CB-Funk im Warn-Hütchen Neues Warnsystem für Baustellen
08.04.2010, 14:32 Uhr
Das Sicherungssystem basiert auf CB-Funk-Sendern.
(Foto: dpa)
Als erstes Bundesland setzt Nordrhein-Westfalen flächendeckend auf ein neues System, das vor Tagesbaustellen auf den Autobahnen warnt. Es richtet sich über CB-Funk vor allem an Fernfahrer, die in sieben Sprachen informiert werden: "Achtung Gefahrenstelle!" Damit soll dort die Zahl der vielen schweren Lastwagen-Unfälle an den Tagesbaustellen gesenkt werden. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und sein NRW-Amtskollege Lutz Lienenkämper (CDU) stellten das System am Mittwoch auf der Autobahn 3 bei Solingen vor.
Die Funksender sind in gewöhnliche Warn-Hütchen, im Amtsdeutsch "Verkehrsleitkegel", eingebaut, wie sie die Baustellen vor dem Verkehr abschirmen. Die neuen Hütchen können funken, sogar in sieben Sprachen und sind 4000 Euro teuer: 233 der Funkwarnsender sind für die Straßenmeistereien in Nordrhein-Westfalen gekauft worden. Die Kosten von 640.000 Euro trägt der Bund.

Bundesverkehrsminister Ramsauer und NRW-Verkehrsminister Lienenkämper (von links) stellten das System vor.
(Foto: dpa)
Bislang kracht es an den Tages-Baustellen in NRW 75 Mal im Jahr. In einem Drittel der Fälle kommen dabei Menschen zu Schaden und statistisch gesehen kommt jedes Jahr in NRW auch ein Straßenwärter ums Leben. Sie haben ein 13-fach höheres Todesrisiko als ein durchschnittlicher Arbeitnehmer im Beruf und damit einen der gefährlichsten Jobs überhaupt in Deutschland. Hauptverursacher der Unfälle sind Lastwagen.
In Nordbayern, wo die Funk-Warnungen zuerst erprobt wurden, seien die Unfälle von drei im Jahr in diesem Bereich auf Null gesunken, berichtet Ambros Eigenschenk, der als Erfinder des Systems gilt. "Wir haben die Fahrer befragt, die Resonanz ist sehr positiv", sagt Thorsten Kathmann von der Firma DTV Verkehrsconsult.
Quelle: ntv.de, dpa