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Twitter-Spott: "Ich kann nicht, wenn alle gucken!" Alle warten auf das Kind

Wenn es um ihre königliche Familie geht, kennen die meisten Engländer keine Zurückhaltung mehr.

Wenn es um ihre königliche Familie geht, kennen die meisten Engländer keine Zurückhaltung mehr.

(Foto: REUTERS)

Am frühen Morgen trifft Herzogin Kate mit Prinz William im Krankenhaus ein. Seitdem wartet nicht nur Großbritannien auf die Nachricht von der Geburt des Kindes, das einmal den Thron besteigen soll. Während die Medien mit den Hufen scharren, wird das Ereignis auf Twitter gewohnt spöttisch betrachtet.

Die hochschwangere Herzogin Kate ist mit Prinz William zur Geburt ihres ersten Kindes ins Krankenhaus gekommen. Bisher gab es allerdings noch keine neuen Nachrichten aus der Klinik. Während die 31-Jährige in einem privaten Flügel der Geburtsstation in London in den Wehen lag, tummelten sich davor Hunderte Journalisten, Monarchie-Fans und Schaulustige. Bis zuletzt war nicht bekannt, ob die neue Nummer drei der britischen Thronfolge ein Junge oder Mädchen wird.

Wie Sie sehen, sehen Sie eine Tür: Der Eingang zur Klinik, in der Kate liegt.

Wie Sie sehen, sehen Sie eine Tür: Der Eingang zur Klinik, in der Kate liegt.

(Foto: REUTERS)

Prinz William hatte seine Frau am frühen Morgen in das St.-Mary's-Hospital im Zentrum der britischen Hauptstadt begleitet - ohne Polizeieskorte. "Es läuft alles ganz normal", sagte ein Sprecher des Palastes wenig später. Kate befinde sich in einem frühen Stadium der Geburt.

Mit einer weiteren Mitteilung aus dem Königshaus wurde erst gerechnet, wenn das Kind auf der Welt ist. Im Lindo-Wing, dem Privatflügel der Klinik, war bereits vor 31 Jahren William als Sohn von Thronfolger Prinz Charles und Prinzessin Diana zur Welt gekommen. Nach BBC-Angaben hatte seine Geburt damals rund 16 Stunden gedauert.

Vor der Klinik drängten sich Hunderte Journalisten. Einige Fotografen hatten seit Wochen dort campiert, um sich einen guten Platz zu sichern. Allerdings war das Paar durch den Hintereingang ins Krankenhaus gelangt. Über den Tag kamen immer mehr Schaulustige und drängten sich an den Absperrgittern. Die Polizei war mit zahlreichen Beamten im Einsatz.

"Fünf süße kleine Katzenbabys"

Auch vor dem Buckingham Palast versammelten sich royale Fans und Touristen. Gegenüber hatten die internationalen Medien mit ihren Übertragungswagen und Parabolantennen eine kleine Medienstadt aufgebaut. "Die ganze Nation ist aufgeregt", sagte Premierminister David Cameron. In vielen Medien und im Kurznachrichtendienst Twitter war die langersehnte Geburt ein beherrschendes Thema.

Dabei zeigten sich einige Twitter-Nutzer genervt vom Hype um das Kind: "Was zur Hölle ist denn bitte so interessant an dem Balg von der Kate?", schrieb etwa Nutzerin Verbalneurotik. "Waaas? Kate wurde ins Krankenhaus eingeliefert, weil sie ein Kind kriegt? IST JA UNFASSBAR!", twitterte Tobi. "Der Hype um den royalen Nachwuchs kann nur eins bedeuten: Kate erwartet fünf süße kleine Katzenbabys!", folgerte Dreadqueen.

Emma regte sich dagegen über den Spott auf: "Ich finde es echt blöd, beleidigende Witze über Kate und ihre Geburt zu machen, ich freu mich für sie so, wie für jede andere werdende Mama!"

Andere Twitter-Nutzer nahmen die lange Wartezeit auf die Schippe. "...und Kate so: 'Ich kann nicht, wenn alle gucken!'", schrieb Twitter-Nutzer Bastian Wefes. "Die Geburt dauert. Kate presst und presst. Das Kind hat wohl Opas Ohren", schrieb Nadia Meier. "Hat Kate schon weißen Rauch gemeldet?", fragte Dirk in Anspielung auf die Papstwahl. "Erste Worte des frischgeborenen Babys von Kate Middleton sind dann: 'Warm, ne?'", schrieb Nutzer eingenickt. Steffen Trumpf stellte dagegen fest, dass es in diesem Fall nicht Kaiserschnitt heiße würde, sondern Königsschnitt. Die Mutti schließlich fasste das ganze für sich zusammen: "Kate liegt in den Wehen. Ich liege auf dem Sofa. Me win."

Bekanntgabe erfolgt nach Protokoll

Für die Bekanntgabe des Ereignisses haben sich William und Kate für eine traditionelle Variante entschieden: Sobald das Kind da ist und die britische Königin Elizabeth II. sowie der Premierminister informiert sind, wird eine von den Ärzten unterzeichnete Mitteilung auf den Weg gebracht. Das Schriftstück, auf dem das Geschlecht, aber vermutlich noch nicht der Name des Kindes stehen wird, soll mit einem Auto vom Krankenhaus zum Buckingham Palast geschickt werden. Das Papier dürfte dann auf eine Staffelei hinter dem Haupttor des Palastes gestellt werden. So war auch die Geburt von William verkündet worden.

Meine Güte, denkt sich vielleicht auch Kate - wieso verursacht ein Baby soviel Trubel?

Meine Güte, denkt sich vielleicht auch Kate - wieso verursacht ein Baby soviel Trubel?

(Foto: AP)

Unklar war jedoch, was passieren würde, wenn das Kind in der Nacht zur Welt kommt. Da die Queen zuerst von der Geburt informiert werden muss, war fraglich, ob sie in der Nacht dafür geweckt werden würde. Gerätselt wurde auch, ob die offizielle Mitteilung dann noch in der Nacht oder am nächsten Morgen vor dem Palast erscheinen würde.

Kate hatte sich seit Mitte Juni aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und Zeit bei ihren Eltern verbracht. William, der als Rettungshubschrauber-Pilot auf einer Militärbasis in Wales arbeitet, hat derzeit Urlaub. Nach der Geburt will er zwei Wochen Vaterschaftszeit nehmen. Es wird erwartet, dass sich das Paar mit dem Neugeborenen auf der Treppe des Krankenhauses zeigt, sobald Kate entlassen wird und nach Hause zurückkehrt. Dies könnte auch erst mehrere Tage nach Bekanntgabe der Geburt passieren.

Williams Vater, Prinz Charles, für den es das erste Enkelkind ist, besuchte derweil mit seiner Frau Camilla wie geplant ein Eisenbahnmuseum im englischen York. Auf die Frage des Senders Sky News, ob er etwas zur anstehenden Geburt wisse, sagte er: "Absolut gar nichts im Moment, wir warten."

Dritter Platz in der Thronfolge

Unter dem Jubel der in sengender Sonne stehenden Touristen kehrte die Queen nachmittags von Schloss Windsor, wo sie das Wochenende verbracht hatte, in den Buckingham Palast zurück. Ende der Woche will sie zum Sommerurlaub ins schottische Balmoral aufbrechen.

Medien und Royal-Fans hatten seit Tagen der Nachricht von Kates Ankunft im Krankenhaus entgegengefiebert. Offiziell war vom Palast nie ein genauer Geburtstermin genannt worden. Es hatte lediglich geheißen, das Kind werde im Juli erwartet. Medien hatten über einen Termin Mitte Juli spekuliert und gingen inzwischen davon aus, dass das Royal Baby rund eine Woche verspätet sei.

Das Kind wird neuen Gesetzen zufolge unabhängig von seinem Geschlecht an die dritte Stelle der britischen Thronfolge rücken - auch wenn es eine Tochter wird und noch ein Bruder nachkommen sollte. Es wird das dritte Urenkelkind für die Queen sein.

Die Schwangerschaft Kates war Anfang Dezember 2012 bekanntgeworden, nachdem die Herzogin wegen schwerer Übelkeit ins Krankenhaus musste. Die Nachricht wurde überschattet vom Selbstmord einer Krankenschwester. Sie hatte einen Scherzanruf eines australischen Radiosenders auf die Station durchgestellt, auf der Kate lag. Kate und William hatten für die Zeit der Geburt über ihre Sprecher um die Wahrung ihrer Privatsphäre gebeten.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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