Wenn sich ein Haufen Frauen um einen Niemand kloppt, dann läuft der Bachelor. Nach acht Wochen Fernsehflirts verteilt Fitnesstrainer Oli nun seine letzte Rose. Vorher werden seine Favoritinnen aber noch etwas gequält.

Liz war sich schon früh sicher, dass Oli der Richtige für sie ist. Oli war sich auch sicher - das Liz ins Finale gehört. Er gibt sich wirklich Mühe, es spannend zu machen, der Bachelor 2015. Vor acht Wochen noch ließ er 22 junge Frauen Showlaufen, nun muss er sich zwischen den letzten beiden Kandidatinnen entscheiden. Die jüngsten, blondesten durften bleiben: Liz und Caro. Auf der Zielgeraden zum Fitnesstrainer-Herz buhlen sie um die Gunst von dessen Eltern.

"Die Rose ist die bedeutsamste Rose, weil es die letzte ist", sagt Caro. Toll hat sie das erklärt. Mit den Blumen funktioniert das wie bei "Germany’s Next Topmodel" mit den Fotos: Wer eine bekommt, verbessert seine Chancen auf einen Einzug ins nächste Dschungelcamp.

Nie wieder Rosen

Bevor es so weit ist, kann der 28-jährige Oli schon keine Rosen mehr sehen. "Ich werde meiner zukünftigen Freundin nie wieder Rosen kaufen", verkündet er. "Es gibt höchstens noch Sonnenblumen oder Orchideen oder Tulpen oder Unkraut, was weiß ich." Mehr Botanik weiß der Oli jedenfalls nicht. Eine nette Geste ist das Rosen-Embargo trotzdem: "Hier Schatz", oder wie der Bachelor sagt "Baby", "hier hast du zehn langstielige Erinnerungen daran, dass ich während unserer Kennenlernzeit vor laufenden Kameras auch an anderen Frauen herumgefummelt habe".

Nett ist er eben, dieser Bachelor-Oli. Zwei Frauen lassen ihre Schmetterlinge in der Magengegend nur für ihn flattern und einer muss er das Herz brechen. "Jemanden zu verletzen, der einem alles schenken will", das ist schlimm für ihn. Er habe schließlich zu beiden Frauen Gefühle aufgebaut. Geschont werden Liz und Caro trotzdem nicht. "Na, was sagt dir dein Herzchen?" scheint in dieser oder in abgewandelter Form Olis absolute Lieblingsfrage. Die Damen haben dann die Gelegenheit ihre Liebe zu bekunden. Oli nickt jedes Mal bedächtig. Das muss reichen.

Ein letztes Mal Anfassen

Kein Wunder also, dass Caro aussieht, als müsse sie gleich rückwärts essen, während sie den Steg über dem Pool betritt, auf dem - umgeben von Kerzen - der Bachelor darauf wartet, ihr seine Entscheidung mitzuteilen. Während die Arme mit ihrem Mageninhalt zu ringen scheint, lässt Oli seelenruhig noch einmal die gesamte Sendung Revue passieren. Zusammengefasst lässt sich sagen: Vieles war offenbar "außergewöhnlich", so ziemlich alles "ganz, ganz toll".

Obwohl oder vielleicht gerade weil Oli recht schnell die Adjektive ausgehen, ist dann klar: Caro wird nicht die Herzdame in Olis Kartendeck. Sie stammelt, stolpert weg. Oli tut das alles sehr leid. Vermutlich nutzt er deswegen die Gelegenheit, der Dame im rückenfreien Glitzerfummel ein letztes Mal die Hand zärtlich auf die Steißregion zu legen - mitnehmen, was geht.

Ein Mädchen zum Beschützen

Jetzt geht erst einmal Caro. Ihr Lächeln und ihre strahlenden Augen haben es Oli zwar angetan, doch nicht genug. Nicht einmal Papa-Bachelors Empfehlung hat gereicht. "Du brauchst ein Mädel, was fest auf der Erde steht", hatte er geraten, die auch mal Kontra gibt. Mama-Bachelor hat sich durchgesetzt. "Du hattest bis jetzt immer sehr starke Frauen und vielleicht tut es dir auch gut, ein Mädchen zu haben, das du dann ein bisschen mehr beschützen kannst", riet sie dem Sohnemann. Die kann nicht wegrennen? Die kannst du halten? Ein Teufel, wer hier zwischen den Zeilen versteckte Botschaften sucht.

Auch Liz trägt einen Glitzerfummel, ihrer ist rot. Auch sie wird Opfer der Spannungskurve à la Oli. "Ich hab dir irgendwann mal gesagt: Ich hab mich in dich verguckt." Der Bachelor macht ein zärtliches Gesicht. "Ich muss dir jetzt aber sagen, dass ich nicht mehr in dich verguckt bin." Der Bachelor macht ein wehmütiges Gesicht. "Liz ich bin über beide Ohren in dich verliebt." Dieser Schlawiner-Bachelor. Man fällt sich in die Arme, die Lippen berühren sich, dramatische Musik spielt im Hintergrund. Zärtlich haucht Liz zwischen zwei Küssen: "Du bist so ein Idiot." Das kann man so stehen lassen.