mit Friederike ZörnerDas war Donnerstag, der 11. Dezember 2025
Die vergangenen Tage sollten bei den meisten Menschen in Deutschland die Hoffnung deutlich eingetrübt haben: Weiße Weihnachten scheinen in diesem Jahr vielerorts so gut wie ausgeschlossen. Das sagt nicht nur die Erfahrung der vergangenen Jahre, sondern bestätigt auch ntv-Wetterexperte Björn Alexander: "Die kalte Weihnacht ist durchaus möglich, für Schnee müsste sich in den Prognosen aber noch so einiges tun." Noch sind Schneeflocken allerdings nicht ganz ausgeschlossen, schließlich seien zwei Wochen in der Wetterwelt eine lange Zeit.
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Kommen Sie gut durch die Nacht. Bis morgen.
USA nehmen Maduro-Neffen in die Mangel
Die USA verschärfen ihre Sanktionen gegen Venezuela. Das US-Finanzministerium erklärte in Washington, die neuen Strafmaßnahmen richteten sich gegen sechs Schiffsgesellschaften, die venezolanisches Öl transportieren. Überdies werde das Vermögen von drei Neffen des venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro in den USA eingefroren. Die US-Regierung untersagt demnach heimischen Unternehmen und Bürgern Geschäfte mit den drei Neffen von Maduro. Zu ihnen gehören Franqui Francisco Flores de Freitas und Efraín Antonio Campos Flores. Sie waren im Jahr 2017 in New York wegen Kokainhandels zu 18 Jahren Haft verurteilt worden. Der frühere US-Präsident Joe Biden begnadigte die beiden Männer, Flores und Campo kamen daraufhin im Oktober 2022 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit Venezuela frei.
"Nicolás Maduro und seine kriminellen Komplizen in Venezuela überschwemmen die Vereinigten Staaten mit Drogen, die das amerikanische Volk vergiften", erklärte US-Finanzminister Scott Bessent. "Diese Sanktionen machen den gescheiterten Versuch der Biden-Regierung zunichte, mit Maduro einen Deal zu schließen." Die neuen Sanktionen folgen auf die Einnahme eines Öltankers vor der Küste Venezuelas. Die USA hatten das Schiff "Skipper" am Mittwoch mit Soldaten unter ihre Kontrolle gebracht und den Tanker sowie das Rohöl beschlagnahmt. Venezuela warf den Vereinigten Staaten "Diebstahl" vor sowie einen "Akt internationaler Piraterie".
Messerattacke am Weihnachtsmarkt - Täter auf der Flucht
Ein 16-Jähriger ist in Herford bei einem Messerangriff lebensgefährlich verletzt worden. Der Vorfall habe sich in einer Seitenstraße am Rande des Weihnachtsmarkts ereignet, teilte ein Sprecher der Polizei mit. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge kannten sich Täter und Opfer. Der Angreifer konnte flüchten und ist bislang nicht gefasst. Nähere Angaben zum Täter machte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen zunächst nicht.
Der 16-Jährige habe eine Stichverletzung im Rückenbereich erlitten und sei zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden, sagte der Sprecher. Eine Mordkommission übernahm die weiteren Ermittlungen. Die Polizei bittet Zeugen, sich zu melden.
Angela Merkel hat sich von der "Raute" verabschiedet
Es ist nur eine kleine Geste. Doch über Jahre zelebriert sie Angela Merkel auf Aufnahmen so gekonnt, dass ein Foto von der Altkanzlerin ohne die berühmte, mit den Händen geformte "Raute" kaum vorstellbar ist. Doch an diese abwegige Vorstellung müssen wir uns tatsächlich gewöhnen. "Ich mache sie eigentlich nicht mehr", sagte Merkel bei einer Veranstaltung des Magazins "Stern" in Berlin. "Es passt nicht mehr so richtig." Sie erlebe aber immer mehr, dass Leute neben ihr die "Raute" machten. "Da muss ich immer scharf gucken", berichtete die 71-Jährige und fügte im Scherz hinzu: "Das ist dann sozusagen plagiatsverdächtig."
Persönlich interessiere sie sich, je älter sie werde, immer mehr für Geschichte, plauderte Merkel aus. Sie mache auch gern Reisen, etwa nach Florenz oder die von einem Vulkanausbruch zerstörte Stadt Pompeji bei Neapel. Getestet hat die Naturwissenschaftlerin auch Anwendungen mit künstlicher Intelligenz (KI) wie ChatGPT - mit gebremster Begeisterung. "Ich bin neugierig und gucke manchmal", sagte Merkel. Aus den wenigen Versuchen wisse sie, "wie ich ChatGPT dazu bringen kann, mir das zu sagen, was ich hören will".
WHO weist Impfmythos von Kennedy entschieden zurück
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Aussagen der US-Regierung rund um Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. über einen möglichen Zusammenhang zwischen Impfstoffen und Autismus erneut kategorisch zurückgewiesen. Der Ausschuss für Impfstoffsicherheit habe alle Studien der vergangenen Jahre erneut untersucht und komme zu einem klaren Schluss. "Impfstoffe verursachen keinen Autismus", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. "Impfstoffe gehören zu den wirkungsvollsten und transformativsten Erfindungen in der Geschichte der Menschheit."
Die US-Gesundheitsbehörde CDC hatte auf Anweisung von Impfskeptiker Kennedy auf seiner Webseite geschrieben, für die Aussage, dass Impfstoffe keinen Autismus verursachten, gebe es keine Beweise. Wörtlich heißt es dort nun: "Die Behauptung 'Impfstoffe verursachen keinen Autismus' ist keine evidenzbasierte Behauptung, da Studien die Möglichkeit, dass Impfstoffe für Säuglinge Autismus verursachen, nicht ausgeschlossen haben." Zahlreiche amerikanische Wissenschaftler und Mediziner widersprachen dem und distanzierten sich von dieser Aussage.
Nemo gibt aus Protest ESC-Pokal zurück
In der vergangenen Woche machen die Mitgliedssender der Europäischen Rundfunkunion (EBU) trotz massiver Bedenken den Weg für die Teilnahme Israels am nächsten Eurovision Song Contest frei. Als Reaktion darauf wollen Sender aus Spanien, den Niederlanden, Irland, Slowenien und Island den ESC 2026 in Wien boykottieren. Der Schweizer ESC-Star Nemo protestiert ebenfalls und will den Pokal für seinen Sieg im Jahr 2024 zurückgeben. "Es geht um die Tatsache, dass der Wettbewerb wiederholt dazu benutzt wurde, um das Image eines Staates aufzubessern, dem schweres Fehlverhalten vorgeworfen wird", sagte Nemo auf Instagram.
Das 26-jährige Musiktalent verwies darauf, dass eine Untersuchungskommission des UN-Menschenrechtsrates zu dem Schluss gekommen ist, dass Israels Behörden und Sicherheitskräfte im Gazastreifen Völkermord begangen hätten. Laut den Organisatoren des ESC stehe das Event für Einheit, Inklusion und Würde, doch die Teilnahme Israels zeige einen Konflikt zwischen diesen Werten und den Entscheidungen der Europäischen Rundfunkunion (EBU), so Nemo. Israels Außenministerium hat den Vorwurf des UN-Gremiums kategorisch zurückgewiesen und der palästinensischen Terrororganisation Hamas Völkermord-Absichten gegen Israel vorgeworfen.
Schwedens Königshaus korrigiert "falsche" Berichte über Prinzessin Sofia und Jeffrey Epstein
Die schwedische Prinzessin Sofia hat den verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein vor langer Zeit mehrmals im gesellschaftlichen Kontext getroffen. Diese Nachricht sorgte gestern für einige Aufregung (wir berichteten). Die Frau von Prinz Carl Philip und Schwägerin von Kronprinzessin Victoria könne sich daran erinnern, Epstein vor rund 20 Jahren einige wenige Male begegnet zu sein, teilte das schwedische Königshaus heute mit. "Wir möchten verdeutlichen und klarstellen, dass dies im sozialen Zusammenhang geschah, etwa in einem Restaurant und bei einer Filmpremiere", betonte der Hof. Berichte, wonach die Prinzessin von Epstein Hilfe bei der Schauspielausbildung oder beim Visum für die USA erhalten habe, seien falsch. Sofia habe niemals in einem Abhängigkeitsverhältnis zu ihm gestanden und habe auch in den vergangenen 20 Jahren keinen Kontakt zu ihm gehabt.
Der Stockholmer Hof hatte zuvor bereits Medienberichte bestätigt, wonach sich Epstein und Prinzessin Sofia Ermittlungsdokumenten zufolge mehrere Male in New York getroffen haben. In der Stellungnahme verdeutlichte das Königshaus nun, dass Epstein der heutigen vierfachen Mutter im jungen Erwachsenenalter vorgestellt worden sei. Die Schwedin, die einst als Model arbeitete und gebürtig Sofia Hellqvist heißt, war zu dem Zeitpunkt noch nicht mit Carl Philip liiert. Den Prinzen heiratete sie erst im Sommer 2015.
Hype läuft aus dem Ruder: Genervte Burgerkette streicht Bestellnummer "67"
Die Zahl "67" genießt in sozialen Medien derzeit große Aufmerksamkeit. Der Hype um den Nonsens-Ausdruck "six-seven" bewegt die Burgerkette "In-N-Out" nun dazu, die Nummer bei ihren Bestellungen zu überspringen. Grund sind vermehrte Tumulte in den Filialen beim Ausruf der Zahl.
"Time"-Magazin verkündet "Person des Jahres" - und es ist nicht Donald Trump
Er hat nach eigener Interpretation zwar mehrere Kriege in diesem Jahr beendet, aber Donald Trump wird nicht das zweite Mal in Folge die "Person des Jahres". Das "Time"-Magazin hat stattdessen die "Architects of AI", also die Architekten der Künstlichen Intelligenz, zu den Personen des Jahres 2025 ernannt. Es ist das erste Mal seit 2006, dass "Time" einen technologischen Umbruch auf diese Weise würdigt. Für die diesjährige Ausgabe hat "Time" gleich zwei verschiedene Cover gestalten lassen. Der Digitalkünstler Jason Seiler interpretierte das berühmte Foto "Lunch atop a Skyscraper" von 1932 neu - statt Bauarbeiter thronen nun die mächtigsten Köpfe der Tech-Welt auf einem Stahlträger hoch über der Skyline. Das zweite Cover von Illustrator Peter Crowther zeigt dieselben Persönlichkeiten in einem eingerüsteten Bauwerk, das die noch unfertige Zukunft der Technologie symbolisieren soll.
Auf beiden Covern zu sehen sind unter anderem Jensen Huang von Nvidia, Elon Musk von xAI, Sam Altman von OpenAI, Mark Zuckerberg von Meta, Demis Hassabis von DeepMind, Lisa Su von AMD, Dario Amodei von Anthropic sowie die KI-Forscherin Fei-Fei Li von der Stanford Universität. Im vergangenen Jahr war, wie gesagt, der designierte US-Präsident Trump "Person of the Year". Er kann sich diesmal mit dem Wissen trösten, zumindest eine wichtige Rolle im KI-Wettrennen gespielt zu haben: Direkt nach seiner Amtseinführung im Januar kündigte er gemeinsam mit Sam Altman und Oracle-Gründer Larry Ellison das "Stargate Project" an - mit Investitionen von bis zu 500 Milliarden US-Dollar für KI-Rechenzentren in den USA.
Junge erzählt vom Krieg - Übersetzerin bricht in Tränen aus
Roman Oleksiv berichtet vor dem EU-Parlament von dem russischen Raketenangriff auf ein Krankenhaus vor drei Jahren, der sein Leben verändert hat. Seine Mutter stirbt bei dem Angriff, der Junge wird schwer verletzt. Die Erzählung lässt die Übersetzerin in Tränen ausbrechen, ein Kollege springt ihr bei.
Millionenschaden: 13-Jähriger soll für verheerenden Grundschulbrand verantwortlich sein
War alles ein Dumme-Jungen-Streich? Nach einem Brand in einer Grundschule in Hannover mit Millionenschaden hat die Polizei einen 13-Jährigen als Tatverdächtigen ermittelt. Er soll für das Feuer verantwortlich sein, wie die Beamten in der niedersächsischen Landeshauptstadt mitteilten. Weitere Angaben zu dem 13-Jährigen machten die Beamten aus Jugendschutzgründen nicht.
Zu dem Brand war es am 29. November gekommen. Er löste einen Großeinsatz von rund 130 Feuerwehrleuten aus. Laut früheren Ermittlerangaben deuteten die Spuren auf eine vorsätzliche Tat hin. Unterricht kann in der Schule im Stadtteil Mittelfeld vorerst nicht mehr stattfinden. Die Höhe des Sachschadens schätzte die Polizei auf etwa zwei Millionen Euro.
Bericht: EU-Kommission kippt Verbrenner-Aus ab 2035
Die EU-Kommission hat einem Medienbericht zufolge nach intensiven Verhandlungen in Brüssel das Aus vom Verbrenner-Aus beschlossen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, sollen am kommenden Dienstag die Einzelheiten verkündet werden. Demnach hat sich Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in nächtlicher Runde mit dem Chef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, geeinigt. Weber hatte seit Langem gefordert, das von der EU beschlossene Verbot für Neuwagen mit Verbrennungsmotoren ab 2035 zu kippen. Über den Tag seien wichtige Details festgezurrt worden, heißt es weiter in dem Bericht.
Warum es Lindt-Schokolade nicht bei Aldi und Lidl zu kaufen gibt
Wer sich dieser Tage eine Tafel Schokolade kaufen möchte, muss sich zweimal überlegen, ob er/sie sich diesen Luxus gönnen möchte. Hohe Rohkakaopreise aufgrund schlechter Ernten sorgten in den vergangenen Monaten für beispiellose Preissteigerungen. Für eine Tafel zahlten Kundinnen und Kunden im Oktober dieses Jahres im Schnitt etwa 77 Prozent mehr als 2020. Zuletzt sind die Preise an den Rohstoffbörsen zwar wieder gesunken, liegen aber weiterhin vergleichsweise hoch. Adalbert Lechner rechnet auch nicht damit, dass Schokolade bald wieder billiger wird. "Selbst wenn der Kakaopreis sinken sollte, erwarte ich nicht, dass die Preise für Schokolade sinken", sagte der Unternehmenschef von Lindt & Sprüngl im Gespräch mit der "Zeit".
Und überhaupt scheint der Schweizer Schokoladenhersteller sein hochpreisigeres Image zu zelebrieren. Denn eine Zusammenarbeit mit den deutschen Lebensmitteldiscountern Aldi und Lidl lehnt Lechner ab. "Sonst enden wir bei immer mehr und stärkeren Sonderangeboten und entwerten unsere Marke." In Supermärkten erhalte Lindt "eine Premiumplatzierung, die der Marke Raum gibt", sagte Lechner der "Zeit". Die Discounter verschleuderten die Produkte dagegen zum Tiefpreis. Lidl, Aldi Nord und Aldi Süd wollten sich auf Nachfrage nicht äußern.
Russisches Vermögen in der EU soll dauerhaft eingefroren werden
Deutschland und andere EU-Staaten haben sich darauf verständigt, per Mehrheitsentscheidung eine rechtliche Grundlage zur Nutzung von russischem Staatsvermögen für die Ukraine zu schaffen. Demnach soll in einem ersten Schritt beschlossen werden, eine Rückübertragung von in der EU festgesetzten Mitteln nach Russland unbefristet zu verbieten, wie die dänische EU-Ratspräsidentschaft mitteilte.
Konkret geht es dabei vor allem darum, zu verhindern, dass ein Land wie Ungarn mit einem Veto gegen EU-Sanktionsbeschlüsse die Freigabe der eingefrorenen Mittel veranlassen kann. Derzeit sind die russischen Zentralbankgelder über EU-Sanktionsbeschlüsse eingefroren, die alle sechs Monate einstimmig verlängert werden müssen.
Kellner wirft Schwarz-Rot "organisierte Arbeitsverweigerung" vor
Der ehemalige parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner, äußert scharfe Kritik an der schwarz-roten Koalition wegen der unklaren Förderpolitik im Heizungssektor. Was sich derzeit abzeichne, sei eine "organisierte Arbeitsverweigerung", sagte Kellner RTL/ntv. "Das Wirtschafts- und Energieministerium ist nicht in der Lage zu sagen, wie es künftig mit der Heizungsförderung weitergehen wird." Bei einer Branchenveranstaltung sei das Ministerium sogar ausgebuht worden, "weil unklar ist, was sie vorhaben". Der Beschluss des Koalitionsausschusses, zentrale Entscheidungen ins kommende Jahr zu verschieben, hält Kellner für unverantwortlich: "Wir lassen Verbraucher und Unternehmen im Regen stehen."
Kellner forderte die Bundesregierung auf, endlich Klarheit zu schaffen. "Wenn jemand eine Wärmepumpe einbauen will, sollte er jetzt schnell noch die Förderung abschließen. Noch ist sie gut." Gelder müssten weniger für "teure Wahlgeschenke" ausgegeben und stärker in Infrastruktur wie Schienen, Straßen und Brücken investiert werden.
Teenager zerfetzt sich Hand mit Böller
Beim Zünden eines Böllers ist ein 15-Jähriger in Hamburg schwer verletzt worden. Der Junge und sein gleichaltriger Kumpel hätten den Knaller am Mittwochabend im Stadtteil Niendorf gezündet, sagte ein Polizeisprecher. Dabei hätten die beiden die Feuerwerkskörper nicht so gehandhabt, wie es vorgeschrieben ist. Der 15-Jährige wurde schwer an der Hand verletzt. Sein Freund sei unverletzt geblieben, stehe allerdings unter Schock.
Die "Bild"-Zeitung berichtete, die beiden Jugendlichen hätten mehrere illegale tschechische Dum-Bum-Böller zusammengeklebt und angezündet. Als zunächst nichts passiert sei, habe einer der beiden einen zweiten Versuch gestartet, dabei sei der Sprengsatz sofort explodiert. Die Hand des Jungen wurde demnach zerfetzt.
Mutmaßlicher Entführerchef belastet Christina Block schwer
Sie bestreitet die Vorwürfe, doch ein mutmaßlich maßgeblich beteiligter Mann belastet Christina Block schwer. Im Prozess um ihre Kinder sagte der mutmaßliche Chef der Entführer aus, dass die angeklagte Mutter von der geplanten Rückholung gewusst habe. Sein gesamtes Team sei aus Israel nach Hamburg gereist und habe sich am 28. Dezember 2023 im Hotel "Grand Elysée" mit Christina Block getroffen. Sie habe dem Team dafür gedankt, dass es gekommen sei, um die Kinder zu retten, sagte der Zeuge aus Israel am 25. Verhandlungstag. Block sei nicht in die Pläne eingeweiht gewesen, wann es genau passieren sollte, berichtete der Zeuge weiter. Aber sie habe seinem Team etwas mitgegeben: "Christina hatte Kleidung vorbereitet, die ihr gehörte." Auch ein Teddybär sei dabei gewesen. Der Grund: Die Kinder sollten gleich wissen, dass das Team in ihrem Namen handelte. "Gewalt sollte nicht angewandt werden", sagte der Zeuge. Das habe er seinem Team gesagt. Er sei sehr unglücklich gewesen, als er gesehen habe, dass den Kindern bei der Rückholaktion die Hände zusammengebunden worden waren. "Das war gegen meine Anweisung."
Der 68-Jährige, der nun vor Gericht aussagt, soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Entführung in der Silvesternacht 2023/24 organisiert und geleitet haben. Er gilt als einer der Hauptbeschuldigten, ist im laufenden Prozess aber nicht angeklagt. Nach ihm wurde seit 2024 mit Haftbefehl gefahndet. Um seine Aussage in Hamburg zu ermöglichen, gewährten ihm die Ermittlungsbehörden kürzlich sicheres Geleit. Die Fahndung nach ihm war daher aufgehoben worden. Als Beschuldigter muss er bei der Justiz nicht die Wahrheit sagen. Allerdings ist er nach Angaben einer Gerichtssprecherin als Zeuge in einem Prozess zur Wahrheit verpflichtet.
Leiche auf Grundschulgelände gefunden
Es ist ein wirklich schockierender Fund: Eine Leiche ist auf dem Gelände einer Grundschule in Salzgitter gefunden worden. Wie und warum der Mann starb und um wen es sich handelt, ist noch unklar, wie die Polizei mitteilte. Auch wer den Mann am Morgen gefunden hat, sowie die weiteren Ermittlungsschritte sind bislang offen.
Nach Angaben der Polizei wurden Schülerinnen und Schüler in ihren Klassen betreut. Am Mittag hatten demnach so gut wie alle Schüler die Einrichtung verlassen. Die betroffene Grundschule liegt in einer kleineren Ortschaft, mittig in Salzgitter.
Schichtwechsel
Liebe Leserinnen und Leser, mein Kollege Tobias Hauser hat sich in den wohlverdienten Feierabend verabschiedet. Bis zum späten Abend übernehme ich nun den "Tag" und versorge Sie mit Nachrichten aus aller Welt. Mein Name ist Friederike Zörner. Bei Fragen oder Hinweisen erreichen Sie mich via Mail an friederike.zoerner[at]ntv.de.
Bulgariens Regierung verkündet nach Protesten Rücktritt
Nach Massenprotesten gegen Korruption tritt die bulgarische Regierung zurück. Ministerpräsident Rossen Scheljaskow verkündete den Rücktritt nach einer Sitzung der Koalitionsspitzen in Sofia. Anfang des Monats hatten in Bulgarien zehntausende Menschen gegen Korruption und den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr demonstriert.
Die Protestwelle in Bulgarien hatte vor zwei Wochen mit Demonstrationen ursprünglich gegen den Etatentwurf für 2026 begonnen. Nach Krawallen an Parteizentralen des Regierungslagers nahm das Kabinett den umstrittenen Haushaltsplan zurück. Zu den Protesten hatte das mit der Regierung verfeindete, aber ebenfalls prowestliche Oppositionsbündnis PP-DB aufgerufen. "Der Wandel wird erst mit dem Rücktritt dieser Regierung kommen", hatte PP-Chef Assen Wassilew gesagt.
Fallschirmspringer bleibt an Flugzeug hängen
Bei einem Fallschirmsprung in Australien geht einiges gewaltig schief. Der Griff des Reservefallschirms verhängt sich am Flugzeug, der reißt den Springer mit und bleibt am Flugzeug hängen. Der Mann kann sich befreien, doch kurz darauf verfängt sich der Haupt- im Reservefallschirm.
Merkel nimmt am Nobelbankett in Stockholm teil
Sieht doch eigentlich ganz nett aus, das Essen in Schweden: Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am feierlichen Nobelbankett zu Ehren der diesjährigen Nobelpreisträger teilgenommen. Die 71-Jährige saß bei der prunkvollen Abendveranstaltung im Rathaus der schwedischen Hauptstadt Stockholm auf Platz 31 des Ehrentisches zwischen dem ungarischen Literaturnobelpreisträger László Krasznahorkai und dem kanadischen Wirtschaftsnobelpreisträger Peter Howitt.
Ihr Ehemann Joachim Sauer durfte auf Sitz 77 Platz nehmen. Neben ihm saßen Schwedens Finanzministerin Elisabeth Svantesson und Helena Norlén, die Frau des schwedischen Parlamentspräsidenten Andreas Norlén.
Riesiges Feuer frisst sich durch Markt in St. Petersburg
In St. Petersburg bricht auf einem großen Markt ein verheerender Brand aus, begleitet von mehreren Explosionen. Massive Flammen und dichte Rauchschwaden hüllen das Gebiet ein, mindestens eine Person kommt ums Leben, weitere werden verletzt. Einsatzkräfte bekämpfen den Brand, die Ursache ist noch unklar.
Bärbel Bas wundert sich über die Union
Bundessozialministerin Bärbel Bas hat sich verwundert über die Vorbehalte von Unionsministern gegen ihren Gesetzentwurf zur Abschaffung des Bürgergelds gezeigt. Die Details der neuen Grundsicherung seien in der Koalition "auf Spitzenebene verhandelt" worden - "und insofern war ich überrascht, dass es noch ein paar rechtliche Rückfragen gibt", sagte die SPD-Vorsitzende bei der Pressekonferenz nach dem Koalitionsausschuss.
Sie sei aber "zuversichtlich, dass wir die jetzt noch klären" und der Gesetzentwurf kommende Woche im Kabinett beschlossen werden kann, sagte Bas weiter. Bundeskanzler Friedrich Merz teilte diese Zuversicht: Es gebe noch wenige Fragen, die nun "im guten Einvernehmen geklärt" würden, sagte er. "Das ist ein völlig normaler Prozess."
Der Kabinettsbeschluss zur Grundsicherung war ursprünglich schon für Mittwoch geplant, wurde dann aber wegen Vorbehalten der unionsgeführten Ministerien für Wirtschaft und Inneres verschoben. Die Vorbehalte betreffen die Frage, ob Bürgergeldbeziehende, die nicht mit dem Job-Center kooperieren, noch persönlich angehört werden sollen, ehe ihnen die Leistungen gestrichen werden.
Sammlerstück erzielt Millionen: Das ist das teuerste Bild der "Star Wars"-Reihe
Die handgemalte Vorlage für das erste "Star Wars"-Filmplakat hat bei einer Auktion in Texas den höchsten Preis erzielt, der je für ein Filmplakat oder ein "Star Wars"-Sammlerstück gezahlt wurde. Der Illustrator Tom Jung stellte es 1977 mit Airbrush und Acryl her.
Ifo senkt Wachstumsprognose für deutsche Wirtschaft deutlich
Das Ifo-Institut erwartet in den kommenden Jahren deutlich weniger Wachstum für die deutsche Wirtschaft - unter anderem wegen der Belastung durch US-Zölle. Für 2026 und 2027 senken die Münchner Forscher ihre Prognose auf ein Plus von 0,8 und 1,1 Prozent, jeweils 0,5 Prozentpunkte weniger als zuletzt vorhergesagt.
Das ist Taylor Swifts Lieblingssong von Taylor Swift
Von etlichen Hits auf ihren insgesamt zwölf Studioalben hat Superstar Taylor Swift eigenen Angaben zufolge einen Lieblingssong. Sie "würde sagen, Nummer eins ist 'All Too Well" - die 10-minütige Version', erklärte die 35-Jährige am Mittwoch dem Moderator Stephen Colbert auf dessen Frage nach ihren "Top 5 Taylor Swift Songs".
Das Lied ist auch der Favorit vieler Fans. Die Sängerin hatte "All Too Well" über eine geplatzte Liebschaft zunächst 2012 als Teil ihres Albums "Red" veröffentlicht. Mit der Neuaufnahme des Albums als "Taylor's Version" im Jahr 2021 erschien auch eine zweite Version von "All Too Well", welche zehn Minuten lang ist. Viele Fans sind sich einig, dass es darin um Swifts gescheiterte Beziehung zu Schauspieler Jake Gyllenhaal geht.
Anwalt erhebt nach Gewalt in Gießen-Video Vorwürfe gegen Polizei
Die Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten bei den Anti-AfD-Protesten am letzten November-Wochenende in Gießen sorgen weiter für Diskussionsstoff. Die Proteste und der Großeinsatz von mehreren Tausend Polizisten erzeugten eine ganze Flut von Bildern, die unter anderem den Einsatz von Wasserwerfern und Auseinandersetzungen zwischen Beamten in Einsatzmontur und teils vermummten Demonstranten zeigen. Besonderes Aufsehen hatte dabei ein Video erregt, in dem zu sehen ist, wie Polizisten eine Blockade auf der Bundesstraße 49 räumen und dabei auch Schlagstöcke einsetzen.
Der Marburger Rechtsanwalt Jannik Rienhoff, der mehrere während der Proteste in Gewahrsam genommene Demonstranten vertritt, hatte kritisiert, schon im Vorfeld der Proteste seien "erhebliche Horrorszenarien" aufgebaut und vor "Plünderungen" gewarnt worden. An dem Tag selbst habe es dann seitens der Polizei "relativ viel Schlagstock-Einsatz ohne Festnahmen" gegeben, "was ich rechtlich fragwürdig finde", so Rienhoff. Bei dem Einsatz an der B49 wären aus seiner Sicht auch andere Möglichkeiten wie etwa Absperrungen infrage gekommen. "Draufzurennen und die Leute zu verprügeln" habe "selbst aus polizeitaktischer Perspektive überhaupt keinen Sinn", so der Rechtsanwalt.
Für den Rechtswissenschaftler Steffen Augsberg geht es jetzt darum, die Ereignisse aufzuarbeiten und "herauszufinden, was tatsächlich passiert ist". Die Polizei sei mit Blick auf die Proteste grundsätzlich in einer "ganz schwierigen Situation" gewesen. Da es sich bei der AfD und ihrer neuen Jugendorganisation um eine zwar politisch umstrittene, aber nicht verbotene Organisation handele, hätten die Beamten das Treffen von Rechts wegen ermöglichen müssen.
Auto soll fahrerlos einparken - und landet in Teich
Ein beim autonomen Einparken gefilmtes Xiaomi-Auto sorgt in China für Furore. Die Aufnahmen zeigen, wie beide Insassen das Fahrzeug verlassen, bevor dieses zielstrebig einzuparken versucht - dabei aber direkt auf einen Teich zusteuert. Als die Davonschlendernden das Missgeschick bemerken, ist es schon zu spät.
Informant verkauft riesige Steuersünder-Datei an Bundesland
Ob es da auch den einen oder anderen Influencer treffen könnte? Das Land NRW hat über einen Informanten einen Datenträger zu Beteiligungen auch von Deutschen in Offshore-Steueroasen angekauft. Laut dem Düsseldorfer Finanzministerium geht es um Steuerhinterziehung "im großen Stil" durch die Gründung von Auslandsgesellschaften. Wie viel das Land NRW dem Informanten bezahlt hat, wurde nicht bekannt.
Das Ministerium informierte die Bundesregierung und die anderen Bundesländer über den Datenankauf, denn es gebe Fälle aus ganz Deutschland, aber auch dem Ausland. Der Datensatz ist demnach mehr als ein Terabyte groß. Zur Höhe der in Übersee-Gesellschaften geflossenen Gelder gibt es bisher noch keine Erkenntnisse.
Das wird heute wichtig
Liebe Leserinnen und Leser,
Bundeskanzler Friedrich Merz und die Koalitionsspitzen informieren gleich gegen 8.45 Uhr über die Ergebnisse ihrer stundenlangen Beratungen im Berliner Kanzleramt. Auf der Tagesordnung des Treffens standen konfliktträchtige Themen wie der drohende Anstieg der Krankenkassenbeiträge und Pläne zur Beschleunigung von Projekten zum Ausbau des Straßen- und Schienennetzes.
Außerdem interessant werden heute folgende Themen:
Im Bemühen um ein Ende des russischen Angriffskriegs will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj heute erneut mit Vertretern europäischer Unterstützerstaaten zusammenkommen. Diese Woche könnte es Neuigkeiten geben, die womöglich zu einem Ende des Blutvergießens führen, teilte er über soziale Medien mit.
Am Ende eines weiteren Krisenjahres für die deutsche Wirtschaft veröffentlicht das Münchner Ifo-Institut seine Konjunkturprognose für 2026. Bislang erwarten die Ifo-Experten und andere Wirtschaftsforschungsinstitute eine Belebung.
Fußball-Fans können sich wieder um Eintrittskarten für die Weltmeisterschaft im kommenden Sommer in den USA, Kanada und Mexiko bewerben. Erstmals sind Einzeltickets für Spiele und Teams in der Gruppenphase erhältlich. Ab 17 Uhr und bis zum 13. Januar kann man sich auf FIFA.com/tickets für die Zufallsziehung anmelden.
Nato-Generalsekretär Mark Rutte besucht Deutschland. Um 10 Uhr trifft er Bundeskanzler Friedrich Merz.
Damit sind Sie schon mal auf dem neuesten Stand. Ich begleite Sie durch diesen ereignisreichen Tag. Sie können sich via tobias.hauser@ntv.de an mich wenden.
Machado äußert sich zu Rückkehr nach Venezuela
Die venezolanische Oppositionspolitikerin und Friedensnobelpreisträgerin María Corina Machado will nach ihrem Besuch in Norwegen in ihr Heimatland zurückkehren, in dem sie im Untergrund lebt. "Natürlich kehre ich zurück", sagte sie am Donnerstag der britischen BBC. Sie sei sich der Risiken, die sie eingehe, vollkommen bewusst. Sie wolle aber an dem Ort sein, "wo ich unserer Sache am nützlichsten sein kann".
Machado war nach der umstrittenen Wiederwahl des linksnationalistischen Präsidenten Nicolás Maduro in Venezuela untergetaucht. Am frühen Donnerstagmorgen war sie in Oslo zum ersten Mal seit elf Monaten wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten. Sie winkte in der norwegischen Hauptstadt Anhängern vom Balkon ihres Hotels zu und begrüßte sie später auch vor dem Hotel.
Tausende Hühner entkommen nach Unfall auf Autobahn
Tierisch was los auf der A36. Etwa 5000 Hühner sind bei einem Lkw-Unfall im Landkreis Harz entkommen. Die Tiere laufen bei Quedlinburg auf und neben der Autobahn frei herum, wie der Verkehrs- und Autobahndienst Magdeburg mitteilte. Zuvor war ein mit den Vögeln beladener Lastwagen aus bislang unbekannter Ursache auf die Seite gekippt. Er verlor seine 15 Tonnen schwere Ladung. Die Tiere müssten durch das Veterinäramt eingefangen werden, hieß es weiter.
Zwischen den Anschlussstellen Quedlinburg-Mitte und Thale in Richtung Braunschweig wurden alle Spuren gesperrt. Die Sperrung werde wohl noch bis Donnerstagmittag dauern, sagte ein Polizeisprecher in Magdeburg. Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt.
Trump mischt sich in Warner-Bros-Bieterwettstreit ein und fordert CNN-Verkauf
US-Präsident Donald Trump hat sich in den Übernahmekampf um den Medienkonzern Warner Bros Discovery eingeschaltet und den Verkauf des zum Konzern gehörenden Nachrichtensenders CNN gefordert. "CNN sollte verkauft werden", sagte Trump am Mittwoch vor Reportern im Weißen Haus. Trump ist seit Langem ein scharfer Kritiker von CNN. Er wirft dem Sender regelmäßig vor, Falschnachrichten zu verbreiten, ohne dies zu belegen, und voreingenommen über ihn zu berichten.
Hintergrund ist ein Bieterwettstreit um Warner Bros. Der Streaming-Anbieter Netflix und Paramount Skydance werben um den Konzern. Warner Bros hatte vergangene Woche das Angebot von Netflix angenommen, woraufhin Paramount am Montag eine feindliche Übernahmeofferte startete. Das Netflix-Angebot umfasst Vermögenswerte wie den Bezahlsender HBO, schließt jedoch CNN und andere Kabelnetzwerke aus. Diese sollen vor einer Fusion in ein eigenständiges Unternehmen ausgegliedert werden. Das Angebot von Paramount hingegen bezieht sich auf das gesamte Unternehmen. Paramount-Chef David Ellison will CNN mit dem Sender CBS News zusammenlegen. Ellison ist der Sohn des Milliardärs und Trump-Verbündeten Larry Ellison.
Kevin Kühnert hat einen neuen Job
Der frühere Bundestagsabgeordnete und SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert wird Lobbyist für alternative Finanzpolitik. Der 36-Jährige übernimmt bei der Bürgerbewegung Finanzwende die Leitung des Bereichs Steuern, Verteilung und Lobbyismus, wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr. Finanzwende war von dem früheren Grünen-Finanzexperten im Bundestag, Gerhard Schick, als Gegengewicht zur einflussreichen Finanzlobby gegründet worden. Kühnert war immer wieder mit der Forderung nach tiefgreifenden Reformen aufgefallen und hatte Debatten über eine Neuauflage sozialistischer Ideen entfacht.
"Finanzwende ist auf dem besten Weg, ein effektives Gegengewicht der Finanzlobby zu werden - und ich möchte aktiv dazu beitragen, dass dieses Mammutprojekt gelingt", sagte Kühnert. Der frühere Chef des SPD-Nachwuchses und dann Spitzenfunktionär seiner Partei machte auf die Ungleichheit bei den finanziellen Mitteln aufmerksam. Auch die politische Macht verschiebe sich dadurch, sagte er. "Extreme Ungleichheit verbaut nicht nur Lebenschancen. Sie verzerrt auch zunehmend Debatten in Medien und Politik." Kühnert: "Reichtum wird weltweit immer offener als Machtinstrument missbraucht." Gegen diese Gefahr wolle er mit ankämpfen. Er lobte Stärke und Überparteilichkeit seines neuen Arbeitgebers.