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Ein sympathischer Begleiter Kymco mit neuer Like-Generation

Mit dem Like II 125i bringt Kymco den ersten 125er-Roller, der online gehen kann.

Mit dem Like II 125i bringt Kymco den ersten 125er-Roller, der online gehen kann.

Der taiwanesische Hersteller Kymco bringt mit dem Like II 125i den ersten Roller, der online gehen kann. Zumindest in der "Exclusive"-Version. Aber auch ohne umfängliche Konnektivität ist der Retro-Roller ein sympathischer Begleiter.

Das Fahrwerk federt und dämpft so, wie das von einem Vespa-Wettbewerber erwartet wird.

Das Fahrwerk federt und dämpft so, wie das von einem Vespa-Wettbewerber erwartet wird.

Das System der "Likes" wurde von Facebook gerade eingeführt, als der taiwanesische Rollerhersteller Kymco im Jahr 2009 seinen Retro-Einfachroller Like 125 vorstellte. Das Thema Connectivity – gemeint ist die Online-Vernetzung – schimmerte seinerzeit weit, weit entfernt am Horizont. Neun Jahre später kommt die zweite Generation des Like auf die Straßen, und wer sich zum Kauf der "Exclusive"-Version entschließt (3299 Euro statt 2799 Euro für die Basisversion), kann tatsächlich unterwegs Likes einsammeln. Denn die Premiumausstattung umfasst neben vollwertigem ABS und sehr praktischem Topcase auch das hauseigene Connectivity-System Noodoe.

Es hat im vergangenen Jahr in Kymcos Super-Scooter AK 550 seine Premiere gefeiert. Mit der Möglichkeit einer Vernetzung zwischen Smartphone und Roller-Cockpit ist der Like II 125i "Exclusive" der erste Leichtkraftroller auf dem Markt, der auf Wunsch unterwegs online gehen kann und dabei Informationen im Roller-Display sichtbar macht.

Klassengemäße Leistungsausbeute

Schaut man den Like II von schräg vorn an, lässt sich der Gedanke an die Urmutter aller Stadtroller nicht verdrängen: Die Ähnlichkeiten mit der legendären Vespa sind von Kymco selbstverständlich gewollt. Das Beinschild – hier freilich aus Kunststoff –, die Proportionen und auch die Raddurchmesser entsprechen näherungsweise den Bauteilen der italienischen Primadonna. Natürlich rangiert diese im Image-Ranking unerreichbar an der Spitze, doch Kymcos Like II will mit hochwertigerer Technik und um fast 1500 Euro günstigerem Preis punkten.

Dank fein arbeitender Fliehkraftkupplung und Variomatik ist das Fahren mit dem Like II 125i kinderleicht.

Dank fein arbeitender Fliehkraftkupplung und Variomatik ist das Fahren mit dem Like II 125i kinderleicht.

Der Einzylindermotor gehört zur gebläsegekühlten Spezies. Die Leistungsausbeute fällt mit 11,5 PS und 10 Newtonmetern maximalen Drehmoment klassengemäß aus. Dank fein arbeitender Fliehkraftkupplung und Variomatik ist das Fahren kinderleicht: Gasgeben genügt für stets sanft verlaufende Beschleunigungsvorgänge. Bis etwa 60 km/h geht das zügig genug, um bei Ampelstarts aus der ersten Reihe die Pole-Position im Stadtverkehr auch verteidigen zu können. Danach lässt der Vorwärtsdrang erwartungsgemäß nach, und jenseits der 80 km/h wird’s zäh.

Mit 95 km/h Höchstgeschwindigkeit homologiert, zeigt der Tacho in der Ebene maximal 103 km/h an; er geht offenbar ein gutes Stück vor. Bergab kann man bis zu 115 km/h ablesen. Quetscht man den Like II konsequent aus, laufen etwa drei Liter Sprit durch die Einspritzanlage; verläuft die Fahrt ruhiger, genügen auch 2,5 Liter für 100 Kilometer. Weil der Tank mit 6,5 Litern Fassungsvermögen eher knapp bemessen ist, ruft der Like II ungefähr alle 200 Kilometer zum Tankstopp. Der ist einfach: Der absperrbare Einfüllstutzen liegt gut zugänglich unterhalb des Frontschildes im Beinraum.

Alles im Blick

Auf Landstraßen ist der Like II ein sympathischer Begleiter: Das Fahrwerk federt und dämpft so, wie das von einem Vespa-Wettbewerber erwartet wird, die Bremse überzeugt in ihrer Klasse. Während sich die Basisversion des Like II mit einem Kombibremssystem begnügen muss, weist die "Exclusive"-Ausgabe ein vollwertiges ABS auf; es macht seine Sache gut. Kurvenfahren geht leicht von der Hand, auch bei sehr zügig durchfahrenen Biegungen mit Tempi jenseits der 80 km/h kommt kein Unwohlsein auf.

In der Premiumausstattung gibt es das hauseigene Connectivity-System Noodoe.

In der Premiumausstattung gibt es das hauseigene Connectivity-System Noodoe.

Die Staumöglichkeiten des Like II gefallen rundum: Das Staufach unterm Sitz, wie üblich vom Zündschloss aus zu öffnen, schluckt einen Integralhelm. Das Schloss des Topcase, dass sich mit dem Zündschlüssel öffnen lässt erweist sich als sehr schwergängig. Wobei der spitz zulaufende Schlüsselbart gerne die Hosentaschen löchert. Keineswegs selbstverständlich ist die rundum LED-Beleuchtung, hier setzt Kymco ein Zeichen. Das tut der Hersteller auch im Cockpit, denn mit Noodoe können sich technikaffine Fahrer leicht verbinden: Auf diese Weise lassen sich Navigations-Hinweise, Wetter-App oder sonstige Informationen ins Cockpit holen.

Textnachrichten sind während der Fahrt aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich. Wer will, kann sich in dem runden Display stattdessen wahlweise Tachometer, sekundengenaue Zeituhr oder Tageskilometerzähler samt Fahrzeit anzeigen lassen. Damit das Smartphone niemals leer wird, gibt es eine USB-Buchse im Handschuhfach, das sich auf der Innenseite des Beinschilds findet.

Zu haben ist die "Exclusive"-Version des Like II 125i nur in einer Farbe, in Blaumetallic. Auch das Topcase ist entsprechend lackiert – ein insgesamt recht schick wirkender Farbton, freilich alles andere als jugendlich-frech. Gegen 500 Euro Zuzahlung liefert der deutsche Kymco-Importeur MSA die "Exclusive"-Version (ABS, Topcase, Sonderlack, Noodoe), ein adäquat erscheinender Mehrpreis. Damit präsentiert sich die zweite Like-Generation als attraktives, zugleich nützliches Kurzstreckenvehikel. Das Temperament reicht aus, die Sicherheitsattribute überzeugen genauso wie die Ausstattung. Verwunderlich wäre es deshalb nicht, wenn Kymcos Like II 125i im Lauf der nächsten Jahre wieder viele "Likes" sammeln würde.

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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