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Vorstellung Citroën C3 Mehr Durchblick

Zartes Himmelblau: Citroën hat den C3 gründlich überarbeitet. Der Kleinwagen ist das meistverkaufte Modell der Franzosen.

Zartes Himmelblau: Citroën hat den C3 gründlich überarbeitet. Der Kleinwagen ist das meistverkaufte Modell der Franzosen.

(Foto: Markus Mechnich)

Citroën hat sein Erfolgsmodell C3 neu aufgelegt. Der Trend im Konzern geht zu mehr Qualität, was man speziell mit dem Neuen unter Beweis stellen will.

Mit dem C3 hat Citroën 2001 eine neue Linie eingeschlagen. Frisches Design und vor allem die rundlichere Form hat der Marke zahlreiche neue Kunden, vor allem Frauen, verschafft. Das machte den Kleinwagen nach dem C1, der 2005 präsentiert wurde, zum meistverkauften Modell von Citroën. Angesichts eines solchen Erfolgs ist natürlich bei der ersten großen Überarbeitung eine gewisse Vorsicht angesagt. Zumal die Kleinwagen, im Fach-Jargon auch B-Segment genannt, für den gesamten Automarkt immer wichtiger werden. Das vergangene C3-Modell kam weltweit immerhin auf mehr als zwei Millionen Verkäufe. Ein harte Vorgabe für den Neuen.

Die Abmessungen und das Gewicht sind gleich geblieben.

Die Abmessungen und das Gewicht sind gleich geblieben.

(Foto: Markus Mechnich)

Dabei ist das Geschäft bei den Kleinwagen besonders hart. In keinem anderen Segment ist die Modellvielfalt so groß. Deshalb hat sich Citroën auch gleich ein Alleinstellungsmerkmal einfallen lassen. Das so genannte Zenith-Sonnendach soll die Kunden locken. Die Franzosen haben die Windschutzscheibe bis fast in die Mitte des Fahrzeughimmels verlängert. Das bringt ein erhellendes Erlebnis hinterm Steuer mit sich. Keine Ampel hängt mehr zu hoch, kein Lkw ist mehr zu nahe. Außerdem lässt das Dach deutlich mehr Sonnenlicht in den Innenraum. Damit das nicht zu viel wird, hat man die Scheibe progressiv von unten nach oben getönt. Wenn die Sonnen dennoch zu aufdringlich wird, können Sonnenblenden samt Schminkspiegel nach vorne gezogen werden. So wird ein fast normales Auto daraus. Wie langweilig eigentlich.

Innen und außen aufgewertet

Die Sonnendacherweiterung steht aber noch in einem anderen Zusammenhang. Bei Citroën gibt es eine Qualitätsoffensive. Gegenüber der Schwestermarke Peugeot, aber auch gegenüber dem Gesamtmarkt will man sich höherwertig positionieren. "Wir wollen uns künftig an den Besten im Markt orientieren", sagt der neue Deutschland-Chef Peter Weis. Daher hat man auch innen und außen an dem Auto kräftig poliert. Beispiel Außenspiegel: Obwohl es mehr kostet, sind diese auf zwei nach Metall aussehenden Trägern montiert. Im Innenraum zeigen die Franzosen die hohe Kunst, Plastikverkleidungen wirklich gut aussehen zu lassen. Ein metallisch schimmerndes Armaturenbrett, klavierlack-ähnliche Farben auf der Mittelkonsole. Das macht schon wirklich was her.

Der C3 ist in seinem Gesamtauftritt breiter und etwas dynamischer geworden. Von vorne betrachtet, liegt der Neue satter auf der Straße und bringt im Kühlergrill eine flotte Wabenstruktur mit. Man will künftig auch die Kundschaft begeistern, die sich vor Klimadiskussion und teurem Kraftstoff noch Mittelklasse-Autos gekauft hat. Auch die Innenausstattung soll sich daher gesteigerten Ansprüchen gewachsen zeigen. Daher bietet man ein auf das Auto abgestimmtes Soundsystem mit, das auch höheren Ansprüchen genügen sollte. Weitere Anleihen vom großen Bruder C5 runden das Innenraumpaket ab. Schließlich hat Citroën auch sein Logo aufgepeppt. Dem C3 kommt die Ehre zu, es als erstes Auto zu tragen. Die beiden Zahnrad-Symbole sind voluminöser geworden.

Vier Benziner und zwei Diesel

Im Innenraum hat man kräftig poliert und sichtbar aufgewertet.

Im Innenraum hat man kräftig poliert und sichtbar aufgewertet.

(Foto: Markus Mechnich)

Entscheidend für ein Auto seiner Klasse sind aber immer noch die inneren Werte. Der C3 hat da einen kleinen Wertbewerbsnachteil, weil er mit einer Länge von 3,94 Metern etwas kürzer ist als seine Konkurrenten. Das versucht Citroën im Innenraum durch ein stark ausgespartes Handschuhfach auszugleichen. Das Volumen desselben ist dabei jedoch mit 13 Litern kaum kleiner geworden. Im Kofferraum bietet der Franzose 300 Liter, die mit dem Umklappen der Rückbank auf 1121 Liter erweitert werden können. Das ist jetzt kein Spitzenwert, aber der C3 zeigt sich damit dennoch ordentlich flexibel.

Bei den Motoren bleibt es zu Beginn bei sechs Optionen. Zwei kleine Benziner mit 1,1 und 1,4 Litern Hubraum bilden den Einstieg. Sie leisten 60 beziehungsweise 73 PS. Darüber folgen Benziner aus der Kooperation mit BMW. Der VTI 95 holt aus 1,4 Litern 95 PS und 136 Newtonmeter Drehmoment, der VTI 120 zaubert aus 1,6 Litern Hubraum 120 PS und 160 Newtonmeter. Der VTI 120 zeigte sich bei einer ersten Ausfahrt als angenehm lauffreudig und spritzig. Im Durchzug hapert es etwas, doch für den C3 ist die Motorisierung angenehm. Auf lange Sicht wird es noch 150-PS-Benziner geben und einen ganz sparsamen Diesel, der nur 99 Gramm CO2 emittiert. Stärkere Motoren bleiben dem DS3 vorbehalten, der im März vorgestellt wird.

Üppige Serienausstattung

Preislich beginnt der C3 bei 12.700 Euro für den kleinsten Benziner in der Grundausstattung Advance. Gängiger wird der VT95 mit der etwas höheren Ausstattung Tendance sein, der ab 15.800 Euro zu haben ist. Der Spitzendiesel HDi 110 in der Exclusive-Ausstattung kommt auf 20.300 Euro. Ab der mittleren Variante fällt die Ausstattung relativ üppig aus. Lederlenkrad, MP3-Radio und Tempomat sind dann beispielsweise serienmäßig an Bord.

Der C3 hat Potenzial, in der Kleinwagen-Klasse seine Käufer zu finden. Die Aufwertung hat dem Auto gut getan und auch die neuen Motoren sind vielversprechend. Optisch ist das Auto ebenfalls attraktiver geworden. Schade, dass es nur für großen Diesel die Sechsgangschaltung gibt. Der Preis liegt einen Tick über dem Niveau der direkten Konkurrenten, aber da kann der Citroën mit seiner Ausstattung einiges wettmachen. Ab Mitte Januar kommt der C3 zu den Händlern. Dann entscheidet der Kunde. Wer es flotter und sportlicher haben möchte, muss wohl auf den DS3 warten, der im Frühjahr auf den Markt kommt.

 

Technische Daten
 
Abmessungen LxBxH
3,94 / 1,73 / 1,52 Meter
Leergewicht
1.150 kg
Sitzplätze
5
Ladevolumen
300 bis 1121 Liter
Maximale Zuladung
429 kg
max. Anhängelast
(ungebremst/gebremst)
bis 570/ bis 1150 kg

Motor
Reihen-Vierzylinder
Diesel: 1,6 Liter
Benziner: 1,1 bis 1,6 Liter
Antrieb und Getriebe
Frontantrieb,
5-Gang-Schaltung/4-Gang-Automatik/
6-Gang-Schalter (HDI 110)
max. Leistung
60 PS (44 kW) bis 120 PS (88 kW)
Kraftstoffart
Benzin und Diesel
Tankinhalt
50 Liter
Höchstgeschwindigkeit
155 km/h bis 190 km/h
max. Drehmoment
94 bis 160 Newtonmeter
Beschleunigung 0 - 100 km/h
9,9 bis 18,3 Sekunden
Verbrauch pro 100 (Innerorts/Außerorts/Schnitt)
4,9 bis 8,0/3,4 bis 5,3/4,0 bis 6,0 Liter
CO2-Emissionen
104 bis 158 Gramm pro Kilometer
Schadstoffklasse / Feinstaubplakette
EURO 5 / Grün
Versicherungseinstufung
(Haftpflicht/Teilkasko/Vollkasko)
14-15/16-19/17-19

 

Quelle: ntv.de

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