Interview "Das mit Abstand Bescheuertste"
13.01.2012, 16:14 UhrDschungelkönig Peer Kusmagk steht während der sechsten Staffel von "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!" regelmäßig bei n-tv.de Rede und Antwort. Im Auftaktgespräch über die Hintergründe der RTL-Show gibt er Einblick in die Gefühlslage der Teilnehmer am ersten Tag, die persönlichen Bedürfnisse des Einzelnen und die Untiefen des Dschungel-Klos.
n-tv.de: Das Dschungelcamp beginnt traditionell mit dem großen "Hallo" der Teilnehmer in einem australischen Hotel. Was geht da in den Kandidaten vor?
Peer Kusmagk: Das ist ein bisschen wie eine Einschulung. Und dadurch, dass man sich dort zum ersten Mal über den Weg läuft, ist es auch ein Abtasten - man weiß schließlich, dass man mit diesen Menschen die nächsten 16 Tage auf engstem Raum zusammensitzen wird. Bei uns war es so, dass wir uns nett und respektvoll "Hallo" gesagt haben, dann aber auch ganz schnell wieder aus dem Weg gegangen ist. Man wusste ja, dass dies der vorerst letzte Tag sein würde, den man auch noch mal mit anderen Menschen verbringen kann.
Zwei persönliche Dinge darf jeder mit ins Camp nehmen - Sie hatten damals einen Zylinder und den Stoffaffen "Schotti" dabei. Die Gegenstände, die die Kandidaten diesmal eingepackt haben, reichen von Kissen bis, ich sag mal, "Nippel-Wärmern" im Falle von Micaela Schäfer. Was ist sinnvoll und was ist Quatsch?
Nippel-Wärmer? Ich dachte, das wären einfach so Nippel-Abdecker?! Ich glaube jedenfalls, das ist mit Abstand das Bescheuertste, was jemals jemand in sechs Staffeln Dschungelcamp mit reingenommen hat - zumal Micaela Schäfer ja auch gesagt hat, dass sie im Camp definitiv blank ziehen will. Ansonsten haben viele Frauen natürlich immer auch gerne irgendetwas zum Schminken dabei. Aber nach zwei, drei Tagen hat sich da auch keine mehr geschminkt, zumal es keinen Spiegel gibt. Wenn man da anfing, sich zu schminken, sah man danach eher aus wie ein Clown.
Und was wäre sinnvoll?
So etwas wie ein Kissen, wie es Brigitte Nielsen mitnimmt, halte ich für ziemlich sinnvoll. Darauf ist ja auch ein großes Foto von ihrem Mann - da hat man wenigstens irgendetwas, das einen in schweren Zeiten an Zuhause erinnert. Zudem hatte ich mir im Nachhinein gedacht, dass ich neben "Schotti" noch eine E-Zigarette hätte mitnehmen sollen. Die hätte ja die ganze Zeit im Camp gehalten. Und die Leute, die gerne Kaffee trinken und rauchen, haben ein großes Problem im Camp. Man kriegt keinen Kaffee und, ich glaube, nur zwei oder drei Zigaretten pro Tag.
Vom Hotel geht es quer durch den Dschungel ins Camp. Wie beschwerlich ist der Weg wirklich?
Ich bin heute erst einmal gespannt: In der vergangenen englischen Staffel war es nämlich relativ spektakulär. Da wurden die Teilnehmer nicht wie bei uns bisher mit dem Helikopter auf irgendeiner Lichtung abgesetzt, sondern per Tandemsprung mit dem Fallschirm. Was einen danach erwartet, ist aber tatsächlich ziemlich beschwerlich. Da steht einem ein dreistündiger Fußmarsch quer durch den Dschungel bevor. Der ist nicht zuletzt deshalb etwas nervig, weil man nicht weiß, wo es lang geht und man sich den Weg ins Camp selbst suchen muss. Gerade für die älteren Teilnehmer ist das schon ziemlich anstrengend - aber es ist für alle zu meistern.
Im Camp angekommen, sorgt meist die Toilette für ein erstes schauriges Aha-Erlebnis. Wie würden Sie die beschreiben?
Im Endeffekt ist das ein Brett mit einem Loch darin und einem Eimer darunter. Von Hygiene kann man da nicht reden. Ich habe in Berlin mal eine Führung gemacht, "Berliner Unterwelten" hieß das. Da wurde man auch durch die Kanalisation geführt. Und ich muss sagen: Da hat es weniger gestunken als auf der Dschungel-Toilette.
Geschlafen wird auf Pritschen unter freiem Himmel. Wie ist die erste Nacht im Dschungel?
An Schlaf ist die erste Nacht eigentlich gar nicht zu denken. Man muss erst einmal all die Erlebnisse verarbeiten. Und dann unterhält man sich natürlich auch erst einmal am Lagerfeuer und lernt sich gegenseitig kennen - eigentlich quatscht man die ganze Nacht durch. In den ein oder zwei Stunden, die man dann vielleicht noch zum Schlafen hätte, ehe Sonja und Dirk am nächsten Morgen erstmals ins Camp kommen, ruht man eher als dass man schläft. Denn natürlich ist das sehr ungewohnt. Jedes Knacksen schreckt einen im Schlaf auf und an den ersten Tagen denkt man wirklich, dass gleich ein Grizzlybär oder Krokodil aus dem Busch kommt. Das beruhigt sich erst später irgendwann.
Fortsetzung folgt ...
Mit Peer Kusmagk sprach Volker Probst
Quelle: ntv.de