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Neue SUVs gehen fast immer PS-Bolzer verlieren schneller an Wert

Der Porsche Cayenne Diesel S ist das wertstabilste Auto in Deutschland. Allerdings ist der Anschaffungspreis mit 77.684 Euro auch kein Schnäppchen.

Der Porsche Cayenne Diesel S ist das wertstabilste Auto in Deutschland. Allerdings ist der Anschaffungspreis mit 77.684 Euro auch kein Schnäppchen.

Neuwagen sind keine Geldanlage. Bereits in den ersten drei Jahren ist der Verlust allein durch die Abschreibung enorm. Wer allerdings das richtige Modell kauft und noch einige andere Dinge beachtet, der kann die Einbußen in berechenbaren Grenzen halten.

Der Porsche Cayenne Diesel S ist nach einer Studie des Marktbeobachters Schwacke, das wertstabilste Auto in Deutschland. Das Luxus-SUV erzielt nach drei Jahren noch 77,3 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises. Das ist ein enorm hoher Wert, aber edle Allrader sind per se recht wertstabil: Mit dem VW Touareg 3.0 V6 TDI Blue Motion (67,7 Prozent) und dem BMW X6 30d (66,5 Prozent) erreichen zwei weitere Modelle einen besseren Restwert als die wertstabilsten Fahrzeuge aller anderen Klassen.

Mini Cooper bei Kleinwagen mit besten Restwerten

Der Mini Cooper, hier als "John Cooper Works"-Version, ist der wertstabilste Kleinwagen.

Der Mini Cooper, hier als "John Cooper Works"-Version, ist der wertstabilste Kleinwagen.

Bei den Kleinwagen landet das Lifestyle-Modell Mini Cooper mit einem Restwert von 66 Prozent an der Spitze, in der Kompaktklasse bietet der Nissan Qashqai+2 2.0 mit einem Restwert von 63,6 Prozent den geringsten Wertverlust. Beide Modelle sind bereits als Neuwagen sehr gefragt, was auch die auf dem Gebrauchwagenmarkt erzielbaren Preise hoch hält. Gleiches gilt für den VW Passat Variant 2.0 TDI 4Motion DSG Blue Motion Technology, der nach drei Jahren noch 62,1 Prozent des Listenpreises erzielt. In der oberen Mittelklasse ist der BMW 525d mit seinem Restwert von 55,6 Prozent das Maß aller Dinge. Bei den Vans fährt der VW Sharan 2.0 TDI Blue Motion Technology mit 62,4 Prozent der Konkurrenz davon.

Höchster Verlust in den ersten Jahren

Der Wertverlust ist in den ersten drei Jahren nach Erwerb des Fahrzeugs der mit Abstand größte Kostenfaktor beim Neuwagenkauf. Je größer und teurer das Auto, desto mehr Geld geht verloren – sowohl absolut als auch relativ gesehen. Wer die Verluste in Grenzen halten will, sollte keinen besonders exotischen Geschmack haben. Denn bekannte und beliebte Autos finden schneller einen neuen Besitzer und erzielen prozentual gesehen höhere Preise.

Weniger ist manchmal mehr. Bei PS-Riesen, ist der hohe Spritverbrauch oft ein Grund sie nicht zu kaufen.

Weniger ist manchmal mehr. Bei PS-Riesen, ist der hohe Spritverbrauch oft ein Grund sie nicht zu kaufen.

Auch die Motorisierung spielt für die Wertentwicklung eine wichtige Rolle. Alltagsautos finden mit sparsamen Antrieben die meisten Interessenten. Vor allem vor dem Hintergrund immer weiter steigender Spritpreise sollte also besser auf PS-Bolzer verzichtet werden – es sei denn, es handelt sich um einen Sportwagen. Zu Langstreckenfahrzeugen und SUV passen am besten Dieselmotoren mit ihrem relativ geringen Verbrauch, Kleinwagen sollten hingegen in der Regel mit dem preiswerteren und kultivierteren Benziner ausgestattet werden.

Bei Extras nicht sparen

Apropos Ausstattung. Hier sind mittlerweile Extras wie Klimaanlage und Radio Pflicht. Auch an der Sicherheit sollte nicht gespart werden. Weitere Features richten sich nach der Fahrzeugklasse. Während eine Lederausstattung im Kleinwagen eher nicht für einen Käuferansturm sorgt, ist sie etwa in der Oberklasse beim Wiederverkauf unabdingbar. Einige Extras bleiben, obwohl beim Neuwagen gefragt, beim Gebrauchten ohne Einfluss auf den Preis. Das teure festeingebaute Navi etwa ist nach einigen Jahren veraltet und für den Neubesitzer nicht mehr viel wert. Hier sollte darauf geachtet werden, dass man beim Neuwagenkauf ein Upgrade für die Streckenführung erwirbt, wie es einige Hersteller bereits bei ihren Fahrzeugen anbieten. Dieser Umstand sollte dann auch für eine Wertsteigerung sorgen.

Bei der Farbwahl sollte man auf den Massengeschmack setzen. Nicht zuletzt deshalb wird der überwiegende Teil aller Neuwagen in den Tönen Schwarz, Grau und Silber verkauft wird. Mit diesen Farben kann fast jeder Zweitbesitzer leben. Schwieriger wird der Wiederverkauf von modisch lackierten Autos – aktuell etwa braunen oder bronzefarbenen Modellen. Moden ändern sich eben meist schnell. Auch bei der Farbgestaltung der Innenausstattung sollte man daher Zurückhaltung walten lassen.

Zulassungsdatum beachten

Zu guter Letzt spielt auch die Psychologie beim Gebrauchtwagenkauf eine Rolle. Wer etwa zum Jahresende ein neues Auto kauft, sollte den Termin der Neuzulassung ruhig etwas nach hinten schieben. Denn dann steht in den Papieren in der Spalte Erstzulassung der Januar des Folgejahres. Ein kleiner Vorteil bei der Verhandlung. Vergrößert werden kann dieser durch eine pflegliche Behandlung, während der Laufzeit, und eine gründliche Endreinigung vor dem Verkauf. Denn das Auge kauft in der Regel immer mit.

Ein letzter Tipp soll das Restwertrisiko senken: Wer selbst statt eines Neuwagens einen jungen Gebrauchten kauft, kann vom hohen Wertverlust der Neufahrzeuge gerade in den ersten Jahren nach der Erstzulassung profitieren. Die Abschreibung bei einem Wiederverkauf fällt dann dementsprechend geringer aus.

Quelle: ntv.de, sp-x

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