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Abzocker sollen aussortiert werden Regierung plant bessere "Idiotentests"

Vor allem wegen zu viel Alkohol müssen viele zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung.

Vor allem wegen zu viel Alkohol müssen viele zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zehntausende Autofahrer müssen im Jahr zur medizinisch-psychologischen Untersuchung, im Volksmund auch "Idiotentest" genannt. Die Tests haben es in sich, fast die Hälfte der Teilnehmer fällt durch. Nun soll die Untersuchung überarbeitet werden.

Für die von Union und SPD vereinbarte Überarbeitung der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) für Verkehrssünder gibt es erste Vorstellungen. Vorschläge einer Expertengruppe der Regierung an den Verkehrsausschuss des Bundestages sähen vor, dass künftig nur noch spezielle Experten eine MPU-Beratung anbieten dürfen, berichtet die "Bild"-Zeitung.

Außerdem sollen unabhängige Beschwerdestellen eingerichtet werden, an die sich Autofahrer wenden können. Die Untersuchungen sollen mitgeschnitten werden, um "Unstimmigkeiten bezüglich der im Gutachten wiedergegebenen Gesprächsinhalte" aufklären zu können.

Punktesünder fühlen sich bislang durch die Untersuchung, die im Volksmund auch "Idiotentest" genannt wird, oft schlecht behandelt. Im schwarz-roten Koalitionsvertrag wurde vereinbart: "Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung wird überarbeitet." Details legten Union und SPD seinerzeit aber nicht fest.

Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Sören Bartol sagte der "Bild"-Zeitung nun: "Wir werden die schwarzen Schafe, die nur Geld verdienen wollen, aussortieren und die Qualität der Seminare besser überwachen."

Zehntausende müssen Test bestehen

Weil sie volltrunken oder unter Drogeneinfluss am Steuer gesessen haben, müssen jedes Jahr Zehntausende Autofahrer in Deutschland zur medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU). Dabei geht es ums Ganze. Nur wer den Test besteht, darf wieder Auto fahren.

Nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen mussten sich in Deutschland alleine im Jahr 2012 mehr als 94.000 Verkehrssünder der Begutachtung stellen, gut die Hälfte davon wegen Alkohol am Steuer. Nur gut jeder zweite Teilnehmer bestand den Test. Viele empfänden die MPU als Schikane und Willkür, beklagen Verkehrsrechtler.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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