Nach Ohrfeige für Komiker Rock Für Mabuse ist Oscar-Eklat eine Schande
28.03.2022, 22:18 Uhr
Mabuse betonte, dass Jada Pinkett Smith lautstark über ihren Kampf gesprochen habe und dass Chris Rock dennoch ignorant gewesen sei.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Ohrfeige bei der diesjährigen Oscar-Verleihung ist laut Tänzerin Motsi Mabuse gleich auf mehreren Ebenen problematisch. Besonders schwarze Frauen hätten es sowieso schwer, sich selbst zu lieben. Witze wie die von Chris Rock seien eine Art von Missbrauch, über die gesprochen werden müsse.
Die aus der RTL-Show "Let's Dance" bekannte Tänzerin und Jurorin Motsi Mabuse sieht im Ohrfeigen-Eklat um Will Smith und Chris Rock bei den Oscars ein tieferliegendes Gesellschaftsproblem. "Mitzubekommen, wie Chris Rock diesen Witz macht und weiß, dass dies eines der prestigeträchtigsten Ereignisse überhaupt ist und er dabei eine schwarze Frau niedermacht, anstatt sie vor ihren Kollegen zu erheben, das ist die Art von Missbrauch, über die wir sprechen müssen", schrieb Mabuse bei Instagram.
Der Komiker Rock hatte bei der Oscarverleihung einen Witz über Will Smiths Frau Jada Pinkett Smith gemacht, die wegen einer Krankheit Haarausfall hat. Filmstar Will Smith ging danach auf die Bühne und gab Rock eine schallende Ohrfeige, rief später von seinem Platz in Rocks Richtung: "Lass den Namen meiner Frau aus deinem verdammten Mund!"
Mabuse empörte sich zwar auch indirekt über die gewaltsame Reaktion von Smith ("Es war enttäuschend, beschämend, ja, er hat seine Frau beschützt, wir können die Gründe aufzählen, warum es in Ordnung war, aber ich persönlich bin auf so vielen Ebenen enttäuscht..."), doch versuchte sie, den Vorfall in einen größeren Kontext zu stellen. "Es ist nie so einfach, eine schwarze Frau zu sein, die lernt, sich selbst zu lieben", erläuterte Mabuse. Lange Zeit seien schwarze Frauen nicht als schön angesehen worden. Sie wisse, wovon sie rede: "weil ich in Südafrika aufgewachsen bin, das uns gesagt hat, dass wir wertlos sind".
Mabuse betonte, dass Jada Pinkett Smith lautstark über ihren Kampf gesprochen habe und dass Chris Rock dennoch ignorant gewesen sei. "Ich bin absolut gegen alle Formen von Missbrauch und der Oscar war gestern Abend eine perfekte Darstellung für mentalen, physischen, emotionalen und verbalen Missbrauch." Es sei eine "Schande" gewesen.
Quelle: ntv.de, jki/dpa