Unterhaltung

Das Supertalent 2016 – Der Start Das Schnitzel, das sich selbst paniert

Mehlwurm oder Schnitzel? Yeva Shianova räkelt sich im Staub.

Mehlwurm oder Schnitzel? Yeva Shianova räkelt sich im Staub.

(Foto: RTL)

Stählerne Kettenspiele, mehlige Bodentänze und Kopfstand-Artistik Deluxe: Die "Supertalent"-Jubiläumsstaffel startet mit akrobatischen Höchstleistungen.

Zehn Jahre Supertalent: Das schreit förmlich nur so nach Menschen, noch mehr Menschen und unzähligen Sensationen. Doch die Start-Show kommt zunächst nur schwer in die Gänge. Aber woran liegt’s? Eigentlich ist alles angerichtet für die ultimativen TV-Oha-Momente des Jahres. Bruce Darnell und Dieter Bohlen benehmen sich schon vor der Show im Backstage-Bereich wie zwei pubertierende Duracell-Hasen. Und auch Neu-Jurorin Victoria Swarovski hüpft voller Vorfreude mit großen Augen und einem breiten Grinsen durch die Studiogänge.

Das tut nicht nur der Jury weh. Sarah Stiefel schwebt über dem Publikum.

Das tut nicht nur der Jury weh. Sarah Stiefel schwebt über dem Publikum.

(Foto: RTL)

Ebenfalls in bester Stimmung: Die Zuschauer vor Ort. Fehlen eigentlich nur noch die Hauptdarsteller des Abends: die Supertalente. Doch gerade die animieren zu Beginn der Show eher zum Gähnen als zum Applaudieren. Sicher, ein Altherren-Stammtisch aus Amsterdam, der mit einigen netten Hip-Hop- und Disco-Moves auf der Bühne glänzt, hat schon was. Auch drei Elvis-Magier im Vorwaschgang sorgen für den einen oder anderen Lacher. Aber so richtig fesselnd wird es erst, als die Luftakrobatin Sarah Stiefel, an zwei stählernen Ketten hängend, über den Köpfen der Juroren pendelt. Da bleibt sogar dem Dieter die Spucke weg: "Das muss doch höllisch wehtun", mutmaßt der Jury-Chef. Und für wahr: Beim Selbstversuch jammern Dieter und Bruce bereits nach zehn Sekunden.

Wie Folter im schlechten Thriller

Anton Savchenko und Vlad Kostenko zeigen verrückte Akrobatik.

Anton Savchenko und Vlad Kostenko zeigen verrückte Akrobatik.

(Foto: RTL)

Wie zwei hilflose Folteropfer in einem zweitklassigen C-Movie-Thriller hängen die beiden an den Ketten. Es wird gewinselt und geschluchzt. Da fällt es Bruce nicht schwer, der taffen Sarah im Anschluss einen Stern für den Einzug in die nächste Runde um den Hals zu hängen. Den hat sie sich aber auch verdient.

Auch Thomas Hecking darf sich über einen zweiten Supertalent-Auftritt freuen. Bei seinem ersten begeistert der Erfinder und Tüftler die Jury und das Publikum mit einem auf einer Krücke geblasenen Flötensolo, sowie einer vollautomatischen Tier- und Puppen-Backing-Band. Der Bann scheint nun gebrochen. Fortan machen die "Supertalente" dem Namen der Show alle Ehre. So wird die sich kunstvoll in Mehl räkelnde Yeva aus Kasachstan von Dieter Bohlen als "das schönste Schnitzel, das sich selbst paniert" geadelt und der Laser-Harfe spielende Berliner Ralf Schink von Victoria Swarovski mit Umarmungen und Busserln in die nächste Runde geschickt.

Neue Kopf-Akrobatik

Den goldenen Vogel des Abends schießt aber eine fleischgewordene Wundertüte aus dem schwäbischen Offingen ab. Der 34-jährige Krankenpfleger Thomas Stieben singt sich mit seiner emotionalen Interpretation des Songs "Say Something" von "A Great Big World" gleich bis ins Finale. Dieter Bohlen ist entzückt: "Fürs Finale musst du am Ende noch ein paar richtig hohe Töne raushauen. Dann wird das ganz groß", flüstert er dem völlig überwältigten Familienvater ins Ohr.

Auf der Bühne geht es jetzt richtig zur Sache. Je schallender das Lachen von Bruce Darnell und je größer die Augen von Dieter Bohlen werden, desto eifriger tanzen, turnen und verknoten sich die Kandidaten auf der Bühne. Der vielleicht spektakulärste Auftritt des Abends: Zwei Akrobaten aus der Ukraine erfinden den Kopfstand neu. Während der eine auf dem Boden sitzt, dockt der andere über ihm mit dem Kopf am Kopf seines Kollegen an. Nichts berührt sich, außer zwei Schädel. Unglaublich. Bruce Darnell kriegt sich fast nicht mehr ein: "Schulligung, aber hat der eine da gerade mit seinem Kopf auf…", fragt der schlaksige Catwalk-Flummi völlig verdutzt in Richtung Studio-Publikum.

Geht nicht krasser? Oh doch! Zum Finale rauschen noch die extra aus Kanada eingeflogenen "Monsters of Schleck" auf die Bühne. Die zwei durchgeknallten Brüder Burnaby Q. Orbay und Sweet Pepper Klopek halten es ganz wie die Indianer; sprich: Sie kennen keinen Schmerz. Egal, ob beim Wäscheklammern-im-Gesicht-Reiss-Test, bei furchteinflößenden Schnappfallen-Selbstversuchen oder beim Gummiband-auf-die-Nase-Feuerwerk: Die beiden Knalltüten aus Übersee präsentieren sich völlig schmerzfrei. Das muss natürlich honoriert werden. Und so freuen sich auch die "Monsters of Schleck" über zwei Sterne und ein Ticket für die nächste Show. Da kann man nur noch hinterherrufen: Hals und Beinbruch, Jungs!

Quelle: ntv.de

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