Ohne Fahrer im Stadtverkehr Passat schafft 100 Kilometer
05.11.2007, 11:40 UhrEin VW Passat ohne Fahrer hat bei der "Darpa Urban Challenge" in den USA rund 100 Kilometer im Stadtverkehr bewältigt. Der Kombi "Junior" belegte damit den zweiten Platz in dem Roboterrennen in Victorville im US-Bundesstaat Kalifornien.
Zwar kam der von der Stanford University mit Hilfe von Volkswagen aufgebaute und mit einem Dutzend Radar- und Lasersensoren bestückte "Junior" nach seiner gut fünf Stunden langen Fahrt als erster durchs Ziel. Doch hatte er unterwegs offensichtlich Fehler gemacht und deshalb den zweiten Platz erreicht. Veranstaltet wird der Wettbewerb von der Darpa, einer Forschungsagentur des US-Verteidigungsministeriums.
Die Darpa nutzt das Rennen, das vor zwei Jahren in der Wüste von Las Vegas ausgetragen und von "Juniors" Vorgänger "Stanley" gewonnen wurde, nach Angaben ihres Direktors Ted Tether als Motor für die Entwicklung autonomer Kampffahrzeuge. Doch VW-Forschungschef Jürgen Leohold sieht darin auch eine Plattform zur Entwicklung und Erprobung künftiger Assistenzsysteme. Anders als bei "Junior", der sich völlig autonom durch den Verkehr der anderen Roboterfahrzeuge und rund 50 konventionellen Autos bewegt hat, soll der Fahrer bei Serienautos allerdings "nicht entmachtet werden", sagt Leohold.
Mit den Erfahrungen aus der "Urban Challenge" will VW zum Beispiel den Abstandsregeltempomat auch für den Stadtverkehr weiterentwickeln, eine automatische Notbremse einführen oder den Fahrer beim Passieren von Kreuzungen unterstützen. Auf definierten Strecken und unter bestimmten Umständen hält Leohold sogar einen Autopiloten für denkbar: Bereits in fünf bis zehn Jahren werde das Auto selbstständig durch den Stau rollen können, während der Fahrer die Zeitung liest.
Der Passat des Stanford Racing Teams war eines von fünf Autos aus Deutschland im anfangs fast 100 Fahrzeuge umfassenden Starterfeld. Zwei Teams aus Hamburg und Berlin schieden in der Vorrunde aus. "Caroline" aus Braunschweig und "AnnieWay" aus Karlsruhe und München wurden nach Veranstalterangaben im Finale aus dem Rennen genommen.
Quelle: ntv.de