"Hat mit jedem geschlafen" Aus "Thelma & Louise" wird "Bette & Joan"
13.03.2017, 14:20 Uhr
Sie hat mit jedem männlichen Hauptdarsteller geschlafen - außer mit Lassie ...
(Foto: AP)
Mit der Serie "Feud" ("Fehde") beantwortet Jessica Lange endlich die Frage: "Was macht eigentlich ... Jessica Lange"? Sie hat gedreht, und zwar eine Serie, in der es um die Rivalinnen Joan Crawford und Bette Davis (Susan Sarandon) geht.
Mit "Thelma & Louise" haben Joan Crawford und Bette Davis in etwa so viel zu tun wie Feministinnen mit Donald Trump, aber starke Frauen sind das alles. Und Frauen, über die man gut Geschichten erzählen kann: "Gute Rollen für Frauen in meinem Alter gibt es leider nur selten", erklärt Jessica Lange. Doch mit der US-Serie "Feud" gelingt der 67-Jährigen jetzt der ganz große Coup. Darin spielt sie die Leinwand-Ikone Joan Crawford (1905-1977). Neben ihr glänzt die drei Jahre ältere Susan Sarandon als Crawfords langjährige Rivalin Bette Davis (1908-1989). Serien-Guru Ryan Murphy beleuchtet mit "Feud" die große Fehde zwischen den beiden Hollywood-Legenden.
"Es hat wirklich Spaß gemacht, in diese Rolle zu schlüpfen. Auch, weil ich sehr viel gelernt habe über Joan Crawford", schwärmt Lange. So hatte sie demnach "absolut keine Ahnung", wie schwer das Leben von Joan Crawford war. "Die Armut, die Misshandlungen, die Mutter, die sie nie hatte. Und die sexuelle Beziehung mit ihrem Stiefvater als sie elf Jahre alt war. Absolut tragisch. Eine Tragödie nach der anderen. Es war danach leichter für mich zu verstehen, woher ihr Drive, woher ihre Motivation stammte. Sie wollte weglaufen von all dem, sie rannte in die andere Richtung", beschreibt Lange ihre Rolle.
"Du gehörst dem Studio!"
Die Schauspielerin kann sich noch gut an den Tag erinnern, als sie selbst in Hollywood ankam. "Ich war wie in Trance. Ich war doch ein junges Mädchen aus einer Kleinstadt in Minnesota. Für mich war das alles hier die große, weite Welt. Wo ich aufwuchs, hatten wir noch nicht einmal ein Kino!"
Das alte Studiosystem, in dem Greta Garbo (1905-1990) und auch Joan Crawford noch groß geworden sind, habe Vor- und Nachteile gehabt, weiß Lange. "Das Studio hat gut auf dich aufgepasst. Wenn du Blödsinn gemacht hast, dann haben sie dich beschützt. Aber gleichzeitig hast du auch dem Studio gehört, mit Haut und Haaren. Und wenn sie mit dir durch waren, dann war deine Karriere zu Ende", erinnert sich Lange an die Tage, da die Studiobosse noch das große Sagen in Hollywood hatten.
Joan Crawford jedenfalls sah sich an einem gewissen Punkt ihrer Karriere dazu gezwungen, eine Stelleanzeige aufzugeben -. und endete doch damit, genau wie Kollegin Davis, in Horrorfilmen aufzutreten.
"Joan hat mit jedem männlichen Metro-Goldwyn-Mayer-Star geschlafen - außer mit Lassie", ätzte Davis einmal. Und nach Crawfords Tod 1977 sagte sie: "Man soll niemals schlechte Dinge über Tote sagen, sondern nur gute Dinge. Joan Crawford ist tot. Gut." Davis starb 1989.
"Feud" läuft seit dem 5. März auf dem amerikanischen Sender FX.
Quelle: ntv.de, soe/spot