Auto

Ein Lexus, bei dem alles anders ist RC-F ist rundum unvernünftig

Ein Jahr bevor das Mittelklasse-Coupé für Schöngeister im zivilen Dress gegen Audi A4 und BMW Vierer antritt kommt der Zweitürer im bitterbösen Kampfanzug als RC-F.

Ein Jahr bevor das Mittelklasse-Coupé für Schöngeister im zivilen Dress gegen Audi A4 und BMW Vierer antritt kommt der Zweitürer im bitterbösen Kampfanzug als RC-F.

Dieses Auto passt so gut zu Lexus wie ein blutiges Steak ins Veggie-Restaurant. Denn während die Japaner sonst mit missionarischem Eifer dem Hybrid huldigen und die Vernunft predigen, lassen sie es mit dem neuen RC-F mal so richtig krachen.

Statt stilistischer Zurückhaltung gibt es ein Design zum Fürchten mit gierigen Lüftern und messerscharfen Kanten.

Statt stilistischer Zurückhaltung gibt es ein Design zum Fürchten mit gierigen Lüftern und messerscharfen Kanten.

Lexus will sein Image auch jenseits des Hybridantriebs polieren. Die Japaner blasen daher mit dem RC-F zum Angriff auf BMW M4 und Co. Ein Jahr, bevor die zivile Version des Mittelklasse-Coupés unter dem Namen RC antritt, kommt im Januar der Zweitürer in der besonders sportlichen F-Version zu Preisen ab etwa 75.000 Euro. Statt stilistischer Zurückhaltung gibt es ein Design zum Fürchten mit gierigen Lüftern und messerscharfen Kanten. Und statt eines politisch korrekten Hybridantriebs einen feurigen V8.

Der sündige Sauger hat hoffnungslos unvernünftige fünf Liter Hubraum und kommt mit seinen 477 PS auf mehr Leistung als jeder andere Achtzylinder, den der Toyota-Konzern bislang auf die Straße gebracht hat. Entsprechend imposant sind die Fahrleistungen: Wenn 530 Nm an den Hinterrädern reißen und die Achtstufen-Automatik die Gänge wie im Trommelfeuer wechselt, schaltet die Welt vor den schmalen Fenstern in den schnellen Vorlauf: Zur Hölle mit dem Hybrid, jauchzt der Fahrer, dirigiert mit dem Gasfuß ein Orchester, das spätestens jenseits von 4000 Touren zur Heavy-Metal-Band wird, und erliegt dem Rausch des Rasens: Von 0 auf 100 in 4,5 Sekunden und erst bei 270 km/h abgeregelt - kein anderer Lexus diesseits des nur 500-mal gebauten Supersportwagens LFA hat je so viel Spaß gemacht.

Das gilt nicht nur auf der Geraden. Mit einem ordentlich ausbalancierten Fahrwerk, einem serienmäßigen Torsen-Differential an der Hinterachse und der Option auf ein äußerst wirkungsvolles Torque-Vectoring-System macht der RC-F jede Landstraße zur Lustmeile und wird auf der Rennstrecke nicht zum Fremdkörper. Und ja: Wer sich nicht an dem auch im Normal- und Eco-Modus ziemlich straffen Fahrwerk stört und sich von den vergleichsweise engen Integralsitzen auch mal in die Hüften zwicken lässt, der kann den Wagen tatsächlich auch im Alltag nutzen und damit zur Not ins Büro fahren.

Exot in Deutschland

Mit einem ordentlich ausbalancierten Fahrwerk, einem serienmäßigen Torsen-Differential an der Hinterachse und der Option auf ein Torque-Vectoring-System bringt der RC-F die Kraft sicher auf die Straße.

Ein Bestseller wird der konsequent sportlich gemachte Lexus so nicht. Vielmehr soll er das Image der oftmals als etwas betulich geltenden Marke dynamisieren. Viel mehr als 5000 Autos im Jahr werden daher nicht gebaut, und nach Deutschland werden es nur gut 100 Stück schaffen.

Quelle: ntv.de, sni/sp-x

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen