Jede dritte durchgefallen Raststätten-Test 2006
17.07.2006, 14:55 UhrDas Ergebnis des diesjährigen ADAC-Raststättentests ist ernüchternd. Ein Drittel der Testkandidaten ist schlichtweg durchgefallen. Mit "sehr gut" wurde keine Anlage ausgezeichnet, nur zwölf konnten ein "gut" für sich verbuchen. Wie in den Vorjahren kommen Sieger und Verlierer aus Deutschland. Beim achten Raststättentest seit 1999 standen 63 Anlagen in sieben Ländern auf dem Prüfstand, 40 davon in Deutschland, darunter 20 Autohöfe.
Ganz oben im Klassement rangiert die Mövenpick-March-Raststätte Fläming Ost an der A 9 Leipzig-Berlin.
Die Raststätte erhielt die meisten Punkte für die sicheren und gepflegten Außenanlagen und die Spielmöglichkeiten für Kinder. Die Tester überzeugen konnte zudem die überragende gastronomische Leistung des Restaurants. Wären die Preise moderater und Parkplätze für Campingfahrzeuge ausgewiesen, die Rastanlage hätte sogar ein "sehr gut" erhalten.
Ganz anders der Verlierer, der Autohof Neumünster Süd. "Autofahrer, die den sechs Kilometer langen Umweg auf sich nehmen, treffen auf eine Anlage, bei der eine erholsame Rast auf der Strecke bleibt", urteilt der ADAC. "Schlechtes Essen, unfreundlicher Service, unappetitliche Toiletten, unsicherer Außenbereich und kein Spielplatz nichts, was einen angenehmen Aufenthalt verheißt."
"Das Ergebnis der deutschen Autohöfe in diesem Jahr gibt Anlass zur Sorge. Der positive Trend der vergangenen Jahre ist offensichtlich fürs Erste beendet", so Max Stich, ADAC-Vizepräsident für Tourismus. Im Gesamtranking findet man den ersten Autohof, Hilpodrom, erst auf Platz neun. Drei Anlagen wurden mit "sehr mangelhaft" bewertet. Größtes Manko: Die Sicherheit der Außenanlagen. Insgesamt hagelte es bei knapp der Hälfte der Autohöfe die Noten "mangelhaft" oder "sehr mangelhaft".
Die Fußgängersicherheit ist laut ADAC einer der Hauptmängel im Test. Gut die Hälfte der Anlagen fiel in diesem Punkt durch. Moniert werden die fehlenden Fußwege entlang der Parkplätze und die deutliche Kennzeichnung von Fußgängerüberwegen. Allerdings: Verantwortlich für die Außenanlagen der deutschen Raststätten ist nicht der Betreiber, sondern der Bund und bei vielen Autohöfen die Mineralölgesellschaften.
Enttäuschend für Familien ist vor allem, dass rund die Hälfte aller Anlagen keine Spielplätze hat und nur ein Drittel über akzeptable Picknickplätze verfügt.
Quelle: ntv.de