Nicht für jeden geeignet Wann lohnt sich ein Plug-in-Hybrid?
11.10.2021, 06:03 Uhr
(Foto: imago images/Alexander Limbach)
Grünes Gewissen beim Autokauf? Da trifft es sich gut, dass Bundesregierung und Industrie die Förderungen für E-Autos auf ein ordentliches Niveau gehoben haben. Die verhältnismäßig teuren Fahrzeuge werden dadurch sogar erschwinglich. Doch für wen lohnt sich ein E-Auto wirklich? Und wer setzt besser auf Plug-in-Hybride?
Der E-Auto-Kauf wird inzwischen ordentlich gefördert. Aber für wen lohnen sich reine Elektroautos überhaupt? Und für welchen Fahrer sind Plug-in-Hybride die bessere Wahl?
Generell ist ein Elektroauto oder auch ein Plug-in-Hybrid am ehesten etwas für die Menschen, die täglich eine ähnlich lange Strecke fahren. Also etwa für Pendler. Allerdings sollten Plug-in-Hybrid-Fahrer auf Grund der relativ geringen elektrischen Reichweite darauf achten, dass sie mindestens an einem der Pendelpunkte eine verlässliche Ladestruktur vorfinden, um die Batterie aufladen zu können. Das kann entweder zu Hause oder an der Arbeitsstelle sein. Doch gerade in der Stadt ist das vielerorts immer noch problematisch.
Plug-in-Hybride setzen zusätzlich auf Verbrenner
Ein Plug-in-Hybrid lässt sich zwar mit Stecker aufladen, hat aber neben mindestens einem E-Motor noch einen Verbrennungsmotor, der das Vorwärtskommen absichert. Rein elektrisch kann so ein Fahrzeug je nach Größe des Akkus nur eine verhältnismäßig kurze Strecke von etwa 50 bis 90 Kilometern zurücklegen, ansonsten arbeitet der Verbrenner.
Es gibt aber auch die Möglichkeit, beide Antriebsarten zu koppeln. Hierbei unterstützt der Elektromotor den Verbrenner bei Leistungsabrufen wie Anfahren oder Beschleunigen und sorgt so für einen geringeren Spritverbrauch. Ökologisch sinnvoller ist es aber, die kurzen Distanzen rein elektrisch zurückzulegen und den Akku dann sofort zu laden, um die nächste Fahrt auf die gleiche Weise bewältigen zu können.
In den letzten Jahren hat die Reichweite, die ein reines Elektroauto mit einer Batterieladung zurücklegen kann, enorm zugelegt. Trotzdem gibt es auch hierzulande noch Regionen, in denen die Ladeinfrastruktur recht dürftig ist. Wer hier also eine Reichweitenangst verspürt, sollte die Finger von einem reinen E-Auto lassen. Bei einem Plug-in-Hybrid besteht hingegen dank des Verbrennungsmotors die Sicherheit, dass man sich auch mit leerem Akku und ohne Ladestation weiterbewegen kann.
Umweltaspekte und Performance
Durch mindestens zwei mitgeschleppte Motoren sind Plug-in-Hybride allerdings in der Regel schwerer als reine Verbrennerfahrzeuge. Oft greifen SUVs oder Luxusautos auf diese Technik zurück und nutzen die elektrische Kraft, um die Verbrenner zu unterstützen. Der Umweltgedanke tritt hier vor allem für eine sportliche Performance in den Hintergrund.
Für sparsame Langstreckenfahrer könnten somit nach wie vor Autos mit Diesel- oder Benzinmotor effizienter sein? Finanziell eventuell ja, technisch nicht. Momentan befindet sich die Mobilität in einer Übergangsphase, wo etwa ein Geschäftsreisender, der viel unterwegs ist, sich immer noch für einen Diesel entscheiden wird, weil der über die Langstrecke im Vergleich mit einem E-Antrieb oder Plug-in-Hybrid immer noch am effizientesten ist.
Je flächendeckender die Ladepunkte aber ausgebaut werden, umso attraktiver sollten die E-Mobilität und die entsprechenden Fahrzeuge werden. Dazu braucht es aber in der Fläche mehr Ladesäulen mit entsprechender Leistung, damit das Stromtanken nicht zum Tagesgeschäft wird. Und natürlich müsste die Energie aus erneuerbaren Quellen kommen und die Akkus nachhaltig und anständig produziert werden, damit es nicht nur bei einem grünen Gewissen bleibt, sondern wirklich einen nachweislichen ökologischen Ansatz bekommt.
Quelle: ntv.de