Toyota möbelt den RAV4 auf SUV-Veteran bekommt Frischzellen
06.04.2015, 18:40 Uhr
Als Edition S verfügt der RAV4 über Dachreling und Alufelgen
(Foto: Busse/Textfabrik)
Mit einem Sondermodell bringt Toyota sein Kompakt-SUV RAV4 in Erinnerung. Der ehemalige Pionier im Segment der kompakten Allradler hat in der unübersichtlich gewordenen Kategorie handlicher Geländegänger keinen leichten Stand mehr.
Selten hat ein Boom so lange angehalten: Die Nachfrage nach kompakten und kleineren Sports-Utility-Vehicle (SUV) ebbt nicht ab, noch immer bringen Hersteller neue Beiträge zu diesem schier unerschöpflichen Thema heraus. Mehr als 30 verschiedene Modelle dieser Größenordnung zählt die Neuzulassungs-Statistik des Kraftfahrtbundesamtes inzwischen. Als Toyota vor 20 Jahren den RV4 vorstellte, dachte noch niemand daran, dass in hoher Sitzposition, robustem Aussehen und Allradantrieb einmal das Autofahrer-Glück für Millionen liegen könnte.
Drei Modellgenerationen später sieht die völlig anders aus für das Fahrzeug, das seine eigentümlich anmutende Bezeichnung von der Abkürzung der Begriffe "Recreational Active Vehicle with 4 wheel-drive" erhielt. Von den zeitweise rund 20.000 Exemplaren, die laut Toyota zu Bestzeiten jährlich vom RAV4 in Deutschland abgesetzt wurden, ist nur ein gutes Viertel geblieben. Im Dschungel des enormen Angebots haben sich viele Kunden zu anderen Marken verirrt. Rund 350.000 Einheiten zählte der deutsche Markt der kompakten SUV im Jahr 2014.
Um die Begehrlichkeit nach dem "Begründer des Segments" (Toyota) wieder zu stärken, kommt nun ein Sondermodell heraus, das all jene Eigenschaften und Ausstattungsmerkmale zusammenfassen soll, die in der zurückliegenden Zeit von den meisten Kunden geordert wurden. Bei einem Kaufpreis von 30.890 Euro verspricht der Hersteller einen Kundenvorteil von 1750 Euro. Der Wagen wird von einem Zweiliter-Benziner mit 151 PS bewegt und hat serienmäßig Allradantrieb.
Zur Ausstattung gehören 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, eine silberne Dachreling, der angedeutete Unterfahrschutz vorn und hinten sowie Chrom-Zierleisten an der Fahrzeugseite. Eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik ist ebenso an Bord wie die auf Knopfdruck elektrisch öffnende Heckklappe "Easy Load". Ferner gehören getönte hintere Seitenscheiben, Regensensor, Nebelscheinwerfer, Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung, Abblendlichtautomatik, Berganfahrassistent, CD-Radio, Rückfahrkamera sowie eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik zum Lieferumfang.
Lexus NX jetzt auch ohne Hybrid
Auf der Testfahrt machte der RAV4 den erwartet souveränen Eindruck, grobes Geläuf macht ihm ebenso wenig zu schaffen wie matschiger Untergrund oder Spurrillen. Im kombinierten Verbrauch gibt Toyota den Spritkonsum mit 7,3 Litern je 100 Kilometer an. Nicht repräsentativ ist gewiss der kurze Ausflug ins Gelände, wo der Bordcomputer hochgerechnete 9,5 Liter als Durchschnitt angab. Gegenwärtig wird in New York eine Hybrid-Version vom RAV4 der Öffentlichkeit vorgestellt, die aber wohl erst 2016 nach Deutschland kommt.
Wer gehobenen Komfort und ein Fahrzeug sucht, das mit eigenwilliger Optik die Individualität seines Besitzers dokumentiert, greift zu Lexus. Die Nobel-Tochter von Toyota schickt als ihren Mitbewerber im Kompakt-Segment das Modell NX ins Rennen. Als NX 200t ist es neuerdings mit Turbobenziner erhältlich. Als Alternative zum Hybrid-Modell mit 197 PS kommen in dieser Variante 238 PS zum Einsatz. Der lebhafte Vierzylinder schöpft aus zwei Litern Hubraum und produziert ein maximales Drehmoment von 350 Nm. Das mit einem Twinscroll-Turbolader ausgerüstete Triebwerk verblüfft durch energische Kraftentfaltung und spontanes Ansprechverhalten. Ab 1650 Umdrehungen kann über die maximale Durchzugkraft verfügt werden. Der Innenraum ist hochwertig, aber auch so technikverliebt gestaltet, dass Neulinge im Cockpit wohl eine kleine Orientierungsphase benötigen werden
Das Infotainment- und Ausstattungsangebot ist wie gewohnt bei Lexus facetten- und umfangreiche. Vom Head-up-Display bis zur 360-Grad-Kamera, vom WLAN-Hotspot und Surround-Soundsystem mit 14 Lautsprechern ist alles zu haben. Assistenzsysteme wie adaptiver Tempomat und Spurhalteassistent fehlen auch nicht. Wer keinen Allradantrieb braucht, aber die kantig-elegante SUV-Optik schätzt, wählt den Fronttriebler. Die Preise starten bei 42.000 Euro, 4-Wheel-Drive kostet 1400 Euro mehr. Für diesen Preis erhält man auch die Gewissheit, dass man nicht allzu oft Verkehrsteilnehmern mit dem gleichen Modell begegnen wird. Lexus rechnet in Deutschland mit rund 150 Verkäufen im Jahr.
Quelle: ntv.de