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"Trauer einen Raum geben" Frühere GNTM-Kandidatin erlitt Fehlgeburt

Marie Nasemann gibt zu, sie fühlte sich eine Zeit lang wie "das totale Opfer".

Marie Nasemann gibt zu, sie fühlte sich eine Zeit lang wie "das totale Opfer".

(Foto: imago/Eibner)

Wie gehen Menschen mit einem schweren Schicksalsschlag wie einer Fehlgeburt um? Topmodel-Kandidatin Marie Nasemann versuchte erst, allein damit fertig zu werden. Doch das war der falsche Weg, wie sie in einer persönlichen Erklärung nun einräumt.

Die einstige Kandidatin von "Germany's Next Topmodel" (GNTM), Marie Nasemann, hat eine Fehlgeburt erlitten und ist damit nun an die Öffentlichkeit gegangen. Detailliert erzählt sie in ihrem Blog "Fairknallt", wie sie und ihr Partner sich auf das Baby gefreut haben. "Mit einer App suchten wir nach Kindernamen und hatten uns nach kurzer Zeit für den Fall, dass es ein Mädchen wird, schon auf einen Namen geeinigt", schreibt Nasemann. Bei einem Ultraschall in der achten Schwangerschaftswoche folgte der Schock: "Nichts Weißes, kein Punkt, kein Herzschlag." Sie musste unter Vollnarkose operiert werden.

Der Verlust des Babys habe ihre Beziehung belastet. "Ich kämpfte viele Wochen mit der Trauer und hatte Schwierigkeiten zu akzeptieren, dass mein Freund anders mit der Trauer umging als ich", schreibt die 30-Jährige. Sie habe sich "ungerecht behandelt und als das totale Opfer" gefühlt. "Das brachte auch ein problematisches Ungleichgewicht in die Beziehung zu meinem Freund und wir haben uns in den vergangenen drei Monaten so viel gestritten, wie ich mich überhaupt noch nie mit jemandem gestritten habe", erzählt Nasemann.

"Ich fühlte mich nach der Fehlgeburt von allen im Stich gelassen. Von meinen Eltern, meinen Freunden und vor allem von meinem Freund." Sie habe sich zwar keine Selbstvorwürfe gemacht, habe es aber versäumt, sich Hilfe zu holen. "Im Nachhinein waren die Bitten an meine Freunde, sich mit Anteilnahme zurückzuhalten, ein Fehler", räumt sie ein. "Ich war leider nie besonders gut darin, Schwäche zuzugeben." Das Thema sei oft wie der "berühmte Elefant im Raum".

Interesse von außen tut gut

Nasemann schreibt weiter: "Das Problem ist: Kaum jemand spricht gerne über Fehlgeburten." Sie habe für sich jedoch festgestellt, dass es ihr helfe, darüber zu sprechen: "Je öfter ich das 'schlimme' Wort 'Fehlgeburt' in den Mund nehme, desto normaler wird es für mich, es auszusprechen. Ich probiere der Trauer Raum zu geben." Sie wolle andere Frauen ermutigen, "offen mit dem Thema umzugehen". Ihr tue die Anteilnahme, das Interesse von außen und der Zuspruch gut.

Auf ihrem Instagram-Account schreibt die Schauspielerin zudem: "Ich möchte das mit euch teilen, weil einem Ärzte sagen, Fehlgeburten seien völlig natürlich und gehören zum Kinderkriegen dazu. Ich wünschte, ich hätte die Geschichten, die mir im Nachhinein Freunde erzählt haben, schon früher gehört".

Quelle: ntv.de, fzö/spot

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