssysteme oder Geschwindigkeitsbegrenzungen. Feuerlöscher und Notrufeinrichtungen lägen, wenn überhaupt vorhanden, zu weit auseinander. Besonders die norditalienischen Strecken würden häufig von Urlaubern befahren.
Der Automobilclub hatte 22 Tunnel auf eigene Faust geprüft - darunter so bekannte wie "Tarvisio", "Gran Sasso", "Colle Dico" oder "Cote de Sorreley". Nach Angaben des ADAC wird seinen Testern seit Jahren der offizielle Zugang zu italienischen Tunneln verwehrt.
Italien ist mit Abstand das Land mit den meisten Verkehrsröhren in Europa. Bei dem inoffiziellen Check wurde laut ADAC ausschließlich die Sicherheit der Tunnelsysteme geprüft. Jeder der genannten Mängel könne für die Sicherheit eines Tunnels entscheidend sein. "Im Notfall stehen Menschenleben auf dem Spiel", warnte der Automobilclub. Besonders die vielen Millionen Urlaubs-Autofahrer hätten ein Recht zu erfahren, ob diese Tunnel sicher seien.
Das Urlaubsland hat laut EU-Kommission 227 Tunnel mit mehr als 500 Metern Länge. Österreich auf Platz zwei verfügt über 52 und Deutschland auf Rang drei über 37 Tunnel. Bereits im April hatte der ADAC über erhebliche Defizite bei der Sicherheit europäischer Straßentunnel berichtet. Fast jede zweite der 25 getesteten Röhren in elf Ländern unterschritt die Mindestanforderungen der Tester.
Quelle: ntv.de