"Stepping Out" - die Auftaktshow "Einfach mal die Rakete im Hintern zünden"
12.09.2015, 03:48 UhrMario Basler denkt ans "Vögeln", "Llambi" steht sogar im Stall und Mimi Fiedler wird 40 und sieht aus wie 20. Für die Sensation des Abends aber sorgt eine junge Dame, die Promi-Deutschland noch gar nicht auf dem Schirm hatte.
Frage: Was ist das Erste, woran ein Mann denkt, wenn er eine Frau sieht? Antwort von Ex-Fußball-Hinterherrenner Mario Basler: "Vögeln". Ja, der Macho-Mario redet eben nicht groß um den heißen Brei herum, wenn es um die wichtigen Dinge des Lebens geht. Auch nicht bei der Frage, ob "Stepping Out" für ihn und seine "Housewife" Doris Böld eine Herausforderung ist. Es könnte "Krieg" geben, gibt Basler ungeschönt zu.
Paare, die zusammen das professionelle Tanzbein schwingen, ja, das birgt einiges an Konfliktpotential. Deshalb wird den "Promis" im neuen Entertainment-Spektakel von RTL auch jede Menge abverlangt. Das Tolle an der neuen Show ist, dass in der Jury die alten "Let's-Dance"-Hasen sitzen, allen voran Joachim Llambi, "der Mann, der Paare aus der Ehe quatschen kann" (Moderator Daniel Hartwich), gefolgt von Miss Motsi Mabuse und dem herrlichen "Konsonanten-Sparprogramm" (ebenfalls Hartwich), Jorge González.

(hinten v.l.) Björn und Anna Freitag, Mario Basler und Doris Büld, Natascha Ochsenknecht und Umut Kekilli, Anna Hofbauer und Marvin Albrecht, Anja und Bruno Rauh und (vorne v.l.) Mimi Fiedler und Bernhard Bettermann, Lisa Steiner und Felix von Jascheroff, Joelina Drews und Marc Aurel Zeeb.
(Foto: RTL)
Moderiert wird die "schöne neue Tochter aller Dance-Shows" wieder von Sylvie Meis und eben jenem Hartwich, der den "mutigen Pionieren" beim Einmarsch aufs Parkett attestiert: "Ihr seht teilweise toll aus!"
WTF? ... tanzen die da?
Den Auftakt der acht Tanzpaare machen die Ex-"Bachelorette" Anna Hofbauer und ihr aus zwanzig Schwengeln Auserwählter Marvin Albrecht mit einem Jive. Obwohl Marvin während des harten Trainings an "Kopfblockaden" und Dusch-Unlust litt, tanzen die beiden sehr energievoll. Lob gibt's vor allem von Llambi, der in den ersten Minuten der Sendung noch auf der hellen Seite der Macht ist, für die gute Beinarbeit.
Dass zwischen Kochlöffel und Parkett-Turnen Welten liegen, beweisen Herr und Frau Freitag. Der TV-Koch und die TV-Kochfrau staksen wie Störche im Salat über die Bühne. Obwohl alle Paare von Profi-Coachs trainiert wurden, fragt sich der TV-Zuschauer: WTF? ... tanzen die da? Statt den beiden bei ihrem Holzfäller-Diskofox zu "What Is Love" von Haddaway zu applaudieren, wird man von Herrn Freitags Haaren abgelenkt. Es keimt die Frage auf: Schmiert sich Fernsehkoch Björni das teure Olivenöl über die Birne, anstatt es in die Pfanne zu kippen? Aber man will ja auch nicht so gemein sein, denn aller Anfang ist bekanntlich schwer.

War ein besserer Fußballer als Tänzer: Mario Basler - mit Doris Büld.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
Das sieht man vor allem an GZSZ-Schnösel Felix von Jascheroff, der durch die ganze Tanzerei mit seiner Uschi, Lisa Steiner, derzeit wirklich schlechte Zeiten durchmacht. Auf dem Parkett bewegen sich die beiden Kampfhasen, wie Jury-Schreck Llambi lamentiert, mit der "Geschmeidigkeit eines Nashorns".
"Llambi gibt 25 Liter Milch pro Tag"
Grundgütiger - und dann kommt Viehbauer Bruno Rauh. Im Schlepptau hat der goldige Landwirt seine anmutige Anja. Die beiden sind so niedlich und aufrichtig zueinander, dass einem bei ihrem Anblick sofort warm ums Herz wird. Davon könnte sich die dominante Frau Ochsenknecht, die ihrem armen Umut öfter über den Mund fährt, eigentlich eine Scheibe abschneiden! Besonders hoch anzurechnen ist dem Bauern-Tanzpaar vor allem die Liebe zu ihren Kühen. Die haben nämlich richtig tolle Namen! So hat der "liebste Mann der Welt", wie die Anja ihren Bruno nennt, eine seiner Kühe "Llambi" genannt. "Die Kuh gibt sehr viel Milch", sagt der 52-Jährige, was besonders Jorge, den alten Stallburschen, außerordentlich erfreut. Auch auf dem Parkett versprühen die beiden bei einem langsamen Walzer pure Leidenschaft.
Merkwürdig an der Tanz-Chose sind jedoch einige ungeklärte Fragen. So interessiert es einen schon, weshalb der recht ordentlich deutsch sprechende Tanzcoach von Mimi Fiedler und Bernhard Bettermann, Evgenij Voznyuk, untertitelt wird, Señor González aber nicht. Liegt es möglicherweise daran, dass jorgisch, wie klingonisch inzwischen Kultstatus erworben hat?
"Want to see a hot Umut!"

Natascha Ochsenknecht und Umut Kekilli: Es hat sich bereits ausgetanzt bei "Stepping out".
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
Apropos Kultstatus: Den hat definitiv der quietsch-pinke Lippenstift von Natascha Ochsenknecht verdient, ebenso wie die flotten Macho-Sprüche der 50-jährigen Uwe-Ex, die seit sechs Jahren glücklich mit dem 20 Jahre jüngeren Umut Kekilli liiert ist. Wie sie den Ex-Fußballer verbal auspeitscht, ist wirklich ganz große Kunst! Das ist es vor allem deshalb, weil Umut stets brav im Sinne von: Schlag mich, peitsch mich, gib mir Tiernamen, bis über beide Ohren vor Glück strahlt.
Ja, alles könnte so schön sein, würde die beiden auch so schön tanzen, wie sie sich lieben. Llambi bemängelt nach ihrem Walzer: "Du musst mal die Rakete im Hintern zünden!" Lediglich Jorge findet positive Worte: "Want to see a hot Umut unn irgännwiiIhh waa säähh haamonnisch. Hadd mii gäfallä. Ja... waita so!" In den sozialen Netzwerken macht man sich inzwischen Gedanken, ob Jorge möglicherweise mit seinem "Sprech" unwissentlich wichtige Regierungs-Codes raus posaunen könnte.
"Mein Name ist die Tochter von Jürgen Drews"
Die Stimmung zum Kochen bringt keine geringere als die Tochter der öffentlichen Muttermilch-Abspritzerin und des Königs von Mallorca, Joelina Drews. Gemeinsam mit ihrem Freund Marc Aurel legt sie einen Cha-Cha-Cha zu "Ain't Nobody" aufs Parkett, dass einem vom Hingucken ganz zappelig in den Zehen wird. Miss Motsi findet Joelina einfach nur "Oberhammer". Dass sie sich leicht drömmelig mit: "Mein Name ist die Tochter von Jürgen Drews" vorstellt, hat man ihr nach dieser gigantischen Performance unverzüglich verziehen.
Am Ende fliegen überraschend "Miss Lippenstift" Natascha Ochsenknecht und ihr Umut als erste aus der Show. Fazit des "Stepping Out"-Auftakts: allein schon wegen des hohen Unterhaltungswertes von Ich-hab-den-dicksten-Schritt-Basler absolut sehenswert! Getreu dem Motto: Jeder blamiert sich so gut er kann, möchte man den brinkschen Fußballer zu gern als Tango tanzenden Terminator beklatschen.
Quelle: ntv.de