Alte Kühe unter Partysonnen Bei Jauch wird es lecker und so romantisch
12.12.2016, 22:49 Uhr
Hat einen kaputten Food Truck: Juliane Kurr
Romantik ist: A) Schneeweiße Möbel, B) Geteilte Liebe zu Tattoos, C) Undercover-Zusammenwohnen, D) 500 Jahre nach der Romanik. Bei "Wer wird Millionär?" sind am Montag alle Antworten korrekt. Und die Partysonne weist den Weg zum höchsten Gewinn.
Unabhängig vom Ausgang bei "Wer wird Millionär?" ist Tobias Kühn einfach nur dankbar. Dankbar, dass seine hübsche Freundin ihn erwählt hat. Deshalb will ihr der 22-Jährige zum baldigen Zusammenziehen alle Wünsche erfüllen: Einen Audi A1, Küche, Boxspringbett und überall nur weiße Möbel - "so Weiß-Hochglanz", denn darauf steht die Liebste. Leider kam der technische Einkäufer aus Neuss nur bis 16.000 Euro, was die Freundin im Publikum mit leicht angesäuertem Gesichtsausdruck quittierte. Kühn war aber trotzdem einfach nur dankbar und schenkte seinem hilfreichen Publikumsjoker netterweise noch 500 Euro aus eigener Tasche.
Bunt gemischt ist hingegen die Einrichtung beim folgenden Kandidaten Carsten Jung und Ehefrau Eva. Dazu passen die farbenfrohen Tätowierungen, die bei beiden insbesondere den rechten Arm bedecken. Der Betriebsleiter eines Großhandels für Gartenzubehör ("Sie können gerne eine Axt bei uns kaufen") stand zwar schon bei der ersten Frage gehörig auf dem Schlauch. Dann aber fing er sich und war schnurstracks auf der Gewinnspur.
Haushaltsdisziplin in Baden-Württemberg
Selbst Jungs Kumpels sind mächtig auf zack. Der Kandidat wusste bei der 32.000-Euro-Frage nicht, von welcher Unions-Parteigröße der stellvertretende CDU-Chef Thomas Strobl der Schwiegersohn ist. "Das kann nur Wolfgang Schäuble sein, weil der aus Baden-Württemberg kommt und Thomas Strobl ist Landeschef der CDU in Baden-Württemberg", erklärte Telefonjoker Albert Stoll so eloquent, dass Jung die Antwort umgehend einloggte. Jauch aber musste natürlich vor der Werbepause noch künstlich die Spannung hochtreiben. Schwiegersöhne könnten doch auch zugezogen sein, warf der RTL-Moderator ein und drohte: "Da werden Sie schauen." War aber selbstverständlich korrekt.
Bei der folgenden Frage "Was steuert jemand zur Feier bei, der eine sogenannte Partysonne mitbringt?" aber war der Kandidat kurzzeitig orientierungslos. Brötchen, Würstchen, Tischfeuerwerk, Absacker lauteten die möglichen Antworten. Erst wollte er das Ganze mit Logik angehen. Einen Absacker trinke man doch eigentlich nach der Party und da gehe die Sonne auf. Jung befragte aber lieber das Publikum, geschätzt ein Drittel stand auf (Jauch: "Das hatten wir schon lange nicht mehr") und die erwählte Dame wusste natürlich, dass nur die Brötchen richtig sein konnten.
In der nächsten Runde stieg Jung aus und ist seinem Traum vom Eigenheim (ohne weiße Möbel) jetzt 64.000 Euro näher. Nachfolgerin Juliane Kurr backt kleinere Immobilien-Brötchen, dafür aber solche der mobilen und leckeren Art. Der Food Truck (auch Imbisswagen genannt) der Hamburgerin wurde kürzlich bei einem Unfall zu Schrott gefahren, jetzt müssen mindestens 4000 Euro für einen gebrauchten und renovierungsbedürftigen Ersatz her. Die Kandidatin, die eigentlich fast mit ihrem Freund zusammenwohnt, was dessen Vermieter aber nicht unbedingt im Fernsehen erfahren soll, wirkte norddeutsch gefasst, war jedoch in Wahrheit extrem aufgeregt.
Diese Logik besticht
Bei der Frage für 500 Euro ging es noch einigermaßen. "Wobei würde das Einfügen eines bestimmten Konsonanten einen 'epochalen' Zeitsprung von mehr als 500 Jahren zur Folge haben? Gotik, Barock, Romanik, Jugendstil." Schnell war klar, dass es nur Romanik/Romantik sein kann - wenn da nicht immer dieser Moderator wäre. Ja, sind diese beiden Epochen denn aber 500 Jahre auseinander?, bohrte Jauch nach. "Das weiß ich nicht", entgegnete die Kandidatin. Wann war denn so die Romanik?, wollte der Moderator wissen. Stille. Und wann die Romantik? "500 Jahre später", erwiderte Kurr und damit war das Thema gegessen.
Essen tut die Hamburgerin auch sehr gern Holsteiner Färse. Nur was genau dieses junge Rind auszeichnet, das konnte sie bei der 2000-Euro-Frage einfach nicht auf den Punkt bringen. Hat eine Färse noch kein Kalb geboren, keine Hörner, noch nie auf einer Wiese geweidet oder etwa noch nie gemuht? Nur eins war für die Kandidatin gewiss: "Eine Kuh, die älter ist, schmeckt nicht mehr so lecker." Fast hätte sie einen Joker genommen, ein "Nein!!!" von Jauch aber ließ sie schicksalsergeben auf Antwort A einschwenken. "Ich danke Ihnen", meinte der Moderator zu dem nicht so Happy Ending für das Rindvieh. Kurr kommt nächsten Montag wieder, am Donnerstag gibt es das Überraschungs-Special der Quizshow.
Quelle: ntv.de