Günther Jauchs scharfe Zunge "Das hat Helmut Schmidt auch versucht"
24.10.2016, 23:35 Uhr
Kandidatin Inga Quotadamo konnte aus Jauchs Geschichtsstunde keinen Gewinn ziehen.
(Foto: RTL)
Günther Jauch bringt manchmal unvermittelt Sprüche - wie diesen: Als Hundertjähriger mit dem Rauchen aufhören? "Das hat Helmut Schmidt auch versucht", meint der Moderator bei "Wer wird Millionär?" über den verstorbenen Altkanzler.
Gerade hatte Kandidatin Inga Quotadamo Moderator Günther Jauch ein "nichtssagendes Gesicht" attestiert. Aber nicht vergessen: Dahinter steckt ein ganz schön scharfzüngiger Geist, der sich manchmal verselbstständigt. So waren Jauch und Thomas Böttche, der zweite Kandidat am Montagabend bei "Wer wird Millionär?", auf Johannes Heesters zu sprechen gekommen. Den hatte Böttche angeblich Anfang der 90er Jahre in Hamburg fast mal mit dem Fahrrad umgefahren. Der Schauspieler hatte im stolzen Alter von 103 Jahren das Rauchen aufgegeben. "Mit diesem schönen Satz 'Ich bin ja keine Hundert mehr'. Hat mir sehr imponiert. Hab ich mir auch vorgenommen", sagte der Kandidat. Jauch erwiderte: "Mit Hundert dann aufzuhören? Ja, das hat Helmut Schmidt auch versucht."
Mmh, lecker!
Für 500 Euro sollte Inga Quotadamo wissen, welche Schalker "Delikatesse" im Sommer bei Pep Guardiola und Manchester City auf dem Einkaufszettel stand: A) Rote Grüzé, B) Goetterspeisé, C) Torrté, D) Sané. Die Kandidatin schwankte. Der Moderator, wenig hilfreich: "Der Einzige mit Vor- und Zuname ist ja 'Rote Grüzé."
Mit zwei Jokern fast zur Million
Thomas Hettmann gelang es im April 2002 als erster Kandidat, mit nur zwei Jokern die Millionenfrage zu erreichen. Zwar konnte der promovierte Biochemiker die letzte Antwort mit zwei Jokern absichern. Am Schluss war er sich dennoch unsicher und nahm lieber die 500.000 Euro.
Der RTL-Moderator war bei dieser Ausgabe recht hilfsbereit aufgelegt. Quotadamo, die ihren Nachnamen ihrem italienischen Ehemann verdankt, half er auf die Sprünge, wer Hermann der Cherusker noch mal war und dass der eher nichts mit dem Dreißigjährigen Krieg zu tun hatte. Schließlich war die Kandidatin mit einem blöden Handicap belegt: "Mit Krieg hab ich's nicht so."
Wen wollte die DDR loswerden?
Die kaufmännische Kandidatin aus Kiel hatte die Sicherheitsvariante gewählt und nach der gewonnenen 16.000-Euro-Frage alle drei Joker verbraten. Für 32.000 Euro sollte sie beantworten, welche DDR-Bürger schon ab 1964 relativ problemlos jedes Jahr für mehrere Wochen Verwandte im Westen besuchen durften: Rentner, alleinerziehende Mütter, Lehrer oder FDJ-Mitglieder. Quotadamo hatte zwar noch viel zu gewinnen, aber nichts mehr zu verlieren und fand die FDJ-Mitglieder am wahrscheinlichsten.
Jauch sah sich zu einer kleinen Geschichtslektion genötigt. Welche Bevölkerungsgruppe hätte die DDR-Führung wohl am ehesten loswerden wollen?, fragte er. Nach den alleinerziehenden Müttern tippte die Kandidatin schließlich auf die korrekten Rentner. "Aber das glaube ich nicht", schob sie hinterher. Jauch: "Sie glauben an das Gute in der DDR." Quotadamo ging also mit 16.000 Euro nach Hause.
Dies war auch der letzte Stand von Nachfolger Böttche, der am nächsten Montag wiederkommt. Ihm bleiben dann zwei Joker, der Büroangestellte vom Filmstudio Universal Pictures hatte sich für die Risikovariante mit vier Jokern entschieden. "Hey, hatten wir schon lange nicht mehr", freute sich Jauch. Tatsächlich wurde seit Milana Kaiser und ihrem 500.000-Euro-Gewinn dank der "Schisservariante" auffallend oft dieses Modell gewählt. Die Studentin kombinierte ihr drei-Joker-Prinzip aber mit einer extra großen Portion Risikobereitschaft. Die ist auch am Freitag beim großen "Zocker-Special" von "Wer wird Millionär?" gefragt.
Quelle: ntv.de