Auto

Gewinne durch Akkuverleih Renaults Zukunftspläne

Die Autobranche wird sich durch die breitflächige Einführung von Elektroautos grundlegend verändern. Davon ist man bei Renault überzeugt. Deshalb laufen bei den Franzosen bereits Planspiele, wie sich durch die Transformation weitere Geschäftsfelder erschließen lassen. "Anders als in den zurückliegenden 75 Jahren Automobilgeschichte wird bei Elektroautos nicht mehr nur das Fahrzeug verkauft, sondern auch ein Betreibermodell für die Batterien und deren Aufladung mit Energie", sagte Renault-Markenchef Patrick Plata im Interview mit der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche. Mit dem Verleih der derzeit noch teuren Lithium-Ionen-Batterien könnten sich neue Möglichkeiten für Autohersteller eröffnen.

Renault führe daher Gespräche mit dem Ziel der Zusammenarbeit von Auto- und Energiebranche, um beispielsweise einheitliche Standards bei den Batterien und den dazugehörigen Vertriebsnetzen zu etablieren. "Das Ziel dieser Gespräche besteht darin, herauszufinden, ob man sich versteht und ob man etwas gemeinsam tun kann. Und beim Elektroauto kann man vieles gemeinsam tun", betonte Plata. Zum anderen gehe es um eine mögliche Kooperation bei der Entwicklung neuer, hocheffizienter Elektromotoren. Renault arbeite bereits mit Continental an der Entwicklung solcher Antriebsaggregate und könne sich gut vorstellen, andere Autohersteller in diese Kooperation einzubeziehen. Die Namen der an den Gesprächen dazu beteiligten Automobilfirmen wollte Plata noch nicht nennen, da man noch ganz am Anfang der Diskussionen stehe. Über die Ausgestaltung der Infrastruktur für Elektroautos sei man bereits mit großen Stromnetzbetreibern wie RWE in Deutschland und EDF in Frankreich im Gespräch.

Der europäische Automobilherstellerverband ACEA strebt einheitliche Standards und Schnittstellen an, um die Batteriesysteme künftiger Elektroautos untereinander kompatibel zu machen. Dies setze bilaterale Gespräche unter den Herstellern und mit den Stromnetzbetreibern voraus, sagte der Renault-Markenchef. "Es wird keine einzelnen Marken-Netze geben, das ist sinnlos. Es wird Multimarken-Netze geben, und am Ende der Entwicklung wird es vielleicht ein, zwei oder drei solcher Netze in Europa geben", fügte Plata hinzu.

Zusammen mit dem französischen Energiekonzern EDF plant Renault ab 2011 seine Serienmodelle als Elektrofahrzeuge anzubieten. Gleichzeitig soll eine landesweite Infrastruktur an Stromtankstellen geschaffen werden. Dazu wurde bereits ein Abkommen unterzeichnet. In Israel nimmt der Konzern ebenfalls die flächendeckende Vermarktung von Elektroautos ins Visier. Die umweltfreundlichen Fahrzeuge werden auf künftigen Renault Modellen basieren und ihre Energie aus modernen Lithium-Ionen-Batterien beziehen, die zusammen mit dem Allianz-Partner Nissan und dem japanischen Batteriehersteller NEC Group entwickelt werden.

Quelle: ntv.de

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