Große Koalition ohne ADAC Rauchverbot am Steuer
03.05.2005, 07:39 UhrPolitiker von SPD und Union haben ein Rauchverbot für Autofahrer gefordert. Der SPD-Verkehrsexperte Peter Danckert sagte der "Bild"-Zeitung: "Durch das Rauchen am Steuer steigt die Unfallgefahr drastisch." Er sprach sich für ein absolutes Rauchverbot beim Fahren aus.
Auch die CDU-Gesundheitspolitikerin Katherina Reiche forderte ein Verbot und entsprechende Strafen. "Zigaretten am Steuer lenken genauso ab wie Telefonieren mit dem Handy", sagte sie der Zeitung. Zustimmung fand ein Rauchverbot auch bei der CSU-Gesundheitsexpertin Gerlinde Kaupa.
Der ADAC wies diese Forderungen nach einem Rauchverbot als "übertriebene Reglementierung" zurück. "Wir halten da wenig davon. Rauchen am Steuer ist nicht so gefährlich wie das Telefonieren am Steuer - da wird man wesentlich mehr abgelenkt", sagte ADAC-Sprecher Dieter Wirsich.
Der Griff nach der heruntergefallenen Zigarette sei die Ausnahmesituation. Der Autofahrer müsse dann eben rechts heran fahren, um die Kippe aufzuheben. Zudem könnten auch andere Gegenstände herunterfallen. "Man kann nicht alles verbieten", fasste Wirsich zusammen. "Da könnte man genauso gut verbieten, dass man sich mit dem Beifahrer unterhält - auch das lenkt ab."
Auch das Bundesverkehrsministerium lehnt ein Rauchverbot am Steuer ab. "Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass sich die Unfallgefahr durch das Rauchen drastisch erhöht", sagte eine Sprecherin in Berlin. Eine gesetzliche Regelung wäre daher eine "Überregulierung", so die Sprecherin: "Dann müsste man auch das Essen und Trinken (am Steuer) verbieten."
Quelle: ntv.de