Auto

Kohlendioxid-Ausstoß Verheugen will keine Grenze

EU-Industriekommissar Günter Verheugen will mit Rücksicht auf die deutschen Autohersteller eine strikte Obergrenze von Treibhausgasen für die Branche verhindern. Eine Woche vor der Entscheidung der EU-Kommission über die künftige Strategie zum Abbau der Treibhausgase im Straßenverkehr sagte Verheugen der Zeitschrift "Auto Motor und Sport", eine Verbrauchsobergrenze würde das Aus für bestimmte Fahrzeuge bedeuten. "Und das möchte ich nicht."

Der beste Weg zur Senkung des CO2-Ausstoßes der Autobranche ist in der Kommission umstritten. Umweltkommissar Stavros Dimas hat sich für gesetzliche Regelungen stark gemacht, um die Autohersteller bis 2012 zu einer Begrenzung des Ausstoßes auf durchschnittlich 120 Gramm pro Kilometer zu bringen. Derzeit gilt eine freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie auf einen Durchschnitt von 140 Gramm im kommenden Jahr, der aller Voraussicht nach aber verfehlt wird. Die Industrie macht dafür auch die Vorliebe der Autokäufer für große und schwere Modelle verantwortlich. Verheugen versucht in der Kommission strenge Regeln für die Hersteller zu verhindern und wirbt dafür, einen Teil des CO2-Abbaus über Verkehrslenkung, neue Reifen und Stauvermeidung zu erreichen.

Verheugen sprach sich zudem erneut dafür aus, die Autohersteller in den Handel mit Emissionsrechten einzubeziehen. Dieser gilt bereits für Energiewirtschaft und Industrie und begrenzt den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids insgesamt. Allerdings können einzelne Unternehmen mehr ausstoßen, wenn sie sich Rechte kaufen.

"Für einen Hersteller wie Porsche ist das allemal billiger, als ihm vorzuschreiben, seine Autos zu entwickeln, dass sie einen Flottenverbrauch von 120 Gramm erreichen", sagte Verheugen. Umweltfreundliche Firmen können dagegen mit dem Verkauf ihrer Rechte Geld verdienen. Geplant ist die Ausweitung des Emissionshandels auf den Flugverkehr.

Eine erneute Selbstverpflichtung werde es nicht geben, sagte der Kommissar. Die italienischen und französischen Hersteller mit ihrem niedrigeren CO2-Ausstoß seien nicht mehr bereit, die Zeche für die deutschen Hersteller mit ihren größeren Motoren zu zahlen.

Quelle: ntv.de

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