Unterhaltung

Botschaft an Donald Trump Billy Joel tritt mit Judenstern auf

Billy Joels Vater und dessen Familie flohen aus Nürnberg vor den Nazis.

Billy Joels Vater und dessen Familie flohen aus Nürnberg vor den Nazis.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Billy Joel, Nachkomme deutscher Holocaust-Überlebender, hat sich bislang nicht zur Debatte über Rassismus und Antisemitismus in Trumps Amerika geäußert. Nun gibt er ein deutliches Statement ab - ohne Worte.

US-Sänger und Pianist Billy Joel hat bei einem Konzert mit einem gelben Judenstern auf zunehmende Gewalt durch Neonazis und andere rechtsextreme Gruppen aufmerksam gemacht. Joel trug das Stoffabzeichen in Form eines Davidsterns beim Konzert im New Yorker Madison Square Garden am Revers sowie auf der Rückseite seines Jacketts. Dieses Symbol mussten Juden zur Zwangskennzeichnung im deutschen Nationalsozialismus tragen.

Als Joel "Goodbye To You" sang, waren auf dem Bühnenhintergrund Fotos der zahlreichen Mitarbeiter der Trump-Regierung zu sehen, die ihre Posten bereits wieder räumen mussten - darunter auch von Ex-Chefberater und Rechtsaußen Steve Bannon.

Joel ist Sohn jüdischer Eltern und beschreibt sich als Anhänger der jüdischen Kultur. Sein in Nürnberg geborener Vater floh mit gefälschtem Pass vor den Nazis über die Schweiz, Großbritannien und Kuba in die USA.

Joel hatte zuletzt noch erklärt, sich lieber aus politischen Kontroversen herauszuhalten. "Ich bin ein Privatbürger und habe ein Recht auf meine eigenen politischen Ansichten, aber ich versuche, den Menschen nicht in Sonntagsreden zu sagen, was ich denke", erklärte er dem "Rolling Stone" im Juni. Womöglich hatten ihn die jüngsten Ereignisse in Charlottesville umgestimmt.

In Charlottesville im Bundesstaat Virginia war am 12. August bei Ausschreitungen am Rande einer Rassistendemo eine Frau ums Leben gekommen, als ein mutmaßlich Rechtsextremer sein Auto in eine Menschenmenge steuerte. US-Präsident Donald Trump hatte für Empörung gesorgt, als er die Neonazis und Rassisten mit den Gegendemonstranten gleichsetzte und behauptete, bei dem rechtsextremen Aufmarsch seien auch viele "gute Leute" dabei gewesen.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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