Dass wir das noch erleben dürfen Barbie und Ken wieder vereint
14.02.2011, 17:45 Uhr
Die Liebe ist zurück: Barbie und Ken.
(Foto: obs)
Die Nachricht traf uns vor sieben Jahren wie ein Schock: Barbie und Ken haben sich getrennt. Doch was kaum einer für möglich gehalten hätte, ist wahr geworden. Das Traumpaar hat wieder zueinander gefunden.
Pünktlich zum Valentinstag hat Barbie via Facebook die Wiedervereinigung mit ihrem Exfreund Ken bekannt gegeben. "Eine Puppe weiß, was Liebe ist", teilte die Blondine mit. Sie habe endlich begriffen, dass ihr Herz nur für Ken schlage.
Die Firma Mattel hatte Barbie vor 1961 den schnieken Plastik-Boy zur Seite gestellt, 2004 folgte die nebulöse Trennung. Jetzt wirft der US-Spielwarenhersteller die PR-Maschine an - die süße Nachricht: "Nach sieben Jahren Trennung geht der rosarote Plastiktraum weiter." Ein Spielzeugwissenschaftler findet diese Kampagne "ein bisschen amerikanisch".
"Barbies bestes Stück"
Ken, einsamer Ritter und ewiges Anhängsel, ist plötzlich wieder en vogue. Bereits zur Spielwarenmesse vor zwei Wochen in Nürnberg hatte der treue Lover begonnen, seine alte Liebe zu umgarnen. Barbie allerdings - ganz Dame - blieb zunächst abweisend. Aber warum verschwand der kernige Ken überhaupt vom Markt? Von Absatzproblemen will das Unternehmen nichts wissen. Die Sprecherin von Mattel Deutschland im hessischen Dreieich spinnt die Story um die neu aufgeblühte Liebe weiter: Grund für Kens damalige Versenkung sei Barbies Überdruss gewesen. Seine Ex trieb sich derweil mit anderen Männern rum, zum Beispiel mit dem australischen Surfer Blaine.
Glücklicherweise entsagt die Puppe endlich diesem Lotterleben und bewegt damit offensichtlich die Nation: "Barbies bestes Stück ist zurück", titelte erst Anfang Februar die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und brach eine Lanze für den smarten Spielzeug-Kerl, über den man viel zu wenig wisse. Ken Carson heißt er mit vollem Namen, sein Sternzeichen ist Fisch und er ist zwei Jahre jünger als sein langbeiniges, untreues Mädchen. Sein Namenspatron war übrigens Kenneth Handler, der Sohn der Barbie- und Ken-Schöpferin Ruth Handler. Ihre Tochter hieß ja bekanntlich Barbara - deshalb Barbie.
Zeitlosigkeit als Trumpf
"Hier spielen auch ganz leicht erotische Anklänge eine Rolle", erklärt Hein Retter, Spielzeugforscher und emeritierter Professor an der Technischen Universität Braunschweig, den Hype um das Comeback des Paars. Wer spielt eigentlich mit den beiden? Das Besondere an den überproportionierten Püppchen ist für den Wissenschaftler Barbies Zeitlosigkeit: "Mattel hat eine Bindung erzeugt, die über Generationen geht. Da schwärmen ja noch Mütter von."
Und jetzt die unausweichliche Frage: Ist denn Ken nicht eher etwas für Jungs als für Mädchen? Nein, mit Ken ist Mattel offenbar ein Quantensprung im Geschlechterkampf gelungen: "Nicht einmal dem Feminismus in unserer liberalen Gesellschaft ist es gelungen, die geschlechterspezifischen Differenzen zwischen Jungen- und Mädchenspielzeug zu überwinden." Aber Ken - gewissermaßen der Männer-Prototyp - liegt fast ausschließlich in Mädchen-Spielzimmern.
Quelle: ntv.de, dpa