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Mercedes S-Klasse gebraucht Wie ein guter Rotwein

Der TÜV spricht der S-Klasse eine gute Langzeitqualität zu - mit zunehmendem Alter steigt die Zahl mängelfreier Exemplare (hier ein S 320 CDI der Baureihe 220). Foto: Daimler

Der TÜV spricht der S-Klasse eine gute Langzeitqualität zu: Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl mängelfreier Exemplare (hier ein S 320 CDI der Baureihe 220).

(Foto: Daimler)

Seit Jahrzehnten haben die Mercedes S-Klasse und ihre Vorgängermodelle in der Oberklasse Rang und Namen. Einige Baujahre fallen zwar mit ein paar Mängeln auf. Doch mit dem Alter hängt die S-Klasse die Konkurrenz ab.

Viele innovative Technologien waren früh oder sogar erstmals in der S-Klasse, dem Flaggschiff des Stuttgarter Autobauers, zu finden: 1959 debütierte in Fahrzeugen der Baureihe W111 die Knautschzone, früh verbaut wurde auch der Dreipunktgurt. Ab 1978 wurde in der S-Klasse ABS angeboten, Fahrer-Airbag und Gurtstraffer gab es ab 1981. Doch das Image der Baureihe wird nach Ansicht des ADAC durch einige Mängel getrübt.

"Trotz des hohen Anspruchs" sei die S-Klasse wegen ihrer technischen Komplexität "nicht ganz fehlerfrei", schreibt der Münchener Verkehrsclub unter Verweis auf seine Pannenstatistik. Negativ fallen darin vor allem Fahrzeuge der Baujahre 1998 und 1999 auf. So entdeckten die Pannenhelfer des ADAC Defekte an Automatikgetrieben und marode Katalysatoren. Auch gingen Generatoren kaputt, es rissen Antriebsriemen (1999/2000), und Dieselmotoren vom Baujahr 2001 streikten.

Im Alter immer zuverlässiger

Bei der Hauptuntersuchung fielen dem TÜV bei der seit 2005 gebauten aktuellen Generation vor allem gebrochene Keilriemenscheiben und undichte Luftfederungen auf. Doch mit dem Alter hängt die S-Klasse die in jüngeren Jahren teils zuverlässigere Konkurrenz ab: "S-Klassen sind wie guter Rotwein - sie entfalten erst nach ein paar Jahren ihr volles Aroma und bestechen dann mit insgesamt niedrigem Mängelrisiko", ist im "TÜV Report 2012" zu lesen.

Den Grundstein zur heutigen S-Klasse legte 1951 der Mercedes-Benz Typ 220, erstmals offiziell S-Klasse nennt die Marke ihre Oberklassemodelle seit 1972. Nach dieser Zeitrechnung fährt die aktuelle Limousine mit dem S im Namen in fünfter Generation, seit 2005 wird sie gebaut. Der Modellvorgänger wurde ab 1998 gefertigt.

Seitdem wird die S-Klasse von Benzinmotoren angetrieben, die je nach Baujahr und Auflage zwischen 204 PS und 630 PS leisten - so im S 65 AMG L Automatik. Die Tatsache, dass die Stuttgarter ihren Werkstuner AMG auch ans Flaggschiff Hand anlegen lassen, zeigt, dass Luxus und Leistung nicht als Widerspruch gesehen wird. Bei den Dieselmotoren reicht die Spanne von 204 PS bis 319 PS. Seit 2009 gibt es die S-Klasse auch als Hybridversion mit 279 PS. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Mild-Hybridvariante, da sie nicht rein elektrisch fahren kann.

Die aktuelle Schwacke-Liste führt Daten zu Fahrzeugen ab dem Baujahr 2000. Demnach günstigste S-Klasse mit Vorbesitzer ist für rund 7200 Euro der Sechszylinder S 320 von 2000 mit 224 PS, Schwacke nimmt für diesen Wagen eine durchschnittliche Laufleistung von 201.500 Kilometern an. Wer zu einem stärker motorisierten, jüngeren Exemplar greift, sollte im Falle des S 450 7G-Tronic von 2007 mit V8-Motor und 340 PS noch rund 30.600 Euro einplanen (Laufleistung: 92.300 Kilometer). Mit gut 33.300 Euro muss für einen S 320 CDI DPF 7G-Tronic von 2008 mit 235 PS starkem Diesel gerechnet werden (Laufleistung: 83.900 Kilometer). Gebrauchte Hybridversionen werden ab rund 48.000 Euro gehandelt.

Quelle: ntv.de, dpa

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