Unterhaltung

Cascada im n-tv.de Interview "Feiern werden wir so oder so"

Im Vorfeld des ESC trat Cascada-Sängerin Natalie Horler bereits beim "Big 5 Concert" der finanzierenden Länder auf.

Im Vorfeld des ESC trat Cascada-Sängerin Natalie Horler bereits beim "Big 5 Concert" der finanzierenden Länder auf.

(Foto: dpa)

Das deutsche Echo auf Cascadas Sieg beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest war verhalten. Doch in Malmö werden Natalie Horler, ihre Band und ihr Beitrag "Glorious" gefeiert. Für Deutschland wolle sie alles geben, sagt die Sängerin im n-tv.de Interview zwei Tage vor dem Showdown in Schweden. Außerdem spricht sie über ihre angeschlagene Stimme und verrät ihre Favoriten.

n-tv.de: Du hast mehrfach betont, was für eine Riesensache die Teilnahme am Song Contest für dich ist. Nun bist du ja schon ein paar Tage in Malmö. Lässt die Nervosität da eher nach oder steigt sie mit Blick auf das Finale?

Natalie Horler: Ich glaube, das geschieht phasenweise. Natürlich beschäftigt man sich hier vor Ort sehr intensiv mit der Sache. Aber meine Nervosität hält sich lustigerweise im Moment noch in Grenzen, weil das alles, jetzt, da man hier ist, doch gar nicht so fremd ist. Vor der Anreise ging natürlich das Kopfkino an - was geht hier ab, so viele Journalisten, so viel Presse. Wie sieht die Halle aus? Wie sieht die Bühne aus? Wie sind die anderen Kandidaten?

Und, was geht hier ab?

Jetzt habe ich natürlich schon sehr viel erlebt und ich muss sagen, dass alles unheimlich positiv ist. Ich fühle mich hier sehr wohl. Ich halte Malmö auch für eine supergemütliche Stadt. Sie ist ja wirklich nicht so groß. Das ist sehr familiär. Mir geht es im Moment also ganz gut. Trotzdem bin ich heute Morgen aufgewacht und habe mir gedacht: Oh Gott, morgen ist ja schon Freitag! Dann kommt der Samstag - und damit das Finale. Langsam wird es schon nervenaufreibend.

Die Proben scheinen, von außen betrachtet, sehr gut gelaufen zu sein. Was war dein Eindruck?

Der Schuh muss sitzen, wenn Natalie Horler über die Bühne laufen will.

Der Schuh muss sitzen, wenn Natalie Horler über die Bühne laufen will.

(Foto: dpa)

Ich finde auch, dass sie gut gelaufen sind. Wie es Proben so an sich haben, läuft aber natürlich nie alles perfekt. Das ist ganz normal. Gerade bei so einer riesigen Live-Sendung ist es natürlich ganz wichtig, dass man so oft proben darf. Mir hat das viel gegeben. Ich habe gemerkt, dass die Schuhe doch nicht richtig passen, wenn ich da über die Bühne laufen möchte. Die funktionieren super, wenn man stehen bleibt. (lacht) Aber das ist natürlich nicht Sinn der Sache. Auch die Schleppe von dem Kleid, das extra für den Auftritt geschneidert wurde, hat sich dann doch als zu lang erwiesen. Das weiß man wirklich alles erst, wenn man es auf der Bühne probt.

In den vergangenen Tagen war deine Stimme etwas angeschlagen. Wahrscheinlich, weil du die ganze Zeit mit Leuten wie uns quatschen musstest ...

(lacht) Ja, genau!

Einige haben sich deshalb ernsthaft Sorgen gemacht. Wie sieht es nun aus?

Ich bin noch ein bisschen heiser. Aber ich weiß auch, dass ich das trotzdem hinkriegen werde - egal, was ist. Dafür habe ich auch einfach genug Erfahrung. Sorgen mache ich mir generell schon. Aber ich werde mir die nächsten ein, zwei Tage einfach meine kleinen Auszeiten nehmen und mich schonen. So müssen das Sänger machen.

Das Feedback auf dich und deinen Song "Glorious", das man hier in Malmö spürt, ist sehr positiv. Es ist weit positiver als das Feedback nach deinem Sieg beim Vorentscheid in Deutschland. Wie erlebst du das?

Ich habe nach dem Vorentscheid von den entsprechenden Journalisten niemanden kennengelernt. Über mich wurde geschrieben und geurteilt, ohne dass das in persönlicher Form Hand und Fuß gehabt hätte. Wirklich erklären kann ich das nicht. Dass jetzt, da die Leute mir näher kommen und die Journalisten mich zum Glück auch persönlich kennenlernen, alles so positiv ist, freut mich natürlich sehr.

Nach der ganzen Raab- und Lena-Euphorie der vergangenen Jahre trittst du in ziemlich große Fußstapfen. Wie sehr lastet das auf dir?

Auch die deutschen Fans sind bereits zahlreich in Malmö vertreten.

Auch die deutschen Fans sind bereits zahlreich in Malmö vertreten.

(Foto: dpa)

Das lastet nicht auf mir. Was hingegen absolut auf mir lastet, ist der Druck, es gut zu machen. Ich trete hier für ein ganzes Land an. Und ich setze mir unheimlich hohe Ziele. Nicht unbedingt mit Blick auf die Platzierung, aber generell mit Blick darauf, dass ich es so gut wie möglich machen will. Es geht dabei gar nicht so sehr um mich persönlich. Aber man weiß, dass man eine Verantwortung für ganz viele Menschen hat, die ihre Fahnen schwingen. Deswegen werde ich mir so viel Mühe geben, wie es nur geht.

Ein Wort zu der Konkurrenz. Gibt es einen Beitrag, der dir besonders gut gefällt?

Es gibt ein paar, die mir gut gefallen. Moldau etwa oder Margaret Berger aus Norwegen. Das Lied von Anouk aus den Niederlanden finde ich auch schön. Und Robin aus Schweden. Die "Marry Me"-Nummer aus Finnland ist auch super ...

Viele sehen Dänemark weit vorne ...

Ja, die sind sehr stark. Ich glaube, Dänemark könnte auch gewinnen.

Ralph Siegel tritt ja hier mit San Marino an ...

Das Lied habe ich leider noch nicht gehört.

Er hat dir im Interview mit uns ein großes Kompliment gemacht. Er nannte dich eine "große Künstlerin", die hier in Malmö ebenfalls vorne mitspielen könnte. Möchtest du das Kompliment an Ralph Siegel zurückgeben?

Leider kenne ich Ralph Siegel nicht persönlich. Ich weiß aber natürlich schon, was er auf die Beine gestellt hat und was für eine Größe er ist. Dementsprechend gebe ich das Kompliment natürlich zurück. Ich würde mir aber nie anmaßen, mich mit jemandem wie ihm zu vergleichen. Dazwischen liegen natürlich noch einmal viele Jahre Unterschied an Erfahrung im Musikgeschäft. Trotz meiner neun Jahre in dem Geschäft sehe ich mich in dem Sinn immer noch nicht als Größe. Da gehören noch einmal zehn, zwanzig Jahre drauf - wie bei einer Bonnie Tyler, einer Anouk oder eben einem Ralph Siegel. Deswegen freue ich mich über dieses Kompliment extrem.

Den Spruch wirst du nicht mehr los: Nach deinem Sieg im Vorentscheid hast du erklärt, du würdest dir jetzt gern die Kante geben. Aus Termingründen ging das aber nicht. Was passiert denn, wenn das hier am Samstag wirklich klappen sollte?

(lacht) Das war natürlich ein Synonym dafür, dass man den Sieg auch feiern möchte. Wie das am Samstag wird, wird sich noch herausstellen. Ich rechne nicht direkt mit dem Sieg. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir eine gute Platzierung hinlegen und uns danach gut fühlen würden. Ich glaube, feiern werden wir so oder so. Da gehört auch mal ein Sektchen dazu. Wir haben die letzten drei Monate wirklich sehr diszipliniert gelebt und gearbeitet. Vor allem ich habe nicht viel gefeiert und Freizeit gehabt. Und ich glaube, nach so einem Abend und so einem Contest mit so vielen Eindrücken darf man auch mal einen heben.

Mit Cascada-Sängerin Natalie Horler sprach Volker Probst

Quelle: ntv.de

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